Torwart-Zweikampf bei Werder: Anfang will sich nicht festlegen
Von Simon Zimmermann
Nach dem 3:0-Sieg gegen Hansa Rostock vor der Länderspielpause geht es für Werder Bremen am kommenden Samstag zu Aufsteiger FC Ingolstadt (13.30 Uhr). SVW-Coach Markus Anfang steht vor der schwierigen Entscheidung, wen er beim FCI zwischen die Pfosten stellt. Eine endgültige Antwort wollte sich Anfang noch nicht entlocken lassen.
Viel mehr rief Werders Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel einen offenen Zweikampf aus. Bislang hütete Michael Zetterer das Tor der Grün-Weißen. Der 26-Jährige machte seine Sache zum Saisonstart gut. Mit Jiri Pavlenka ist nun aber die langjährige Nummer eins wieder fit und drängt auf seinen angestammten Posten.
Anfang will sich nicht festlegen: Der Leistungsgedanke zählt
"Es ist nichts in Stein gemeißelt. Ich sehe es ein bisschen anders. Es zählt der Leistungsgedanke. Deswegen würde ich nie sagen, dass der, der jetzt spielt, auch bis zum Saisonende im Tor steht. Was ist, wenn er mal eine schlechtere Phase hat? Dürfen wir dann nicht wechseln?", fragte Anfang rhetorisch.
Nach dem Abschlusstraining am Freitag will Anfang sich aber zumindest festlegen, wer in Ingolstadt spielt. "Dann werden wir eine Entscheidung treffen. Der Torwart muss sich auch vorbereiten auf sein Spiel und einen Tag vorher Bescheid wissen", so der Werder-Trainer weiter.
Zetterer scheint einen kleinen Vorteil zu haben. Schließlich konnte er die komplette Vorbereitung unter dem neuen Coach absolvieren und hat sich mit der Abwehr eingespielt. Pavlenka auf der anderen Seite war länger verletzt und wurde bis zuletzt mit einem Wechsel in Verbindung gebracht. In Topform gehört der Tscheche aber zu den besten Keepern der Liga, was Anfang die Entscheidung umso schwerer machen dürfte.
Anfang kann "nur die richtige Entscheidung treffen"
"Wir können nur die richtige Entscheidung treffen, weil beide einfach gut sind. Zetti hat vielleicht den Vorteil, dass er mehr Spiele in dieser Organisation gemacht hat und mehr Erfahrung in diesem Bereich hat", gab Anfang zu bedenken. Der noch einmal betonte, dass er die Torhüter nicht anders behandeln wolle, als die übrigen Spieler im Team: "Wenn die Leistung da ist, spielt derjenige. Und wenn die Leistung nicht da ist, kann es auch mal einen Wechsel geben. So wie das bei einem Feldspieler auch wäre. Warum sollten sie nicht genauso um die Position kämpfen wie Feldspieler auch?"
Will man eine Prognose abgeben, spricht vieles dafür, dass Zetterer vorerst im Tor bleibt. Über kurz oder lang könnte es aber wieder auf Pavlenka hinaus laufen, der wohl ingesamt über das größere Potenzial verfügt. Einfach wird es für den 29-Jährigen aber nicht, seinen Platz zurückzuerobern. Vor allem dann, wenn bei Zetterer die Leistung stimmt.