Werders Eiertanz um Bartels, Bargfrede und Langkamp - ein Kommentar
Von Marc Knieper
Werder Bremen hält sich sein vertragsloses Trio auf eklige Art und Weise warm. Falls man keine besseren Spieler findet, so werden die Verträge doch verlängert. Ein Kommentar zum falschen Signal von Sportdirektor Frank Baumann.
Am 3. August startet Werder Bremen in die Vorbereitung für die neue Saison. Personell sind noch längst nicht alle Entscheidungen getroffen. Besonders der Poker um Milot Rashica gerät immer wieder ins Stocken. Aber auch vereinsintern stößt Frank Baumann auf einige Probleme. Die Verträge der Werder-Oldies Fin Bartels, Philipp Bargfrede und Sebastian Langkamp liefen mit Abschluss der Bundesliga-Spielzeit Anfang Juli aus.
Trainingsauftakt ohne das vertragslose Trio
An einen neuen Vertrag für die drei ist ebenso wenig zu denken wie an einen Vereinswechsel. "Wir wollen jetzt noch keine Entscheidung treffen. Weder in die eine noch in die andere Richtung", verriet Baumann im Gespräch mit dem Weserkurier. Zum Saisonauftakt stehen Bartels, Bargfrede und Langkamp somit nicht auf dem Trainingsplatz. Gut möglich aber, dass alle drei ein wenig später erneut mit einem Kontrakt ausgestattet werden.
Dadurch, dass dies nicht direkt geschieht, kann der SV Werder ein wenig Geld sparen, welches man besonders in der aktuellen Situation besser als je zuvor gebrauchen kann. Grund zur Eile hat Werder also nicht. Den Spielern selbst bleibt nichts anderes übrig, als geduldig zu warten und vorerst individuell zu trainieren. Einen neuen Klub finden die drei Ü30-Kicker aktuell wohl kaum.
Baumann zeigt sich indes sehr zufrieden mit dem Verhalten seiner Schützlinge: "Für mich zeigt es, dass alle drei sich mit diesem Klub identifizieren. Dass sie lieber auf Werder noch etwas warten, bevor sie etwas anderes machen."
Respektloses Verhalten des SV Werder
Ja, Herr Baumann, das mag stimmen. Besonders ein Philipp Bargfrede, der seit nunmehr 16 Jahren seine Fußballschuhe einzig und allein für den SV Werder schnürt, identifiziert sich selbstverständlich mit diesem Klub. Und genaue diese Identifikation sollte auf Gegenseitigkeit beruhen. Doch das scheint aktuell nicht der Fall.
Gerade bei zwei treuen Spielern wie Bargfrede und Bartels, der ebenfalls seit guten sechs Jahren an der Weser kickt, sollte die Zukunft schneller geklärt sein. Das aktuelle Aufschieben ist äußerst respektlos und gegenüber den verdienten Spielern nicht würdig. Die feine englische Manier geht sicher anders. Ein Verhalten, welches man vom sonst so familiären und traditionellen Bundesligisten gar nicht kennt.
Werder hält sich trotz ausgelaufener Verträge Bartels, Bargfrede und Langkamp warm, sofern man keine besseren Spieler findet. Das ist der Dank für das langjährige, liebenswerte Engagement aller drei Spieler im Klub?