Werder Bremen: Die Erkenntnisse nach der Pleite gegen den BVB

Werder tritt weiterhin auf der Stelle
Werder tritt weiterhin auf der Stelle / PATRIK STOLLARZ/Getty Images
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Mit dem 1:2 gegen Borussia Dortmund musste Werder Bremen den nächsten Rückschlag hinnehmen. Zwar hielten sich die Grün-Weißen lange wacker, doch am Ende reichte der Auftritt nicht für mehr. Nach dem neunten sieglosen Spiel in Folge muss sich Florian Kohfeldt mit wegweisenden Erkenntnissen befassen.


1. Werder fehlt die Cleverness

Pavlenka verursachte einen überflüssigen Elfmeter
Pavlenka verursachte einen überflüssigen Elfmeter / ANNEGRET HILSE/Getty Images

Zum dritten Mal in Folge geriet Werder durch einen Strafstoß in Rückstand. Jeder einzelne dieser Elfmeterentscheidungen war für die Bremer äußerst vermeidbar und führte letztendlich zu einem Rückstand, der nicht mehr aufzuholen war. Auch sonst schleichen sich immer wieder Fehler und Unkonzentriertheiten ein.

Unter dem Strich ist es vor allem die Cleverness, die den Grün-Weißen abhanden kommt. Vor allem in solch entscheidenden Spielsituationen nicht auf der Höhe zu sein, kostete den Klub bereits einige Punkte. Die Rückkehr zu einer durchgehend konzentrierten Leistung ist das A und O für die Norddeutschen.

2. Zumindest die Ansätze stimmen

Mit seinem Tor zeigte Möhwald, wie es gehen kann
Mit seinem Tor zeigte Möhwald, wie es gehen kann / Pool/Getty Images

Der zwischenzeitliche Ausgleich der Bremer kam sehr überraschend. Kevin Möhwald traf nach Ablage von Maximilian Eggestein gekonnt ins Eck. Die kaum vorhersehbare Entstehung dieses Treffers zeigte, dass die Mannschaft durchaus eigene Lösungen finden kann.

Auch defensiv zeigte sich Bremen über weite Strecken stabil. Bis auf wenige Situationen wusste die Hintermannschaft die individuelle Qualität der Borussen gut in Zaum zu halten. Was in Ansätzen immer wieder durchblitzt, muss aber einfach dauerhaft gezeigt werden.

3. Das Mannschaftsgefüge ist kaum vorhanden

Kohfeldt muss zu viel Arbeit von draußen verrichten
Kohfeldt muss zu viel Arbeit von draußen verrichten / Pool/Getty Images

Immer wieder lässt Florian Kohfeldt vor allem im Mittelfeld und dem Angriff rotieren. Mit Schonung hat dies wohl nur bedingt zu tun. Eher ist er auf der Suche nach einem Team, das perfekt aufeinander abgestimmt ist und sich in seinen Stärken ergänzt.

Aktuell ist die Mannschaft nämlich weit davon weg. Die Fähigkeiten einzelner Spieler wie von Romano Schmid, Leonardo Bittencourt oder Josh Sargent passen einfach nicht zusammen. Zu viel Stückwerk trifft auf dann einfache Gegenwehr. Ohne die passenden Abläufe wird es schwer sich genug Chancen herauszuarbeiten, um die defensive Anfälligkeit zu übertreffen.

4. Niemand übernimmt Verantwortung

Von den Führungskräften würde man sich mehr Selbstbewusstsein wünschen
Von den Führungskräften würde man sich mehr Selbstbewusstsein wünschen / Oliver Hardt/Getty Images

Nach schmerzenden Abgängen im Sommer stehen Werder Bremen noch immer einige erfahrene Stammkräfte zur Verfügung. Um die etablierten und teils langjährigen Bremer um Theodor Gebre Selassie, Eggestein oder Ömer Toprak ist auf dem Platz aber zu ruhig.

Niemand übernimmt aktuell wirklich die Verantwortung oder gibt auf dem Platz den entscheidenden Schub. Ein echter Anführer wie beispielsweise Davy Klaassen fehlt den Bremern gerade wie nie zuvor. Es wird Zeit, dass die Nachfolger in seine Fußstapfen treten.

5. Durchschlagskraft ist kaum vorhanden

Der Offensive fehlt es an Präsenz und Power
Der Offensive fehlt es an Präsenz und Power / Oliver Hardt/Getty Images

Ohne die verletzten Niclas Füllkrug und Milot Rashica würde es sehr schwer werden. Dass die Bremer aber über die gesamten Wochen kaum Lösungen im Angriff findet, ist einfach nur schwach. Der Offensivreihe um die harmlosen Sargent und Osako fehlt es komplett am nötigen Zug.

Selbst die baumlangen Patrick Erras oder Nick Woltemade gewannen nach ihrer Einwechslung kein einziges Kopfballduell. Es mag so sein, dass mit dem vorhandenen Personal nicht mehr möglich ist. Doch haben die meisten Angreifer aber schon seit 180 Minuten nicht einmal eine Halbchance verzeichnet. Daran muss sich definitiv etwas ändern.