Werder hadert mit Chancenverwertung: "Viel zu wenig Tore gemacht"
Von Yannik Möller
Mit der Chancenauswertung hat Werder Bremen ein sehr großes Problem. Es werden zwar viele Chancen und Schüsse herausgespielt, doch viel zu wenige davon genutzt. Markus Anfang beginnt angesichts der entsprechenden Statistiken zu verzweifeln.
Nach den ersten acht Spielen hat Werder Bremen lediglich elf Treffer erzielt. Ganze neun Mannschaften in der 2. Bundesliga haben mindestens genauso viele Tore feiern dürfen. Eigentlich sollte die Offensive und damit auch die Torgefahr ein Alleinstellungsmerkmal unter dem angriffslustigen Markus Anfang werden.
Grundsätzlich ist sie das zwar auch, doch werden die Torchancen viel zu wenig genutzt. Mit 134 Schüssen führen die Bremer die Liga an. Gleichzeitig liegen sie bei der Auswertung im Vergleich auf Platz 16, weil sie umgerechnet 15 Torschüsse für einen Treffer benötigen (via Bild). Zahlen, die beim Trainer für etwas Verzweiflung sorgen.
"Wir haben uns immer viele Chancen herausgespielt, aber immer viel zu wenig Tore gemacht", hielt Anfang laut Bild dieser Tage fest. Sein weiteres Zwischenfazit zur Offensive: "Die Konsequenz vor dem Tor und der Umgang mit den Torchancen ist einfach ausbaufähig."
Anfang muss Chancenverwertung in den Griff kriegen - Doppelsturm noch kein Thema
Dass Werder auch erst drei Stürmer-Tore - alle von Marvin Ducksch erzielt - vorzuweisen hat, ist ebenfalls ein Zeichen für die mangelnde Verwertung. Noch deutlicher: ohne Treffer des Neuzugangs scheinen dann gar keine Tore mehr zu fallen. In den letzten beiden Partien blieb man gänzlich torlos. Partien, die damit zwangsweise aus der Hand gegeben wurden.
Ein Thema ist eine Umstellung auf einen Doppelsturm mit Niclas Füllkrug. Ein Mittel, zu dem Anfang aber noch nicht greifen möchte: "Das kann man machen. Wenn ich das Gefühl hätte, dass wir mit zwei Stürmern noch mehr Chancen herausspielen, würde ich das sofort machen. Aber momentan habe ich noch nicht die Überzeugung, dass das funktioniert."
Den Schlüssel zum Erfolg sieht der Trainer im Ruhebewahren und stetigem Üben. "Wir haben kontinuierlich unsere Arbeit gemacht, keinen Aktionismus betrieben und nicht alles über Bord geworfen", so der 47-Jährige.
Zeitgleich deutet sich allerdings schon ein weiteres Problem an, auf der anderen Seite: bekommt ein Werder-Gegner eine Torchance, zappelt der Ball in der Regel auch im Netz. Anfang muss dafür sorgen, dass die eine Baustelle geschlossen wird, bevor sich möglicherweise noch eine weitere auftut.