Wer ist ausgeschieden und wer darf weiter träumen? Der Überblick zum 3. Olympia-Spieltag
Kanada - Kolumbien: Kanada lässt sich nicht unterkriegen
Nach dem Abzug von sechs Punkten nach dem ersten Spieltag stand Kanada quasi mit minus drei Punkten da. Die meisten Fußballfans hatten die Kanadierinnen schon abgeschrieben und sahen keine Chance mehr auf den Einzug ins Viertelfinale, doch die Kanadierinnen gaben nicht auf und gewannen die nächsten beiden Spiele und stehen nun im Viertelfinale.
Über weite Strecken der ersten Halbzeit war Kanada vom Anpfiff an spielbestimmend und hätte bereits in der ersten Halbzeit in Führung gehen können, doch nach einer Flanke von Jessie Fleming köpfte Jordyn Huitema den Ball nicht platziert genug auf das Tor. Die einzige echte Chance für Kolumbien in der ersten Halbzeit ergab sich in der 37. Minute, als Linda Caicedo sich Platz verschaffte, ihren Schuss aber direkt in die Arme von Kailen Sheridan setzte.
Nach dem Seitenwechsel machten die Kanadierinnen weiter Druck und erspielten sich mehr Chancen als in der ersten Halbzeit, scheiterten aber immer wieder an der mangelnden Präzision ihrer Schüsse, bis ihnen in der 62. Minute nach einem Foul ein Freistoß zugesprochen wurde. Flemning schlug die Flanke auf Vanessa Gilles, die ungedeckt mit einem wuchtigen Kopfball zu ihrem zweiten Turniertreffer kam.
Kolumbien versuchte, den Ausgleich zu erzielen, und vor allem Linda Caicedo, die Spielerin von Real Madrid, trieb ihre Mannschaft immer wieder nach vorne, aber sie waren nicht gefährlich genug und so gewann Kanada das Spiel mit 1:0 und nahm die drei Punkte mit nach Hause.
Kanada belegt trotz des Punktabzugs mit drei Punkten den zweiten Platz und trifft im Viertelfinale auf Deutschland. Kolumbien steht ebenfalls im Viertelfinale und trifft dort auf die Weltmeisterinnen aus Spanien.
Frankreich - Neuseeland: Et vive la France
Jedes Turnier hat seine Bedeutung, aber ein Heimturnier ist etwas ganz Besonderes, das nur wenige Athletinnen und Athleten in ihrer sportlichen Laufbahn erleben dürfen, aber auch der Druck ist bei einem Heimturnier meist noch größer. Gastgeber Frankreich will sich bei diesem Turnier gut präsentieren und das eigene Land inspirieren.
Die erste Chance des Spiels ergab sich in der 15. Minute, als Frankreichs Flügelspielerin Sandy Baltimore eine Flanke auf Stürmerin Grace Geyoro schlug, deren Schuss von Torhüterin Anna Leat gut pariert wurde.
Vier Minuten später bediente Sandy Baltimore Marie-Antoinette Katoto, die den Ball ins Tor köpfte.
Kurz vor der Halbzeit hätte Frankreich beinahe die Führung ausgebaut, als ein Schuss von Delphine Cascarino an den neuseeländischen Pfosten gelenkt wurde. Kurz vor der Halbzeit hätte Frankreich beinahe die Führung ausgebaut, als ein Schuss von Delphine Cascarino an den neuseeländischen Pfosten gelenkt wurde. Neuseeland kam noch einmal zurück und erzielte Ausgleich: Bott bediente Mittelfeldspielerin Kate Taylor. Diese zog aus 25 Metern ab und setzte den Ball unhaltbar für Frankreichs Torhüterin Pauline Peyraud-Magnin neben den Pfosten.
Auch in der zweiten Halbzeit übernahm Frankreich die Kontrolle über das Spiel und belohnte sich mit dem erneuten Führungstreffer. Sakina Karchaoui setzte sich auf der linken Seite gegen die neuseeländische Abwehr durch und bediente Katoto, die den Ball im Tor unterbrachte. Frankreich gewinnt das Spiel mit 2:1 und steht im Viertelfinale. Der Gegner ist Brasilien. Neuseeland scheidet mit null Punkten aus dem Turnier aus.
