Nicht mehr gesetzt: Welche Rolle hat Thomas Müller in der Rückrunde?
Von Yannik Möller
Über die letzten Jahre galt Thomas Müller beim FC Bayern so gut wie durchgehend als gesetzt. Diese Vormachtstellung wird er in der nahenden Rückrunde aber nicht haben. Stattdessen wird er als Herausforderer agieren müssen.
Abgesehen von einer kuriosen, wenngleich recht unterhaltsamen Phase unter Niko Kovac, war Thomas Müller über die letzten Jahre und über mehrere Trainer hinweg kaum aus der Startelf des FC Bayern zu denken.
Entweder als Stürmer, hängende Spitze oder auch im offensiven Mittelfeld: Freigeist Müller spielte immer von Beginn an. Wer ihn aus der ersten Elf verdrängen wollte, musste schon sehr gut trainieren und auf dem Platz äußerst konstant abliefern. Doch diese Rolle wird er zumindest zu Beginn der Rückrunde definitiv nicht inne haben.
Zurzeit wirkt es unwahrscheinlich, dass er beim Liga-Restart in der Startelf von Julian Nagelsmann stehen darf. Deutlich realistischer, wie auch Sport1 berichtet: Müller wird sich in einer Herausforderer-Rolle wiederfinden.
Musiala und Choupo-Moting haben Nase vorne: Müller zunächst auf der Bank?
Während er für die Flügel, wo Leroy Sané, Kingsley Coman und Co. aufspielen, gar nicht erst eingeplant ist, gibt es sowohl auf der Zehn, als auch im Angriff harte Konkurrenz: Als Spielmacher weiß Jamal Musiala zu überzeugen. Der 19-Jährige liefert regelmäßig sehr gute Leistungen ab, sodass er sich vorerst festgespielt hat. Im Sturm konnte Eric-Maxim Choupo-Moting vor der WM-Pause zeigen, wie wichtig er für die Münchener sein kann.
Müller wird sich deshalb hinter Musiala und Choupo-Moting einfinden. Das ist die klare Ausgangslage.
"Ich komme aus einer Phase, in der ich verletzt war. Mein Ziel ist es, auf dem Platz zu stehen und Spaß zu haben", sagte er selbst am Montag (via Sport1). Ein Ziel, das er fürs Erste wird verfolgen müssen. Allzu früh wird Nagelsmann nicht rotieren, wenn es nicht nötig ist.
Der Coach selbst verspricht zwar, dass Müller "fest in seinen Gedanken" sei und dass schon alleine aufgrund der drei intensiven Wettbewerbe "viel durchgewechselt" werden wird. Er sei nach wie vor "ein wichtiger Spieler", sowohl für den Verein, wie auch für ihn als Trainer. Allerdings dürften diese Aussagen aus Sicht des 33-Jährigen zunächst als Durchhalteparolen anzusehen sein.
"Wenn er diesmal in der Rückrunde wieder 17 Assists macht, dann sind wir alle happy. Wenn er zehn Assists macht und zehn Tore, sind wir auch happy. Wir brauchen Thomas und sind froh, dass er wieder gesund ist!", betonte Nagelsmann weiter die Bedeutung des Routiniers.
Und dennoch ist er längst nicht mehr unantastbar beim FCB. Das wird sich aller Voraussicht nach schon in den ersten Pflichtspielen zeigen. Dann wird Müller erst einmal auf der Bank sitzen, anstatt in der Startelf zu stehen.