Werder Bremen: Erneutes Veto bei Nationalspielern?
Von Janne Negelen
Seit dem Beginn der Coronapandemie agiert der SV Werder Bremen sehr vorsichtig, wenn es um die Einhaltung der Maßnahmen ging. Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, wurden die meisten Nationalspieler nicht abgestellt. Auf ein Trio dürfte das im März erneut zutreffen.
Für Werder Bremen ist es durch viele Aspekte eine schwere und herausfordernde Saison. Neben den finanziellen Problemen bereitete die Regierung im Stadtstaat immer wieder Sorgen. Das betraf vor allem die Bestimmungen bei Spielern, die sich zwischenzeitlich in Risikogebieten aufhielten.
In den meisten Bundesländern ist nach einem negativen Coronat eine Quarantäne von nur fünf Tagen angesetzt. In Bremen sind es unabhängig von Testergebnissen ganze zwei Wochen. Ganz besonders gilt dies bei Reisen in Nationen, in denen die Virusvarianten weit verbreitet sind. Schon im vergangenen Herbst entschied sich Werder daher gegen eine Abstellung der Nationalspieler.
Fritz: "Spiele am Wochenende sind einfach zu wichtig"
Durch Notfallregelungen der FIFA wurde die Abstellungspflicht schon vor Monaten aufgehoben, sollte eine langwierige Quarantäne drohen. Davon machte Werder Gebrauch und wird wohl auch für die Länderspiele im März davon profitieren - sofern sich die allgemeine Situation in den kommenden Wochen nicht dramatisch verbessert.
Bremens Lizenzbereich-Leiter Clemens Fritz bestätigte gegenüber der Bild, dass die betroffenen Nationalspieler zu wichtig sind, als dass man sie durch eine längere Quarantäne verlieren könnte: "Bisher war es so, dass Spieler, die zur Nationalmannschaft reisen, fünf Tage in Quarantäne gemusst hätten trotz negativer Testung. Da können wir nicht mitgehen. Die Spiele am Wochenende sind dafür einfach zu wichtig.“
Namentlich handelt es sich um Jiri Pavlenka, Ludwig Augustinsson und Milot Rashica, die mit ihrer Auswahl um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 spielen wollen. Vor allem für den Tschechen und seinen schwedischen Kollegen wäre es wichtig, sich mit der Mannschaft auch auf die anstehende Europameisterschaft vorzubereiten.
Zumindest Keeper Pavlenka hat die Hoffnungen nicht aufgegeben: "Ich habe schon mit unserem Arzt gesprochen. Alle wollen für die Nationalmannschaft spielen, weil es WM-Quali ist und keine Nations League. Das ist eine Frage für das Gesundheitssystem. Wir werden sehen."