Werder Bremen: 5 potenzielle Verstärkungen für das Mittelfeld im Falle des Abstiegs
Von Marc Knieper

Im Falle eines Abstiegs muss der SV Werder personell sicherlich ein wenig um- und aufräumen. Mindestens einer der beiden Bremer Leistungsträger und Mittelfeldmotoren Davy Klaassen und Maximilian Eggestein kehrt den Hanseaten dann den Rücken. Der Vertrag von Nuri Sahin läuft aus. Die Mannschaft soll ohnehin verjüngt werden.
90min listet fünf Mittelfeld-Kandidaten auf, die das Potenzial haben, den Traditionsklub so schnell wie möglich wieder in das Oberhaus zu führen.
1. Jordi Quintillà (FC St. Gallen)
Der spanische Mittelfeld-Routinier erlernte das Kicken seit der B-Jugend in der sagenumwobenen Talentschmiede La Masia des FC Barcelona. Der 26-Jährige hat bereits mit Stars wie Messi, Iniesta und Xavi trainiert. Heute ist der spielstarke Sechser Dreh- und Angelpunkt des Schweizer Erstligisten FC St. Gallen.
Hier zählt Quintillà in 21 Ligaspielen derzeit neun Tore sowie drei Vorlagen. Erst vergangenen Sommer hatte Union Berlin Interesse an ihm - Felix Kroos verlängerte schließlich doch und die Eisernen blitzten ab.
Ajaccio, Kansas City, FC Puerto Rico und nun St. Gallen - keine Riesen-Teams nach einer Ausbildung in La Masia. Quintillà braucht einen Klub, der ihm die nötigen Freiräume bietet und Vertrauen schenkt. Den hat er in der Schweiz gefunden - und den könnten ihn die Bremer ebenso gewähren.
Quintillàs Marktwert: 800.000 Euro / Vertrag bis 2020
2. Sarpreet Singh (Bayern München)
Singh kam im vergangenen Sommer vorerst zur Reservemannschaft des FC Bayern. Die Eingewöhnung fiel dem 21-jährigen Offensiv-Allrounder nicht allzu schwer. Bereits sieben Monate nach seinem ersten Arbeitstag in München debütierte er in der Bundesliga beim 6:1-Sieg über den SV Werder.
Aus dem Neuseeländer kann noch ein ganz Großer werden. Die nötige Spielpraxis dafür könnte Singh in der Hansestadt erlangen. Und zwar per Leihe - eventuell sogar über zwei Jahre.
Der Kontakt dürfte über Werder-Legende Wynton Rufer schnell gehen. Dieser lobte seinen Landsmann Singh erst kürzlich: "Er ist technisch top und hat eine sensationelle Mentalität", welche ihn auf 300 bis 400 Bundesliga-Spiele bringen könne.
Singhs Marktwert: 900.000 Euro / Vertrag bis 2020
3. Gonzalo Maroni (Boca Juniors)
Stichwort Kader verjüngen: Maroni ist gerade einmal 21 Jahre alt. Aktuell ist der offensive Mittelfeldakteur von den Boca Juniors an Sampdoria Genua ausgeliehen. Beim Serie A-Klub kam der Jungspund in dieser Saison gerade einmal 117 Minuten zum Einsatz. Dass Sampdoria die Kaufoption zieht, ist äußerst unwahrscheinlich.
Maroni soll und möchte Spielpraxis sammeln. In Bremen würde der hoch veranlagte Wirbelwind diese in Liga zwei sicherlich erhalten. Gut vorstellbar also, dass die Argentinier den heranwachsenden Spielmacher noch einmal per Leihe plus Kaufoption oder sogar als festen Transfer abgeben.
Maronis Marktwert: 4,5 Millionen Euro / Vertrag bis 2022
4. Niklas Dorsch (1. FC Heidenheim)
Seit seinem Wechsel vom FC Bayern im Sommer 2018 gehört der 22-jährige Sechser in Heidenheim zum Stammpersonal und hat entscheidenden Anteil an dem Höhenflug des Aufstiegsaspiranten.
Zuletzt wurde Dorsch immer wieder mit einem Transfer zum direkten Konkurrenten, dem HSV, in Verbindung gebracht. Einen konkreten Kontakt zu den Hamburgern dementierte sein Berater Christian Nerlinger allerdings.
Der Vertrag des U21-Nationalspielers läuft noch bis 2021, die BILD berichtete über eine Ausstiegsklausel in Höhe von rund drei Millionen Euro.
Dorschs Marktwert: 4,5 Millionen Euro, Vertrag bis 2021
5. Jurgen Ekkelenkamp (Ajax Amsterdam)
Der 20-jährige Zehner springt bei Ajax noch ein wenig zwischen erster und zweiter Mannschaft hin und her, durfte aber auch bereits 17 Minuten Champions-League-Luft schnuppern. Ekkelenkamp stammt aus der Jugend der Holländer und hat sich überragend entwickelt.
Sollte Frank Baumann ihn an die Weser lotsen, so könnte Rückkehrer Romano Schmid als Rashica-Nachfolger auf die Außen huschen und Ekkelenkamp im offensiven Mittelfeld die Balle verteilen.
Ekkelenkamps Marktwert: 1,3 Millionen Euro / Vertrag bis 2022