Weltmeister als Spieler & Trainer - Beckenbauer einer von drei ewigen Legenden

Mit Franz Beckenbauer hat einer der bedeutendsten Menschen der Fußball-Geschichte die Welt verlassen. Der Kaiser feierte während und nach seiner aktiven Karriere bedeutsame Erfolge. Zu seinen größten Errungenschaften zählten die WM-Titel 1974 und 1990, die Beckenbauer als Spieler und Trainer gewinnen konnte. Dieses Kunstück ist außer ihm nur zwei weiteren gelungen.

Drei Fußball-Legenden, die Weltmeister als Spieler und Trainer wurden

1. Franz Beckenbauer

Der gebürtige Münchner schloss sich im Alter von 13 Jahren dem FC Bayern an und kickte zwischen 1964 und 1977 für die Münchner. Dreimal wurden die Bayern in dieser Zeit Sieger des Europapokals der Landesmeister, also dem Vorläufer der Champions League. Beckenbauer wurde darüber hinaus zweimal mit dem Ballon d‘Or geehrt und zu Deutschlands Fußballer des Jahrhunderts gekürt.

Große Erfolge erzielte er auch mit der Nationalmannschaft mit der er 1972 Europameister und 1974 Weltmeister wurde.

Angesichts dieser Erfolge ist es keine große Überraschung, dass Beckenbauer auch als Trainer großartige Erfolge feierte. Der Kaiser gewann mit dem FC Bayern die Meisterschaft und den UEFA-Cup und führte die Nationalmannschaft zum Weltmeistertitel 1990.

Nach seiner Trainer-Laufbahn war er 15 Jahre als Präsident für den FC Bayern tätig. Als Vorsitzender des Bewerbungskomitees wurde er zur Leitfigur im Kampf um die Weltmeisterschaft 2006 und anschließend Leiter des Organisationskomitees für die Heim-WM.

Im Anschluss wurden allerdings Bestechungsvorwürfe laut, die nie vollständig bewiesen werden konnten, jedoch am Image der Lichtgestalt kratzten. Neben den Vorwürfen gegen ihn, hat auch der Tod seines Sohnes Stephan Beckenbauer große Wunden bei der deutschen Fußball-Ikone hinterlassen. Aufgrund einiger gesundheitlicher Problemen führte Franz Beckenbauer in den letzten Jahren vor seinem Tod ein zurückgezogenes Leben.

2. Mário Zagallo

Mário Zagallo und Franz Beckenbauer eint nicht nur die Tatsache, dass beide die WM als Spieler und Trainer gewinnen konnten, sondern auch der Fakt, dass beide fast zur gleichen Zeit verstorben sind. Der Brasilianer starb zwei Tage vor Beckenbauer am 5. Januar im Alter von 92 Jahren in Rio de Janeiro.

Zagallo ist eine absolute Legende in Brasilien, weil er an vier von fünf WM-Titeln direkt beteiligt war. Als Spieler war der frühere Außenstürmer bei den WM-Siegen 1958 und 1962 dabei. Im Jahr 1958 traf er beim Endspiel gegen die Schweden, ehe er mit seinem Treffer beim ersten Spiel 1962 gegen Mexiko die erfolgreiche Mission Titelverteidigung einläutete.

Als Coach der Selecao gewann er im Jahr 1970 die Weltmeisterschaft. Damit wurde er zum ersten Menschen, der eine WM als Spieler und Trainer gewinnen konnte. Seine herausragende Laufbahn im Nationalteam krönte er 24 Jahre später, als er als Assistenztrainer ein weiteres Mal die WM gewann.

Auf Klub-Ebene gewann er als Spieler mit Flamengo 1953, 1954, 1955, 1961 und1962 die Staatsmeisterschaft von Rio de Janeiro. Als Trainer holte er sich selbigen Titel viermal. Von seinen Spielern wurde Zagallo mit dem Spitznamen 'Professor' ausgezeichnet.

3. Didier Deschamps

Der nicht immer von allen positiv gesehene Nationaltrainer der Franzosen, Didier Deschamps, gehört ebenfalls zum goldenen Trio derjenigen, die als Spieler und Trainer Weltmeister wurden. Der 103-malige Nationalspieler der Bleus gewann 1998 und 2000 die Welt- und Europameisterschaft als aktiver Profi.

20 Jahre nach seinem WM-Titel als Spieler, führte er die französische Nationalmannschaft bei der WM in Russland zum Titel. Damit ließ er die Kritiker verstummen, die Deschamps eine zu passive Spielweise assistierten und wurde zum FIFA-Welttrainer des Jahres gekürt. Der 55-Jährige hat mit den Bleus bei der WM in Katar erst im Elfmeterschießen die Titelverteidigung verpasst und ist weiterhin im Amt.

Deschamps war auch auf Vereinsebene sehr erfolgreich. Mit Marseille wurde er zweimal Meister und gewann 1994 sogar die Champions League, was später keinem französischen Team mehr gelingen sollte. Deschamps gewann den Henkelpott jedoch drei Jahre später mit Juventus Turin und sicherte sich zudem noch drei Meisterschaften mit der Alten Dame. Später kam beim FC Chelsea ein FA-Cup-Sieg dazu.

Als Coach kehrte er zu Olympique Marseille zurück und sicherte sich mit dem Team nach 17-jähriger Durststrecke die Meisterschaft.