Werders Defensive: Große Sorgen vor Duell auf Schalke - Friedl-Verbleib nur bei Aufstieg
Von Simon Zimmermann
Werder Bremen reist mit großen Abwehrsorgen zum Spitzenspiel auf Schalke. Neben Ömer Toprak fällt auch Milos Veljkovic definitiv aus. Hinter Christian Groß steht noch ein Fragezeichen. Mehr denn je wird es auf Marco Friedl ankommen. Der Österreicher wird offenbar nur dann über den Sommer hinaus in Bremen bleiben, wenn der Aufstieg gelingt.
Werder Bremen fährt am Samstag nach Gelsenkirchen. Um 13.30 Uhr ist Anpfiff zum absoluten Spitzenspiel des 31. Zweitliga-Spieltags. Auf Schalke empfängt der Tabellenführer den ersten Verfolger. Doch der hat vor dem Duell arge Abwehr-Sorgen.
Toprak und Veljkovic fehlen Werder - Groß ist fraglich
Neben Kapitän Ömer Toprak fällt auch Milos Veljkovic aus. Der Serbe hat sich im Training am Mittwoch einen "kleinen Muskelfaserriss" zugezogen, wie SVW-Coach Ole Werner am Donnerstag mitteilte. Auch hinter einem Einsatz von Christian Groß steht ein Fragezeichen. Der Routinier hatte zuletzt als Mittelmann der Dreierkette Toprak vertreten. Groß ist erkältet.
Zudem steht auch Youngster Fabio Chiarodia als möglicher Backup nicht zur Verfügung. Der 16-Jährige ist bei der italienischen U17-Nationalmannschaft.
Dennoch habe Werner "schon ein, zwei Ideen" wie er das Schalker Stürmerduo Simon Terodde und Marius Bülter stoppen möchte. Marco Friedl wird in diesen Plänen eine zentrale Rolle einnehmen. Der 24-jährige Österreicher spielt eine starke Saison und ist in der Werder-Defensive nicht nur gesetzt, sondern wird immer mehr zum Führungsspieler.
Baumann lobt Friedls Entwicklung zum "modernen Innenverteidiger"
"Marco hat sich eigentlich jede Saison weiterentwickelt und ist deutlich konstanter geworden", lobte Sportchef Frank Baumann den dreifachen Nationalspieler gegenüber dem kicker. Friedl sei zu einem "modernen Innenverteidiger" geworden, so Baumann weiter. Entsprechend nehme "Marco im Mannschaftsgefüge eine wichtigere Rolle ein, als das die letzten zwei Jahre der Fall war", erklärte Baumann.
Im vergangenen Sommer hätte das noch ganz anders laufen können. Friedl wollte nach dem Abstieg weg und bei Union Berlin in der Bundesliga bleiben. Spätestens in der kommenden Saison wird das der 24-Jährige auch wieder sein. Oder aber in einem anderen Oberhaus in Europa. Das berichtet zumindest der kicker.
Werder-Verbleib von Friedl nur bei Bundesliga-Aufstieg
Demnach wird Friedl nur dann in Bremen bleiben, wenn die Bundesliga-Rückkehr gelingt. Andernfalls deutet sich ein Abgang des Verteidigers an. Interesse dürfte nach seiner mehr als ordentlichen Saison weiter bestehen. Im vergangenen Sommer sollen neben Union Berlin auch der FC Augsburg und Serie-A-Klub FC Bologna an Friedl dran gewesen sein.
Zukunftsplanungen will der Österreicher aber noch beiseite schieben. "Ich bin zu einhundert Prozent hier, ich will mit dem Verein aufsteigen", versicherte er im Verlauf der Woche in einer Medienrunde. "Was dann im Sommer sein wird - dafür habe ich gar keinen Kopf, ich mache mir gar keine Gedanken, wie es dann ausschaut. Ich habe noch keine Sekunde darüber nachgedacht", so Friedl weiter.
Auf Schalke und die restlichen drei Saisonspiele hat es Friedl selbst in der Hand. Gelingt Werder der Aufstieg, spricht vieles für einen Verbleib an der Weser. Der aktuelle Vertrag ist noch bis 2023 gültig.