Wenige Punkte und schlechte Auftritte: Alarmstimmung auf Schalke
- "Viel schlechter können wir nicht spielen"
- Miese S04-Stimmung nach Pleite in Braunschweig
Von Yannik Möller
Durch die Niederlage bei Eintracht Braunschweig gerät der FC Schalke im Saisonstart schon unter Druck. Abseits der mangelhaften Punkteausbeute ist es auch das spielerische Auftreten, das Fans und Spieler gleichermaßen beunruhigt.
Eintracht Braunschweig ist durchaus als einer der Abstiegskandidaten in diese neue Saison gegangen. In der vergangenen Spielzeit konnte noch der 15. Tabellenplatz erreicht werden, mit lediglich zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. Nun ist erneut mit einer solch schwierigen Ausgangslage im Hinblick auf den Klassenerhalt zu rechnen.
Immerhin war der FC Schalke am Sonntag freundlich genug, um drei wohlverdiente Punkte bei der Eintracht zu lassen. Die Mannschaft, die laut ihrem eigenen Trainer aufsteigen wird, hat mit 0:1 verdient gegen den Abstiegskandidaten verloren. Das Problem: Angesichts der spielerischen Leistung war das Ergebnis nicht einmal überraschend oder unverdient. Phasenweise wurden die Gäste aus Gelsenkirchen sogar von den Gastgebern hergespielt.
"Du kannst Situationen nicht nur spielerisch lösen": Reis mit Fokus auf dem Zweikampfverhalten
"Der Trainer hätte zur Pause alle Spieler auswechseln können. Viel schlechter können wir nicht spielen. Das war von allen nicht ausreichend", stellte Simon Terodde sich und seinem Team ein besorgniserregend schlechtes Zeugnis aus (via WAZ).
Dabei lag der Kapitän aber völlig richtig: Bis auf ein spürbares, aber doch recht kleines Aufbäumen in der zweiten Halbzeit, boten die Knappen nichts an. Erneut zeigte sich die Verteidigung unsicher, während in Ballbesitz die Ideenlosigkeit kaum deutlicher hätte werden können. Noch immer mangelt es an offensiven Strukturen.
"Was das Zweikampfverhalten angeht hat alles gefehlt", resümierte auch Thomas Reis entsprechend genervt. Dabei merkte er an: "Da sollte der Letzte gemerkt haben, was in der 2. Liga zusätzlich gefragt ist - du kannst Situationen nicht nur spielerisch lösen."
Ein durchaus interessanter Satz, hatte Schalke doch überhaupt nichts spielerisch lösen können. Dass seine Spieler auch so gut wie gar nicht in die Zweikämpfe kamen, war eine völlig richtige und offensichtliche Beobachtung. Trotzdem ist der Verweis, dass nicht alles "nur spielerisch" gelöst werden könnte, wahrlich bemerkenswert. Anscheinend fokussiert Reis sich nach wie vor auf die Arbeit gegen den Ball.
Während sich Ron Schallenberg "die erste Halbzeit nicht erklären" konnte, zeigte sich auch Timo Baumgartl enttäuscht. "Wir hatten in der ersten Halbzeit mit Ball keine Lösungen, das war zu wenig, das ist nicht unser Anspruch", so das Fazit des Innenverteidigers.
Kaum Tempo und Geschwindigkeit, lediglich drei Schüsse auf das Braunschweiger Tor und mit Marius Müller mal wieder einen Schlussmann, der gleich mehrfach eine höhere Niederlage verhindern musste. Es war ein rundum schlechter Auftritt von Königsblau. Mit nun drei Punkten aus den ersten drei Partien ist, angesichts der Art und Weise und der Ambitionen, der Fehlstart kaum noch wegzudiskutieren. Der einzige Sieg erfolgte gegen den 1. FC Kaiserslautern, wo man sich mit gleich zwei Spielern in der Überzahl zum 3:0 mühte.
In den nächsten Spieltag geht man also als Tabellen-13. Beim Heimspiel gegen Holstein Kiel am Freitagabend ist entsprechend schon Druck auf dem Kessel. Kommt es erneut zu einer solch düsteren Leistung, dürfte man das auch schon an der Stimmung im Stadion merken können.
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