Werder Bremen: Fünf Fragen vor dem Härtetest bei Eintracht Frankfurt

Werder Bremen möchte auch in Frankfurt weiter den Kurs halten
Werder Bremen möchte auch in Frankfurt weiter den Kurs halten / STUART FRANKLIN/Getty Images
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Der zweite Lockdown steht kurz bevor, doch im Profisport geht's weiter. Gut so - auch für den SV Werder! Die Grün-Weißen grüßen nach fünf Spieltagen von Tabellenplatz sieben. Am Samstagnachmittag treffen sie auf die robuste Frankfurter Eintracht. Kein einfaches Spiel - vor allem der vielen Verletzungen wegen. 90min präsentiert fünf Fragen im Vorfeld der Partie.


1. Erst FCB, dann SVW: Wie macht sich Werder gegen die Bayern-Gegner?

Hatte gegen Bayern nur das Nachsehen: Die Eintracht musste sich am Samstag mit 0:5 geschlagen geben
Hatte gegen Bayern nur das Nachsehen: Die Eintracht musste sich am Samstag mit 0:5 geschlagen geben / Pool/Getty Images

In dieser Spielzeit treffen die Bremer auffällig oft auf Gegner, die am Spieltag zuvor gegen den FC Bayern spielten. Was am zweiten Spieltag mit Schalke 04 begann, die bekanntlich zum Eröffnungsspiel (8:0) in der Allianz Arena aufliefen, nimmt noch lange kein Ende.

So trifft die Elf von Cheftrainer Florian Kohfeldt nun mit Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Köln gleich zweimal in Folge auf Vereine, die zuvor gegen Bayern antreten mussten. Anschließend spielen die Bremer dann selbst gegen Thomas Müller und Co.

Der neunte Spieltag gegen VfL Wolfsburg passt zwar nicht in diese Reihe, danach geht es für Werder allerdings gegen VfB Stuttgart, die zuvor die Bayern empfangen und am elften Spieltag gegen RB Leipzig, die im Topspiel des zehnten Spieltags in München gastieren.

Ziemlich kurios und nicht zwingend ein Nachteil für Werder. Natürlich sind die Klubs nach Begegnungen mit den Bayern häufig auf Wiedergutmachung aus, erreichen diese mangels Selbstbewusstsein aber nicht. Eintracht Frankfurt verlor am vergangenen Spieltag mit 5:0 bei den Bayern und ließ sich dabei ganze drei Tore von Torjäger Robert Lewandowski einschenken.

2. Osako nach Verletzung von Beginn an?

Noch nicht richtig in Fahrt, zuletzt angeschlagen: Werders Japaner Yuya Osako
Noch nicht richtig in Fahrt, zuletzt angeschlagen: Werders Japaner Yuya Osako / Martin Rose/Getty Images

Was im Spiel gegen Hoffenheim noch übel aussah, kristallisierte sich einige Zeit später lediglich als "schwere Knieprellung" heraus. Seit Mittwochnachmittag steht Yuya Osako wieder auf dem Trainingsplatz am Osterdeich und bereitete sich zunächst individuell auf die Begegnung im Frankfurter Deutsche Bank Park vor.

"Bei Yuya müssen wir noch abwarten, ob er in Frankfurt einsatzbereit ist", gab Kohfeldt am Donnerstagnachmittag bekannt. Sollte er das Abschlusstraining im Mannschaftsverbund absolvieren, so dürfte Kohfeldts Liebling gegen Frankfurt allerdings wieder von Beginn an auflaufen. Viele Optionen hat Werders Cheftrainer ohnehin nicht. Mit Davie Selke und Niclas Füllkrug fehlen gleich beide etatmäßigen Mittelstürmer.

In dieser Saison kam der Japaner bisher noch nicht wirklich in Fahrt. Mickrige 96 Minuten Einsatzzeit aus vier Spielen stehen Osako zu Buche. Gegen den SC Freiburg berief Kohfeldt den 30-Jährigen aus Regenerationsgründen nach einer Länderspielreise nicht einmal in den Kader.

3. Toprak gegen die Frankfurter Wucht?

Werders Plan B: Ömer Toprak
Werders Plan B: Ömer Toprak / DeFodi Images/Getty Images

Trotz seiner Flaute dürfte Osako wie bereits gegen Hoffenheim für den angeschlagenen Füllkrug in die Formation rücken. Daneben könnte auch Kapitän Niklas Moisander wegen des weiterhin angeschlagenen Ludwig Augustinsson weiterhin in der Bremer Anfangself stehen.

Viele Fans dürften diese Option kritisieren. Moisander habe seinen Zenit erreicht, sei zu langsam und statisch im Defensiv- sowie Offensivverhalten, heißt es. Eine gute Option für die ohnehin wuchtigen Adlerträger in Persona Daichi Kamada, André Silva und Bas Dost wäre somit der erfahrene Ömer Toprak. Im Kopfballspiel gegen die Frankfurter Schränke würde Werder-Oldie Moisander obendrein - wie so häufig - keine Sonne sehen.

Toprak für die Frankfurter Wucht: ein guter Plan, den Trainer Kohfeldt allerdings wohl kaum verfolgen wird.

4. Dank Sturm-Problem: Die große Chance für Sturmtalent Dinkci?

Eren Dinkci kam bereits im Test gegen St. Pauli für die Profis zum Einsatz
Eren Dinkci kam bereits im Test gegen St. Pauli für die Profis zum Einsatz / TF-Images/Getty Images

Vor der Partie in Frankfurt kämpfen die Bremer - wie bereits erwähnt - mit akuten Problemen im Angriff. Selke und Füllkrug fallen aus, US-Boy Josh Sargent ackert zwar viel, weiß bis dato aber noch nicht, wo das Tor steht. Als Alternative dürfte U23-Talent Eren Dinkci mit nach Frankfurt reisen. Der 18-jährige Mittelstürmer schießt in der Regionalliga Nord Tor um Tor.

Im Sommer hatte ihn bereits Juventus Turin auf dem Zettel, doch Werder sicherte sich die Dienste des deutschen U20-Nationalspielers. Am Mittwoch tauchten neben ihm auch Innenverteidiger Maik Nawrocki sowie Linksverteidiger Kyu-hyun Park im Training der Profis auf.

"Wir müssen erstmal abwarten, wie es für Freitag aussieht und wer uns zur Verfügung steht. Aber wir werden mit vollem Kader nach Frankfurt fahren. Es kann passieren, dass Eren ein Kandidat ist", verriet Clemens Fritz, Leiter Profifußball und Scouting, der Bild-Zeitung.

5. Mit Kampfgeist zur erneuten Punkteausbeute?

Mit Kampf zum erneuten Punktgewinn?
Mit Kampf zum erneuten Punktgewinn? / Martin Rose/Getty Images

Mit welcher Elf auch immer - sicher ist: Auf Werder wartet ein weiteres kampfbetontes Ekelspiel. Die Norddeutschen müssen sicher stehen, jeden Zweikampf annehmen und ordentlich Meter laufen. Nur so können sie die offensiven Defizite kompensieren.

Wenn Werder mehr als ein Tor schießen würde, wäre das angesichts der Personalnot und Torflaute aller fitten Akteure sicherlich schon überraschend. Mehr als ein Punkt wäre noch überraschender. Im Positivfall heißt es im Anschluss der Partie mal wieder: "Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber den Punkt nehmen wir auch gerne mit."