Weiße Weste für Hansi Flick: Deutschland meistert auch die Hürde Island

Deutschland gewinnt gegen Island
Deutschland gewinnt gegen Island / Alex Grimm/Getty Images
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Die deutsche Nationalmannschaft hat auch das dritte Spiel der Ära Hansi Flick gewonnen. Im WM-Qualifikationsspiel gegen Island setzte sich "Die Mannschaft" verdient mit 4:0 durch. Hansi Flick bleibt bei seinem ersten Auftritt als Bundestrainer somit in drei Spielen ohne Punktverlust und Gegentor.


Nachdem Flick ein schwaches erstes Spiel gegen Liechtenstein (2:0) sah, griffen die neuen Mechanismen am Sonntag gegen Armenien (6:0) erstmals hervorragend. Gegen Israel folgte am Mittwochabend die nächste starke Leistung der deutschen Nationalmannschaft.

Flick vertraute in Reykjavik dem Personal aus dem Armenien-Spiel, musste lediglich den angeschlagenen Marco Reus ersetzen; für den Dortmunder Spielmacher begann Ilkay Gündogan auf der Zehn. Thilo Kehrer und Jonas Hofmann flankierten erneut die beiden Innenverteidiger Antonio Rüdiger und Niklas Süle, während Leon Goretzka und Joshua Kimmich das Zentrum abdichteten. Offensiv bot Flick wieder Leroy Sane, Serge Gnabry und Timo Werner auf.

Nach einer kräftezehrenden Woche durften die physisch starken Isländer durchaus als ernstzunehmender Gegner eingestuft werden. Dass die Nordeuropäer kein Fallobst mehr sind, zeigten die vergangenen, für den kleinen Staat äußerst erfolgreichen, Jahre ohnehin. Mit Blick auf die kurze Pause vor dem Rückkehr des Vereinsfußballs am Wochenende erwarteten einige Fans vor dem Spiel zudem eine eher zurückhaltende deutsche Mannschaft.

Sie täuschten sich. Schon nach vier Minuten brachte Serge Gnabry die Flick-Elf nach toller Vorarbeit von Leroy Sane in Führung. Island erwies sich zwar als erwartet starker Gegner, der vor allem diszipliniert und bissig in den Zweikämpfen auftrat, Deutschland aber schlichtweg als die bessere Mannschaft. Mit viel Ballbesitz fand die Mannschaft von Hansi Flick gegen die gut gestaffelte isländische Mannschaft immer wieder Lösungen. Antonio Rüdiger stellte den Vorsprung nach einer Freistoß-Flanke von Joshua Kimmich nach 24 Minuten per Kopf auf zwei Tore.

Bis auf eine Gelegenheit von Johann Gudmunsson kurz vor der Pause, trat Island offensiv nicht in Erscheinung. Die Mannschaft von Hansi Flick kontrollierte das Spielgeschehen spätestens nach dem 2:0 komplett und führte nach 45 Minuten hochverdient.

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Deutschland überzeugt gegen Island / ODD ANDERSEN/Getty Images

Nach dem Seitenwechsel hätte Timo Werner den Sack bereits zumachen können, scheiterte jedoch an Haldersson. Der Winkel war zwar nicht optimal, den hätte Werner aber durchaus machen können, wenn nicht müssen! Und das rächte sich beinahe: im direkten Gegenzug traf Gudmunsson mit einem satten Distanzschuss nur den Pfosten - Glück für Deutschland!

Die Pause brachte einen spürbaren Bruch ins Spiel der deutschen Mannschaft. Deutschland wirkte unkonzentriert und fahrig, das frühe Pressing der Isländer brachte die Elf von Hansi Flick aus dem Rhythmus. Als Kai Havertz dann auch noch die tausendprozentige Möglichkeit zum 3:0 liegen ließ, drohte das Spiel für einen Moment tatsächlich zu kippen. Nach 56 Minuten schlug Deutschland dann aber doch in der Druckphase Islands zu: Leon Goretzka steckte den Ball überlegt durch zu Leroy Sane, der den Ball zum 3:0 unter die Latte nagelte.

Die deutsche Mannschaft war nach dem Treffer wieder obenauf, ließ lediglich Defizite in der Chancenverwertung erkennen. Timo Werner veredelte einen herausragenden Angriff nach 62 Minuten nicht, sondern schoss den Ball in Mario Gomez-Manier aus fünf Metern über den leeren Kasten - den muss er machen! Wenige Minuten später zappelte der Ball dann wieder im isländischen Tor, der Treffer von Leon Goretzka zählte aufgrund einer Torwart-Sicht-Behinderung des im Abseits stehenden Jamal Musiala aber zurecht nicht.

Anschließend nahm die Qualität und Intensität des Spiels langsam ab. Flick nahm einige Wechsel vor, zwecks Belastungssteuerung und die deutsche Mannschaft konzentrierte sich auf das Verwalten des komfortablen Ergebnisses. Damit gab sich schließlich auch Island zufrieden. Schöne Geschichte: Kurz vor Abpfiff konnte Timo Werner doch noch seinen Treffer erzielen; der Chelsea-Stürmer vollendete nach toller Kombination mit Musiala und Havertz zum 4:0. Das wird Werner guttun!

Alles in allem tut dieser Auftakt von Hansi Flick als Bundestrainer allen, die es mit der deutschen Nationalmannschaft halten, gut! Das macht Lust auf mehr - und das ist, abseits der neun Punkte, die vielleicht wichtigste Erkenntnis dieser ersten drei Flick-Spiele.

Island - Deutschland (4:0): Die Netzreaktionen