Ist Werder bundesligareif? 5 Erkenntnisse zum Saisonstart
Werder Bremen ist mit einer überraschend starken Vorstellung beim VfL Wolfsburg (2:2) in die Saison gestartet und hätte sogar durchaus die drei Punkte mit nach Bremen nehmen können. Doch sind die Hanseaten denn nach dem Aufstieg auch wirklich bundesligareif? Die erste Antwort lautet: Ja! Werders Stürmer Niclas Füllkrug meinte sogar: "Die erste Halbzeit war ein Topspiel von uns. Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen. Man hat gesehen: Wir haben keine Probleme, in der Bundesliga mitzuhalten." Die Erkenntnisse zum Saisonstart:
Positiv
Werder spielt weiter munter offensiv
Der Aufsteiger spielte überfallartig nach vorne, presste sehr hoch und aggressiv und erspielte sich einige Chancen. Damit hat eigentlich kaum ein Experte im Vorfeld gerechnet. Doch Werder hat die Sache richtig gut gemacht und ist mit Leidenschaft und Mut aufgetreten. "Dieses selbstbewusste Auftreten und den Wunsch danach, immer mutig zu bleiben - das ist genau das, was wir sehen wollen", sagte Profi-Chef Clemens Fritz.
Jens Stage kann ein wichtiger Faktor werden
Der Vier-Millionen-Neuzugang vom FC Kopenhagen war giftig, laufstark und ein Störfaktor im Aufbauspiel der Wolfsburger. Der Auftritt von Stage war stark - und eigentlich nur Glück. Denn Romano Schmid, bisher Stammspieler im zentralen Mittelfeld, musste kurzfristig wegen einer Corona-Infektion passen. Dies spülte Stage, der eigentlich als Stammspieler geholt wurde, aber zuletzt noch nicht bei 100 Prozent war, in die Startelf. Und aus die ist er nach seinem Bundesliga-Debüt eigentlich nicht mehr wegzudenken.
Die Werder-Fans haben Lust aufs Oberhaus
Es wären eigentlich noch viel mehr gewesen. Wäre da nicht die Polizei-Aktion am Hauptbahnhof gewesen, die die Ultras und andere Fans dazu veranlasst hat, das Spiel in Wolfsburg nicht zu besuchen. Aber auch so waren im weitem Wolfsburger Rund außerhalb des ohnehin (fast) vollen Gästeblocks tausende Bremer. Denn die haben nach dem Aufstieg so richtig Bock. Wie eigentlich immer.
Ausbaufähig
Die Defensive muss konzentrierter bleiben
Eigentlich stand die Abwehr der Bremer stabil, doch bei beiden Gegentoren sorgte eine kurze Passivität dafür, dass die Wolfsburger plötzlich Räume hatten, die der Gegner in der Bundesliga nicht haben sollte. Das wird sich Ole Werner sicherlich notiert haben und ansprechen.
Die Fitness (oder wie man sich clever Ruhephasen im Spiel gönnt)
Ja, Werders Mannschaft wirkte am Samstag eigentlich schon sehr fit. Zumindest deutlich fitter als die Wolfsburger. Doch das angesprochene aggressive Pressing und die überfallartigen Angriffen zehren irgendwann an der Substanz. Das war in Halbzeit zwei phasenweise zu beobachten. Daran kann man sicher noch arbeiten.
Ein Faktor dabei wird wohl auch sein, Phasen ins Spiel einzubauen, in denen man sich etwas erholen kann und nicht ganz so intensiv draufgeht. Wann und wie man diese Phasen am geschicktesten einbaut, wird ein wichtiger Erfolgsfaktor werden.