Werder Bremen: Fünf Fragen vor dem Pokalspiel in Jena
Von Janne Negelen

Am Samstagabend beginnt für Werder Bremen offiziell die neue Saison. Nach der vielversprechenden Vorbereitung sind Prognosen nur schwer abzugeben. Das Pokalduell gegen Carl Zeiss Jena könnte daher einige Fragen beantworten.
1. Zeigt sich Werders neue Innenverteidigung?
Speziell in der Defensive soll und muss sich in der kommenden Spielzeit einiges ändern. Dazu gehört allen voran das Zentrum, das in einem ganz neuen Look daher kommen könnte. Heute wird sich vermutlich schon zeigen, wen Florian Kohfeldt über die Saison in der Innenverteidigung sieht.
Ömer Toprak und Marco Friedl dürften als Duo die besten Karten haben. Ohne Verletzung soll der vergangene Saison aus Dortmund verpflichtete Abräumer wichtig werden. Für den Österreicher spricht eine starke Vorbereitung, die ihn vermutlich vor Werder-Kapitän Niklas Moisander gehievt hat.
2. Raute oder 4-3-3?
Ein großes Geheimnis bleibt ebenso die Ausrichtung der offensiveren Kräfte. In der vergangenen Saison wechselte Kohfeldt immer wieder zwischen der Raute und einem System mit drei Angreifern. Die Partien im Zillertal lassen aktuell eher auf eine Aufstellung mit vier Mittelfeldspielern und zwei Stürmern deuten.
Für die Besetzung ist diese Frage essentiell. Sie wird darüber entscheiden, ob Neuzugang Tahith Chong gleich einen Platz findet, oder ob Yuya Osako auf seiner Idealposition, der Zehn, ran darf.
3. Wer stürmt mit Sargent?
Die nächste Frage schließt thematisch an. Denn es ist völlig unklar, wer überhaupt die Verantwortung im Sturm bekommt. Entscheidet sich der Übungsleiter für zwei Spitzen, wird Josh Sargent einen Platz besetzen. Der US-Amerikaner zeigte sich in bestechender Form und ist gesetzt.
Neben ihm könnten Niclas Füllkrug oder Davie Selke starten. Selke zeigte sich zuletzt enorm treffsicher und funktionierte gut mit Sargent. Für "Fülle" spricht allerdings die Erfahrung und der Einsatzwille. Johannes Eggestein müsste sich nach ebenfalls guter Frühform wieder hinten anstellen.
4. Schmid, Agu oder Woltemade: Welchem Youngster schenkt Kohfeldt das Vertrauen?
Selbst wenn einige Youngster derzeit nicht um einen Stammplatz kämpfen, müssen sie sich in der Rangordnung doch beweisen. Denn die Neuankömmlinge um Romano Schmid oder Felix Agu sowie Angreifer Nick Woltemade können alle auf eine gute Vorbereitung zurückblicken.
Mindestens einem von ihnen wird Übungsleiter Kohfeldt wohl auch etwas Spielzeit in Jena gewähren. Es könnte ein Indiz dafür sein, auf welcher Position die Bremer besonders auf die Jugend setzen werden.
5. Bleibt Werder bei Standards anfällig?
Eine ebenfalls entscheidende Frage ist, wie anfällig die Bremer nach der Katastrophensaison weiterhin bei Standardsituationen sind. Im vergangenen Jahr fing sich Werder da noch rekordverdächtig viele Gegentreffer.
In dieser Saison soll die Abstimmung und das Timing stimmen. Ohne die vielen Ausfälle des Vorjahres ist die Defensive deutlich eingespielter. Doch Konzentrationsfehler werden von jedem Gegner schnell bestraft.