Werder Bremen: Die Erkenntnisse nach dem Punktgewinn gegen Borussia Mönchengladbach

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In Bremen herrscht etwas Frust. Gegen Borussia Mönchengladbach zeigte die Mannschaft von Florian Kohfeldt eine Leistung, die weiter Auftrieb im Kampf um den Klassenerhalt gibt. Am Ende hätten sich die Grün-Weißen mit einer besseren Chancenverwertung aber sogar drei Punkte sichern können. Dennoch macht der Auftritt Mut und liefert einige Erkenntnisse für den Endspurt.


1. Werder kann es noch!

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Werder kann noch spielen, wie es vor nicht einmal einem Jahr fast für Europa gereicht hatte. Trainer Florian Kohfeldt konnte seine Mannschaft perfekt auf den Gegner aus Gladbach einstellen. Mit Kampf, Leidenschaft aber auch gewisser Spielfreude hielten die Bremer die Fohlen stets in Schach. Nach dem lang ersehnten Sieg am Wochenende bestätigten die Bremer also den Aufwärtstrend. Nur so kann es zum Klassenerhalt reichen. Und davon sind auch die Bremer selbst endlich überzeugt.

2. Enorme Variabilität sorgt für Überraschung

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Das Spiel der Bremer war mehr als ansehnlich. Gegen das hohe Pressing der Gäste hätte der SVW in den vergangenen Wochen wohl stets den langen Ball gewählt. Nun versuchte man es spielerisch zu lösen, mit einem Christian Groß, der einen überraschend starken Ballverteiler gab. Doch auch Niklas Moisander, Davy Klaassen und natürlich Maximilian Eggestein zeigten sich deutlich spielfreudiger.

Die Bewegung auf dem Feld war hervorragend und abgestimmt. So klappte auch das Umschaltverhalten exzellent. Dass jeder etwas mit dem Ball anzufangen wusste, unterstreicht das neu gewonnene Selbstvertrauen. Und die Flexibilität bringt den Bremern eine Qualität, die sie deutlich unberechenbarer macht.

3. Defensiv waren alle auf der Höhe

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Neben dem positiven Offensivspiel zeigten die Bremer in der Verteidigung eine blitzsaubere Leistung. Die Hintermannschaft um Kapitän Niklas Moisander agierte stets ruhig und ließ gegen die angriffsfreudige Borussia kaum etwas zu. Speziell die Konterabsicherung griff sehr gut. Einzelne Abschlüsse aus dem Mittelfeld wurden dennoch immer wieder zugelassen.

Dagegen sticht positiv heraus, wie abgeklärt die Standards verteidigt wurden. Die einst größte Schwäche scheinen die Werderaner endlich in den Griff bekommen zu haben. So gelang die zweite weiße Weste in Folge. Hervorragend auch das Anlaufen der ersten Reihe, die ihre Gegner stets über den halben Platz hetzten.

4. Marco Friedl und sein Bundesliga-Niveau

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Lange Zeit wurde ihm sein Bundesliga-Niveau abgesprochen. Seit einer Woche ist Marco Friedl aber wie verwandelt. Die starke Leistung aus Freiburg konnte er mit einem beherzten Auftritt bestätigen. Vor allem seine Leidenschaft und auch die agilen Vorstöße auf der linken Seite sahen sehr ansprechend aus. Ludwig Augustinsson wird es gegen den Österreicher in dieser Form schwer haben.

5. Chancenverwertung könnte sich rächen

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Einer der wenigen Kritikpunkte des Abends, war die teils klägliche Chancenverwertung. Immer wieder erarbeiteten sich die Bremer ihre Möglichkeiten. Speziell im zweiten Durchgang kam der verbesserte Milot Rashica oder Leonardo Bittencourt zu guten Chancen. Letztendlich wird wohl aber vor allem Davie Selke schlecht geschlafen haben. Nach Vorlage von Klaassen tauchte er frei vor Yann Sommer auf, scheiterte aber fast schon kläglich. Nach nur einem Tor in den vergangenen zwei Partien muss die Torgefahr ausgebaut werden.

6. Hoffnung für das Restprogramm

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Weiterhin haben die Bremer "sieben Finalspiele" vor der Brust. Dabei warten noch die Schwergewichte Wolfsburg und Bayern. Auch Schalke und Frankfurt verfügen rein theoretisch über spielerische Vorteile - scheinen derzeit aber schlagbar zu sein. Vor allem die Duelle gegen Paderborn, Mainz und Köln müssen gewonnen werden, um mindestens die Relegation zu retten. Doch wenn der Auftritt gegen Gladbach eines zeigte, dann dass sich die Bremer noch nicht aufgegeben haben. In den kommenden Wochen will Kohfeldt weiter punkten und Werder in der Klasse halten.