Deutschland - Sambia: Völlig losgelöst
Mit einem 4:1-Sieg gegen Sambia hat Deutschland das Viertelfinale erreicht und trifft nun am Samstag auf Kanada. Nach einer Leistungssteigerung im Vergleich zum Spiel gegen die USA belohnte sich die deutsche Nationalmannschaft selbst und darf nun weiter von einer Medaille bei den Olympischen Spielen träumen. Auch Sambia ist mit null Punkten bei Olympia ausgeschieden.
USA - Australien: The American Dream
Die USA gehören fast immer zum Favoritenkreis, auch wenn die letzten Jahre nicht ganz so erfolgreich waren wie die Jahre davor, aber mit dem Trainerwechsel scheint neuer Schwung in die Mannschaft gekommen zu sein. Mit Trainerin Emma Hayes konnte das Team bisher alle drei Spiele bei Olympia gewinnen und hat gute Chancen, auch eine Medaille mit nach Hause zu nehmen.
Doch für Australien ist der Traum ausgeträumt. Mit nur drei Punkten schied das Team aus - der Schmerz stand den Spielerinnen nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben.
Die Amerikanerinnen waren vom Anpfiff an sehr aggressiv. Die Australierinnen hielten mit einem tiefen Block und einer Fünferabwehrkette dagegen. Dennoch übte das dynamische US-Trio Sophia Smith, Mallory Swanson und Trinity Rodman immer wieder Druck aus. Einer ihrer Schussversuche landete kurz vor der Halbzeitpause im Netz, als Trinity Rodman in der 43. Minute einen abgefälschten Schuss von Sophia Smith im Tor unterbrachte.
In der zweiten Halbzeit machten die USA weiter Druck und erzielten in der 77. Minute durch Mittelfeldspielerin Korbin Albert den zweiten Treffer. In der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit erzielte Alanna Kennedy den Anschlusstreffer für die Matildas, doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Es blieb beim 2:1-Endstand. Die Amerikanerinnen wurden Gruppensieger und treffen nun auf Japan.
Japan - Nigeria: Japan weiter auf Kurs
Nach der Auftaktniederlage gegen Spanien setzte Japan seinen beeindruckenden Lauf bei den Olympischen Spielen in Paris fort und schlug Nigeria mit 3:1 und sicherte sich damit den Einzug ins Viertelfinale.
Obwohl Nigeria während des gesamten Spiels viel Ballbesitz hatte, nutzte Japan seine Schnelligkeit auf den Flügeln und im Mittelfeld, um bei Kontern gefährlich zu werden. Für Nigeria bedeutet diese Niederlage das Aus bei den Olympischen Spielen.
"Ich bin froh, dass wir die schwierige Gruppe C überstanden haben", sagte Japans Trainer Futoshi Ikeda. "Wir haben das Spiel gut über die Bühne gebracht und dabei beobachtet, wie die gegnerische Mannschaft auf uns losgegangen ist. Jeder unserer Spielerinnen denkt darüber nach, was sie tun kann, und nimmt ihre Verantwortung wahr."
Das Spiel endete 3:1 für Japan. Die Tore schossen Maika Hamano in der 22. Minute, Mina Tanaka erhöhte in der 32. Minute und Hikaru Kitgawa erzielte das dritte Tor für Japan. Jennifer Echegini erzielte den einzigen Treffer für Nigeria.
Spanien - Brasilien: Weltmeisterinnen wollen nur auch Olympia-Siegerinnen werden
Nach dem Weltmeistertitel soll nun also der Olympiasieg folgen. Dieses Ziel scheint für Spanien in Greifnähe zu sein, auch wenn sie erstmal Kolumbien im Viertelfinale schlagen müssen, doch bisher überzeugen die Leistungen der Spanierinnen.
Brasiliens Ikone Marta, die sechsfache FIFA-Weltfussballerin des Jahres, sah kurz nach der Halbzeitpause die Rote Karte, nachdem sie die Spanierin Olga foulte.
Unter Tränen verließ die 38-Jährige das Spielfeld - Sie bereits angekündigt hatte, dass die Olympischen Spiele ihr letztes Turnier in der A-Nationalmannschaft Brasiliens sein würden.Das bedeutet, dass Marta bei einem Ausscheiden Brasiliens im Viertelfinale nicht mehr am Turnier teilnehmen wird.
Spanien gewann mit 2:0, nachdem Athenea del Castillo in der 68. Minute den Führungstreffer schoss und Alexia Putellas in der 16-minütigen Nachspielzeit mit einem schönen Tor für die Entscheidung gesorgt hatte.