Werder Bremen: Machtkampf um geplante Verlängerung mit Baumann
Von Florian Bajus

Werder Bremen will den Vertrag mit Sportchef Frank Baumann noch in diesem Jahr verlängern. Aufgrund der Aufsichtsratswahlen im Frühjahr 2021 kritisiert Ex-Manager Willi Lemke diese Entscheidung, Marco Bode verspürt aus Sicht des Vereins jedoch Zeitdruck.
Dass Werder Bremen die Zukunft über 2021 hinaus mit Frank Baumann gestalten will, ist ein offenes Geheimnis. Steht also nur noch die Frage im Raum, wann die Unterschrift auf das neue Arbeitspapier folgt - laut Aufsichtsratsboss Bode soll es noch in diesem Jahr geschehen: "Es ist für beide Seiten wichtig, dass wir ein halbes Jahr vor Vertragsablauf Klarheit schaffen", wird der 51-Jährige von der DeichStube zitiert.
Gegenüber dem Online-Portal äußerte der langjährige Manager und Aufsichtsratsvorsitzender Willi Lemke Kritik an Bodes Vorhaben: "Als Aufsichtsratsvorsitzender hätte ich erhebliche Zweifel, ob der aktuelle Aufsichtsrat nach der Verschiebung der Versammlung überhaupt ermächtigt ist oder sich überhaupt ermächtigt fühlen darf, eine wirtschaftlich so weitreichende Entscheidung zu treffen", so der 74-Jährige.
Der im Frühjahr kommenden Jahres neugewählte Aufsichtsrat würde der Frage nach Baumanns Zukunft "sofort" nachgehen, daher herrsche keine Eile: "Es jetzt schon zu machen, wäre nicht nur ein Affront gegen den neuen Aufsichtsrat, sondern auch gegen die Mitgliederversammlung", so Lemke.
Bode will nicht abwarten: "Wäre fahrlässig"
Bode sieht jedoch die Gefahr, dass Werder die Zeit abläuft, sollte man die Aufsichtsratswahlen abwarten (zitiert via DeichStube): "Als Aufsichtsrat sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es fahrlässig wäre, die Entscheidung jetzt nicht zu treffen. Wir können mit der Klärung einer derart wichtigen Personalie nicht bis zwei Monate vor Saisonende warten."
Gleichwohl sei es eine "denkbare Option", Baumann zunächst nur bis 2022 an den Verein zu binden, damit sich der neue Aufsichtsrat im Laufe des kommenden Jahres mit seiner Zukunft befassen kann. "Wir haben uns aber noch in keinster Weise festgelegt", betonte Bode.