Wer ist nach der Gruppenphase der Favorit auf den Gewinn der Weltmeisterschaft?
Von Jan Kupitz
Die WM geht in die K.o.-Runde und somit in die ganz heiße Phase. Nicht alle Nationen haben sich in der Gruppenphase von ihrer besten Seite gezeigt, doch manche wurden ihrer Favoritenstellung gerecht.
Dies sind nach der Gruppenphase die Favoriten auf den WM-Titel
5. Spanien
Nach einer kleinen Schaffenskrise nach den erfolgreichen Jahren 2008-2012 ist Spanien endlich wieder in der Spur. Unter Luis Enrique spielen die Iberer einen schönen und zugleich auch (meist) effektiven Fußball, der ein wenig an die erfolgreichen Zeiten von Xavi, Iniesta, Torres und Co. erinnert.
Die Abwehr präsentiert sich größtenteils stabil, im Mittelfeld zaubern die Barça-Youngster und vorne findet sich immer jemand, der den Ball ins Netz befördern kann.
Ohne Frage: Spanien muss man bei diesem Turnier wieder auf der Rechnung haben. Trotz des (aus deutscher Sicht katastrophalen) Ausrutschers gegen Japan.
4. England
Nach der insgesamt erfolgreichen EM im vergangenen Jahr, als man im Finale nur knapp Italien unterlag, hofft England natürlich auch bei der WM auf Großes. Der Kader von Gareth Southgate lässt nahezu keine Wünsche offen, wenngleich es abzuwarten bleibt, wie sich die Defensive schlägt, wenn sie auf einen starken Gegner trifft.
In der Gruppenphase ließen die Three Lions jedenfalls wenig anbrennen und wussten durchaus zu gefallen. Wenn sie Elfmeterschießen bei der WM vermeiden, kann es für die Engländer weit gehen.
3. Argentinien
Der Start ins Turnier war denkbar schlecht. Nach einer ziemlich kraftlosen und uninspirierten Vorstellung unterlag Argentinien gegen Saudi-Arabien sensationell mit 1:2 - die erste Niederlage seit knapp drei Jahren.
Die Alarmglocken schrillten los, denn das Gruppenaus - zuvor ein undenkbares Szenario - drohte plötzlich Realität zu werden.
Doch in den Spielen gegen Mexiko und Polen zeigten die Gauchos ihre Klasse und bewiesen, dass sie völlig zurecht als einer der Titelkandidaten gelten. Der Warnschuss gegen Saudi-Arabien kam offenbar zur rechten Zeit - der Motor von Messi und Co. ist jetzt richtig warmgelaufen.
2. Frankreich
Die Qualität, über die Frankreich in der Breite und Spitze verfügt, ist schlichtweg beängstigend. Obwohl Les Bleus mit Pogba, Kanté, Benzema, Nkunku, Hernandez und Kimpembe gleich mehrere hochkarätige Ausfälle zu beklagen haben, strotzt der Kader einfach nur so vor Talent.
Entsprechend konnte Frankreich den Achtelfinal-Einzug auch schon vor dem letzten Spieltag festzurren. Zum Gruppenabschluss bot Deschamps eine B-Elf auf, die zwar Tunesien unterlag - doch kaum wurden die Stars eingewechselt, war der Titelverteidiger sofort drückend überlegen.
Sprich: Macht Frankreich ernst, gibt es kein Halten mehr.
1. Brasilien
Die Brasilianer galten schon vor Turnierbeginn als DER Favorit auf den Titel - diesen Status haben die Samba-Kicker in der Gruppenphase eindrucksvoll untermauert. Abgeklärte Siege gegen Serbien und Schweiz, jeweils zu Null, machten schon vor dem letzten Gruppenspieltag das Weiterkommen klar.
Vor allem die Tiefe im Kader der Brasilianer ist beeindruckend: Egal welcher Spieler verletzt oder nicht gut drauf ist - jeder kann quasi eins zu eins ersetzt werden. Auch ein Neymar.
Selbst die Außenverteidigung, die als ehester Schwachpunkt des Teams galt, steht bislang stabil.
Wer den Titel gewinnen will, muss Brasilien schlagen. So viel scheint nach der Gruppenphase klar.