Werder 2021: Die Neujahrsvorsätze von Werder Bremen

Bremer Baustelle: Für Werder-Coach Florian Kohfeldt (38) gibt es noch viel zu tun
Bremer Baustelle: Für Werder-Coach Florian Kohfeldt (38) gibt es noch viel zu tun / Ronny Hartmann/Getty Images
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Neues Jahr, neues Glück: Ein Wunsch, der bei Werder Bremen nach der verkorksten Spielzeit 2019/20 samt Fast-Abstieg so sehr besteht, wie nie zuvor. Die Verjüngungskur am Osterdeich wurde längst angekurbelt. Nun ist es an der Zeit, die neuen Vorsätze im Jahr 2021 endlich umzusetzen.

1. Die Geburtsstunde der jungen Wilden

Florian Kohfeldt setzt vermehrt auf seine Youngsters
Florian Kohfeldt setzt vermehrt auf seine Youngsters / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

Es ist an der Zeit für die jungen Wilden! Durch die Abgänge der Werder-Oldies wurde die Verjüngungskur im Sommer längst eingeläutet. Im Pokalderby gegen Hannover 96 kamen acht Spieler zwischen 18 und 21 Jahren zum Einsatz - endlich.

Die Bremer Krise birgt eine Chance auf einen großen, zukunftsgerichteten Umbruch der Verjüngung. Zuletzt wurden an der Weser nämlich nur noch allzu selten "Stars gemacht und nicht gekauft". Allein durch den angestrebten Weg der Verjüngung kann der SV Werder zukünftig einige Klubs, die solch junge, günstige Spieler eben nicht in ihren Reihen haben und wegen der Pandemie auch nicht wie gewohnt einkaufen können, hinter sich lassen.

2. Zeit für ein Donnerwetter

Josh Sargent möchte zum vereinsinternen Torjäger avancieren
Josh Sargent möchte zum vereinsinternen Torjäger avancieren / Oliver Hardt/Getty Images

Sobald Josh Sargent allein auf das gegnerische Gehäuse zuläuft, wird es ernst, will man meinen. Dem ist nicht so. Der US-Boy scheint weiter zu nervös und unsicher. Die AWS würde die Torwahrscheinlichkeit bei Sargent gar gen 0 Prozent schätzen - aus jedem Winkel. Nun ja, Spaß beiseite. So schlimm ist es dann auch wieder nicht.

Aber: Werder hat definitiv ein Stürmer-Problem. Nach 13 gespielten Partien stehen der Kohfeldt-Elf mickrige 16 Tore zu Buche - vier davon schoss der verletzte Niclas Füllkrug in seinen fünf Einsätzen. Yuya Osako traf noch kein einziges Mal, Sargent bejubelte einen einzigen Treffer und der ebenfalls verletzte Davie Selke weiß trotz zweier Treffer überhaupt nicht zu überzeugen.

Es wird höchste Zeit, ja aller höchste Eisenbahn, für ein absolutes Donnerwetter in der Bremer Offensive. Die Hoffnungen liegen dabei im Jahr 2021 sicherlich auf dem zurückkehrenden Füllkrug. Aber auch bei Sargent und Co. muss der Schalter definitiv umspringen!

3. Auch mal einen unter die Latte nageln

Ludwig Augustinsson tritt bei Werder nahezu alle Standardsituation - nur allzu selten mit Erfolg
Ludwig Augustinsson tritt bei Werder nahezu alle Standardsituation - nur allzu selten mit Erfolg / Oliver Hardt/Getty Images

Wenn wir schon einmal beim Tore schießen wären: Wie sieht's denn mit einem Freistoß aus? Den letzten hat gefühlt Ludovic Obraniak im Jahr 2014 zum 1:1-Endstand gegen Gladbach - an dieser Stelle noch einmal Merci, Ludo - unter die Latte genagelt. Ach ja, da wäre ja auch noch der Last-Minute-Freistoß von Werder-Legende Claudio Pizarro gegen Hertha - ebenfalls zum 1:1 im Februar 2019.

Wie dem auch sei - alles zu lange her. Den Bremern fehlt ein Zauberfuß, wie etwa Zlatko Junuzovic, der zumindest eine Spielzeit lang wusste, wie man Freistöße schießt. Wenn du massive Probleme im Angriffsspiel hast, müssen es eben die Standardsituationen richten. Doch die sind bei Werder bis dato nicht gut genug. Ein klarer Vorsatz für 2021!

4. Häufiger nach rechts swipen

Sollte Werder Milot Rashica gehen lassen?
Sollte Werder Milot Rashica gehen lassen? / TF-Images/Getty Images

In Krisenzeiten noch deutlicher denn je: Werder braucht verdammt nochmal Kohle! Wie wäre es, wenn Frank Baumann im Jahr 2021 auch einmal eher einem Angebot zusagt? Tinder-Matches haben die Bremer genügend - einige Spieler waren und sind hoch im Kurs. Der Manager sollte auf dem Transfermarkt häufiger nach rechts swipen.

Dass die Hanseaten ihre Akteure nicht unter Wert verkaufen, ist dabei ebenso klar. Auf ein erneutes Transfer-Heckmeck, wie etwa bei Offensivstar Milot Rashica, hat Baumann aber sicher keine Lust.

5. Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss

Theo springt nicht höher, als er muss
Theo springt nicht höher, als er muss / Pool/Getty Images

Auch im neuen Jahr darf man in Bremen aber keinesfalls vergessen, dass man sich inmitten eines zukunftsgerichteten Umbruchs befindet. Gegen die direkten Konkurrenten (Schalke, Bielefeld, Mainz) hat der Klub zuletzt gewonnen. Diese Hausaufgaben müssen auch 2021 weiter erfüllt werden.

Ein gutes Pferd springt aber eben nicht höher als es muss. Und wirklich hoch kann Werder auch noch gar nicht springen. Das Ziel: Klassenerhalt frühzeitig eintüten, und gut ist.