Werder Bremen mit Sparkurs: Spieler müssen ihr Essen selbst finanzieren
Von Yannik Möller
Sportlich ist Werder Bremen durchwachsen in die neue Saison gestartet, finanziell steht der Klub weiterhin sehr schlecht da. Die Sparmaßnahmen sind ebenso drastisch wie teilweise einschneidend. Inzwischen müssen Spieler und Trainer ihr Essen selbst mitfinanzieren.
Über die letzten Jahre ist Werder Bremen in finanzieller Hinsicht in ein großes Loch gefallen. Zwar gab es auch sportlich weitere Rückschritte, mehrmals kratzte man am Klassenerhalt in der Bundesliga, ehe man in diesem Sommer endgültig den Gang in die 2. Bundesliga antreten musste. Doch sollten die Finanzprobleme keineswegs vergessen werden.
Neuzugänge sind und bleiben ein schwieriges Thema, selbst in der letzten zwei Wochen der Transferperiode. Einige eigene Spieler müssen zwangsweise abgegeben werden. Der Sparkurs verlangt auch Einnahmen durch Verkäufe.
Spieler und Trainer müssen Essen mitfinanzieren - Bremen kürzt das Koch-Budget
Doch inzwischen muss Werder so sehr sparen, dass es sogar schon den Koch betrifft. So berichtet die Sport Bild, dass das Budget des Team-Kochs Jens Vaassen drastisch gekürzt wurde. Demnach habe er pro Saison über 50.000 Euro weniger zur Verfügung.
Das wirkt auf den ersten Blick wie eine sehr kleine Summe im Fußballgeschäft. Doch ist es ein deutliches Signal, dass in die Klub-Strukturen überhaupt soweit hinein gegriffen werden muss. Und für diesen Bereich stellt eine solche Kürzung eine spürbare Veränderung dar.
Deshalb, so der Bericht weiter, müssen nun auch Spieler und die Trainer selbst ihr Essen mitfinanzieren. Weil sonst keine rundum professionelle Ernährung sicher gewährleistet wäre, zahlt nun jeder Einzelne 200 Euro an Essensgeld - jeden Monat.
Zum Vergleich: ein durchschnittlicher Kader dürfte um die 25 Spieler haben. Dazu kommen etwa zehn Personen aus dem Trainerteam. Grob gerechnet sind also für jeden Monat um die 7.000 Euro von der Mannschaft notwendig, um die notwendigen Standards in diesem Bereich aufrechterhalten zu können.
Einerseits eine notwendige Sparmaßnahme, denn Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Andererseits etwas, das umso mehr verdeutlicht, wie ernst die Lage in Bremen wirklich ist. Dass derartige Zahlungen bei so einem Verein notwendig sind, hätte wohl vor ein paar Jahren niemand gedacht.
Darüber hinaus will Werder laut der Sport Bild auch durch eine Reduktion des Kartenkontingents für Spieler weitere Einsparungen schaffen, zudem gibt es Flüge zu Auswärtsspielen nur noch in Ausnahmefällen.