Füllkrug schäumt nach aberkanntem Treffer - Gräfe: "4. Offizieller ging zu weit"

Niclas Füllkrug ärgert sich über seinen nicht gegebenen Treffer
Niclas Füllkrug ärgert sich über seinen nicht gegebenen Treffer / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
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Trotz einer guten Moral und einem egalisierten 0:2-Rückstand hat es für Werder Bremen nicht für das DFB-Pokal-Achtelfinale gereicht. Der SC Paderborn nutzte den Elfmeter-Fehlschuss von Bittencourt und zog in die nächste Runde ein. Dabei wäre es beinahe gar nicht zum Elfmeterschießen gekommen. Lediglich ein nicht anerkanntes Füllkrug-Tor in der 102. Minute ermöglichte dieses.


Werder Bremen schien nach dem 0:2-Rückstand erst der sichere Verlierer und dann mit dem vermeintlichen 3:2 durch Füllkrug der sichere Gewinner zu sein. Der Treffer des Bremer Torjägers in der Verlängerung wurde aufgrund eines angeblichen Foulspiels nicht gegeben. Was darauf folgte, war eine hitzige Rudelbildung, bei der Füllkrug und Paderborn-Coach Kwasniok aneinander gerieten.

Besonders brisant bei der Szene war die Tatsache, dass Schiedsrichter Willenborg das Tor eigentlich gegeben hatte, sich dann jedoch vom vierten Offiziellen, Frederick Assmuth, überstimmen ließ. Dieser wollte ein Foulspiel von Chiarodia an Leipertz gesehen haben. Eine harte Entscheidung, nachdem der junge Innenverteidiger seinen Gegenspieler eher minimal gestoßen hatte.

Füllkrug wütet gegen 4. Offiziellen: "...dass jemand das aus 50 Metern sieht"

Torjäger Füllkrug reagierte auf die Entscheidung genervt. "Der vierte Offizielle, der 50 Meter entfernt an der Seitenlinie steht, will mehr gesehen haben als der Schiedsrichter, der drei Meter entfernt stand", wunderte er sich.

Womöglich war es die Reaktion von der Paderborner Bank, die Assmuth in der Szene geleitet hat. "Ich weiß nicht, ob der vierte Offizielle etwas zugerufen bekommen hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemand aus 50 Metern Entfernung sieht. Es war ein Getümmel mit 21 Spielern", erläuterte er. Demnach auch der Ärger zwischen dem Stürmer und dem SC-Coach.

Leonardo Bittencourt kommentierte süffisant: "Der Schiedsrichter war gut. Aber ohne Video-Schiri können die wahrscheinlich alle gar nicht mehr. Dadurch hat er Chaos ins Spiel gebracht."

Ex-Schiri Gräfe: "Treffer hätte zählen müssen"

Der ehemalige Bundesliga-Referee Manuel Gräfe bewertete die Szene bei Twitter: "Vor einer Ecke will der Bremer Chiarodia offensichtlich den Paderborner Leipertz blocken, weshalb dieser den Bremer umlaufen will. Er läuft dabei mit seinem Gesicht gegen die Schulter des Bremer. Leipertz geht zu Boden. Der vierte Offizielle meldete aber ein Foulspiel."

"Grundsätzlich ist Mut zur Verantwortung zu begrüßen", so Gräfe, "aber hier geht der vierte Offizielle zu weit. Das Risiko, dass man so weit weg etwas nicht richtig erfassen kann und dann falsch bewertet ist zu groß. So liegt es auch hier: Leipertz läuft unglücklich in die Schulter des Bremers hinein. Das ist kein Foulspiel - der Treffer hätte zählen müssen."


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