Werder Bremen: Die besten Winter-Transfers seit 2000
Von Janne Negelen
In dieser Saison wird Werder Bremen erneut um den Klassenerhalt kämpfen. Verstärkungen wird es aber keine geben, denn Ausgaben für Winter-Transfers sind ohne kurzfristige Verkäufe nicht drin. Dabei schlugen die Bremer in der Vergangenheit durchaus erfolgreich vor der Rückrunde zu. Das sind die besten Winter-Neuzugänge der Grün-Weißen seit 2000:
6. Jannik Vestergaard
In dieser Liste fällt es schwer, eine Trennlinie zu ziehen. Spieler wie Marco Friedl oder Milos Veljkovic schaffen es nicht einmal mehr in die enge Auswahl. Jannik Vestergaard brauchte nur eineinhalb Jahre, um sich auf unseren sechsten Rang zu spielen.
Angekommen ist der Däne im Januar 2015. Die großen Lücken in der Defensive konnte der Hüne sofort füllen. Bis zum Sommer des nächstes Jahres verpasste er daraufhin nur 337 Minuten. Der Stabilisator sorgte nicht nur für einen flüssigen Spielaufbau, sondern konnte auch vor dem gegnerischen Kasten seine Körpergröße ausspielen.
Drei Tore erzielte er in seinem kurzen Werder-Kapitel. Einen wie ihn könnte der SVW aktuell nur zu gut gebrauchen. Dazu generierte Vestergaard einen Transfergewinn von acht Millionen Euro.
5. Thomas Delaney
Auch der nächste Name auf dieser Liste lief nur eineinhalb Jahre im grün-weißen Dress auf. Thomas Delaney kam im Winter 2017 aus Kopenhagen, kostete Werder nur zwei Millionen Euro. Sofort avancierte er zum Leistungsträger und ließ seinen Wert nach oben schnellen.
Nach starken Eindrücken in seiner ersten Rückrunde konnte er sich im nächsten Jahr noch einmal steigern. Nur zwei Spiele verpasste er in seiner einzigen kompletten Saison.
Auch wenn seine Aufenthaltsdauer beschränkt war, riss der Däne eine gewaltige Lücke. Die Qualitäten des Mittelfeldmotors waren Borussia Dortmund sogar 20 Millionen Euro wert. Das Geld stand den Norddeutschen gut zu Gesicht.
4. Markus Rosenberg
Auch der große Markus Rosenberg war ein richtiger Winter-Transfer. Drei Millionen Euro zahlte Werder für den Angreifer von Ajax Amsterdam, der sofort einschlug. Schon in seinem ersten Halbjahr traf er acht Mal.
Drei volle Spielzeiten absolvierte er danach für die Norddeutschen. Neben einem Erfolg im DFB-Pokal war der Stürmer ein waschechter Torjäger. 53 Tore erzielte er insgesamt für Werder, weil nach einer Leihe noch ein weiteres Jahr dazu kam.
Heute hat er seine Karriere beendet. Für die Fans wird er ein Spieler bleiben, der immer mannschaftsdienlich und eiskalt auftrat. Speziell mit Claudio Pizarro konnte der Schwede glänzen.
3. Milot Rashica
Man weiß nicht recht, wo man Milot Rashica in dieser Liste einordnen mag. Zum einen war er mit sieben Millionen Euro der teuerste Neuzugang aus diesem Kreis. Auch brauchte er mehrere Wochen, um unter Florian Kohfeldt überhaupt durchzustarten.
Doch irgendwas machte den flinken Kosovaren sofort unverwechselbar. Mit enorm viel Power ging er ab der Saison 2018/19 so richtig ab. Mit viel Brillanz und lange vermisster Geschwindigkeit sammelte der Flügelsprinter in den kommenden zwei Spielzeiten 37 Torbeteiligungen in 54 Pflichtspielen.
Vor einem Jahr geriet seine Entwicklung allerdings ins Stocken. Auch verletzungsbedingt kam er kaum noch in Form und ist aktuell weit davon weg, Werders Rekordabgang zu werden. Erhält er aber wie zu Beginn das nötige Vertrauen, kann er Werder wieder anführen.
2. Zlatko Junuzovic
Vermutlich ist Zlatko Junuzovic für jeden Werder-Fan ein Spieler, der noch viel mehr in seiner Karriere verdient hätte. Seine Zeit in Bremen überzeugte auf jeden Fall alle Anhänger. Im Winter 2012 feierte er sein Debüt. Wenig später war er nicht mehr aus der Mannschaft zu denken.
Sein Zauberfuß setzte nicht nur seine Mitspieler bestens in Szene, sondern auch viele Freistöße perfekt in den Knick. Die Kreativität und sein Fintenreichtum glichen durchaus denen von Diego. Der Österreicher blieb allerdings etwas länger an der Weser.
Sechseinhalb Jahre stand er für die Grün-Weißen auf dem Platz. In seinen 198 Pflichtspielen sammelte er 75 Torbeteiligungen und wurde zum größten Publikumsliebling. Mit seinem Abgang vor mehr als zwei Jahren endete eine Ära.
1. Mesut Özil
Am Ende blieb Mesut Özil nur zweieinhalb Jahre in Bremen. Die großartige Karriere des späteren Weltmeisters sollte aber auch eine grün-weiße Vergangenheit haben, die ihn für immer formen sollte.
Fünf Millionen Euro kostete er die Werderaner. Dass er einmal mehr als das Dreifache einbringen sollte, wusste zu diesem Zeitpunkt noch keiner. Özil selbst aber brauchte kaum Eingewöhnungszeit und machte sich fortan daran, die Geschicke im Mittelfeld zu leiten.
31 Vorlagen in seinen beiden vollen Bundesliga-Jahren sprechen bereits eine deutliche Sprache. Insgesamt kamen in 108 Pflichtspielen starke 70 Torbeteiligungen zusammen. Dass er auch in der Nationalmannschaft zum Helden wurde, ist eine andere Geschichte. Vergessen wird man den Bremer Özil nie.