So schlagen sich die Werder-Leihgaben
Von Marc Knieper
Die Hinrunde ist rum. Bei Werder Bremen kann man nach dem ganzen Schlamassel der vergangenen Wochen dank Neu-Coach Ole Werner doch noch ruhige Weihnachten verbringen. Doch wie sieht es eigentlich bei Werders Leihspielern aus? 90min liefert den Überblick.
1. Dudu - FC Nordsjaelland
"Dudu hat die Erwartungen beim FC Nordsjaelland nicht erfüllt" - welch eine verbale Ohrfeige, ausgesprochen von seinem Trainer höchstpersönlich.
Nach fünf Spielen, vier Niederlagen und zwölf Gegentoren sowie einem Tabellensprung von Platz vier auf Platz zehn war für Eduardo dos Santos Haesler schon wieder Schluss mit der Position als Nummer eins zwischen den Pfosten.
"Er hat es nicht geschafft, sich so zu entwickeln, wie wir es erwartet haben. Wir hatten mehr erwartet. Daran besteht kein Zweifel", verriet Coach Flemming Pedersen gegenüber TV3 Sport.
Noch immer steht seine Mannschaft nur auf Rang zehn. Der eigentliche Anspruch lautet Top-5. Dass Dudu noch einmal zurück zwischen die Pfosten gelangt, scheint sehr unwahrscheinlich. Die letzten beiden Spiele war der 22-Jährige nicht einmal im Kader.
Die Dänen besitzen eine Kaufoption, werden diese im Sommer aber wohl nicht ziehen. Ob Dudu in Bremen eine Perspektive hat, hängt auch von der Zukunft Jiri Pavlenkas ab. Verlässt der Tscheche den Klub, so könnte Michael Zetterer zur Nummer eins und Dudu zur Nummer zwei avancieren.
2. Benjamin Goller - Darmstadt 98
Benjamin Goller hat bei Ligakonkurrent Darmstadt 98 einen starken Saisonstart erwischt. Gleich zehn Mal kam er zu Beginn seiner Leihe zum Einsatz, sechs Mal davon sogar als Startelf-Spieler.
Es folgte eine akute Mandelentzündung, die den 22 Jahre alten Flügelflitzer erst einmal aus dem Konzept brachte und durch die er letztlich seinen Stammplatz verlor. Die letzten fünf Partien beobachtete Goller entweder von der Bank oder gar Tribüne aus.
Dank Winterpause hat er nun genügend Zeit, sich zurück zu ackern. Denn auch über die Leihe hinaus kann er sich einen Verbleib am Böllenfalltor vorstellen.
"Man weiß nie, was der Fußball mit sich bringt. Wenn Werder mich nach der Saison zurück will, kann ich zwar einen Wunsch abgeben, aber als Leihspieler habe ich das nicht allein zu entscheiden", verriet Goller dem Hit Radio FFH.
3. Jan-Niklas Beste - Jahn Regensburg
Die Beste-Leihe ist Werders beste Leihe. Ob das gut ist, steht auf einem anderen Blatt. Immerhin stärkt Jan-Niklas Beste mit seinen soliden Auftritten sowie neun Scorer-Punkten den direkten Konkurrenten aus Regensburg.
Bei Werder II ausschließlich als linker Verteidiger unterwegs, rennt der 22-Jährige beim Jahn in dieser Zweitliga-Saison die rechte Außenbahn rauf und runter.
Im Sommer endet seine Leihe, eine Kaufoption gibt es nicht. Den Jungen sollte man in Bremen unbedingt auf dem Schirm haben.
4. Kebba Badjie - Hallescher FC
Auch Kebba Badjie erfüllt den Zweck einer Leihe: Der 22 Jahre alte Außenspieler kommt beim HFC in Liga drei in aller Regelmäßigkeit auf seine Einsätze, ohne dabei absoluter Stammspieler zu sein.
Denn rein sportlich und kompetitiv konnte er die Erwartungen noch nicht erfüllen. Der pfeilschnelle Angreifer aus Gambia wartet weiter auf seinen ersten Treffer im Halle-Dress. Ein einziger Assist steht ihm zu Buche.
Mit dieser Statistik scheint eine Beförderung zu den Bremer Profis nach Ablauf seiner Leihe im Juni noch immer in weiter Ferne.
5. Yannik Engelhardt - SC Freiburg II
Wie auch alle zuvor beschriebenen Leihspieler kehrt Yannik Engelhardt im Sommer zurück an die Weser. Hier durchlief der gelernte Sechser seit 2015 sämtliche Jugendmannschaften, ehe es Anfang Juli per Leihe zur Zweitvertretung des SC Freiburg ging.
Engelhardt absolvierte beim Drittligisten 19 von 20 möglichen Spielen, schaut dabei auf eine Startelf-Quote von 95 Prozent und einem Tor sowie zwei Vorlagen als defensiver Denker und Lenker im Team von Thomas Stamm.
Die dritte Liga scheint dabei genau der richtige Zwischenschritt für den 20-Jährigen zu sein. Seit Sommer besitzt Engelhardt in Bremen übrigens einen Profivertrag. Mal schauen, vielleicht kann in Zukunft auch er die seit Ewigkeiten bestehende Kluft im defensiven Mittelfeld schließen.