Weihnachten beim SV Werder: Das schreibt Florian Kohfeldt auf seinen Wunschzettel

Florian Kohfeldts Weihnachtswünsche im Überblick
Florian Kohfeldts Weihnachtswünsche im Überblick / Oliver Hardt/Getty Images
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Eine grün-weiße Weihnacht fällt beim SV Werder abermals ins Wasser. Bremer Schietwetter, Regen in Strömen - so die Prognose für die Festtage. Die Bremer Profis dürfte das aber nicht weiter stören. Nach zwei Zu-Null-Siegen in Folge geht man mit breiter Brust in die Minipause. Nichtsdestotrotz hat Cheftrainer Florian Kohfeldt auch in diesem Jahr einige Wünsche an den Weihnachtsmann. 90min präsentiert Kohfeldts Top-5:


1. Multifunktionales Arzt-Kit

Ein Mann am Boden: Werders Dauerszenario im Jahr 2020
Ein Mann am Boden: Werders Dauerszenario im Jahr 2020 / TF-Images/Getty Images

Selbst ist der Mann: Nach mehrfachen Veränderungen in der physiologischen und medizinischen Abteilung scheint das Verletzungspech noch immer auf Werders Seite. Vielleicht sollte Kohfeldt damit beginnen, die Sache einfach selbst in die Hand zu nehmen.

Ein multifunktionales Arzt-Kit kann da sicher nicht schaden. So können die Wehwehchen von Ömer Toprak aka. Mister Dauerverletzt und die fortwährenden Schmerzen von Torgarant Niclas Füllkrug gar zeitgleich versorgt werden.

2. Ein funktionierender Stürmer

Josh Sargent (20) am Boden
Josh Sargent (20) am Boden / Oliver Hardt/Getty Images

Mit dem Arzt-Kit dürfte Kohfeldt seinen Schützling Füllkrug recht schnell wieder auf die Beine kriegen. Muss ja auch, immerhin ist 'Lücke' der einzige, der wirklich weiß, wo das Tor steht. Dass Kohfeldt sich vom Santa einen "funktionierenden" Stürmer (Füllkrug ausgenommen) wünscht, scheint somit wenig verwunderlich.

Denn US-Boy Sargent mag zwar viel ackern und schuften, seinen eigentlichen Job, Tore zu schießen, verfehlt der 20-Jährige bis dato aber gänzlich. In zwölf Ligaspielen traf er ein einziges Mal. Von seinem selbsternannten Ziel, am Ende der Saison die meisten Tore des Klubs erzielt zu haben, ist er weit entfernt.

Entweder Sargents On-Knopf, oder aber der ganze Stürmer ist kaputt. Ähnliches Problem beim derzeit verletzten Davie Selke und bei Fliegengewicht Yuya Osako.

3. Kohle für Wintertransfers

Hätten sicher nichts gegen eine Finanzspritze: Coach Kohfeldt (l.) und Manager Baumann (r.)
Hätten sicher nichts gegen eine Finanzspritze: Coach Kohfeldt (l.) und Manager Baumann (r.) / Alexander Hassenstein/Getty Images

Wenn man nicht weiß, was man sich wünschen möchte, dann gibt es eben Geld. Bei Werder läuft das aber ganz anders. Tatsächlich dürfte eine gehörige Portion Kohle recht weit oben auf der Weihnachtsliste der Bremer Verantwortlichen stehen. Immerhin verpasste man durch die Coronakrise zuletzt Einnahmen in Höhe von 40 Millionen Euro.

Das nötige Kleingeld für einen Wintertransfer fehlt den Bremern an allen Ecken und Kanten. Obgleich die Bremer vor allem in der Mittelfeldzentrale nach dem späten Abgang von Davy Klaassen noch Handlungsbedarf hätten, schloss Frank Baumann gegenüber BILD zuletzt einen Wintertransfer aus. Auch die 700.000 Euro durch das Weiterkommen im DFB-Pokal helfen da nicht weiter.

4. Selbstbewusstsein und Konstanz

Werders Konstanzfaktor Nummer eins: Legende Theodor Gebre Selassie (34)
Werders Konstanzfaktor Nummer eins: Legende Theodor Gebre Selassie (34) / Pool/Getty Images

Nach Fast-Abstieg und Seuchenjahr wünscht man sich am Osterdeich nichts sehnlicher als eine Prise Konstanz und eine große Schippe Selbstbewusstsein. Werder kann nach den Siegen in Mainz und Hannover beruhigt "überwintern", muss den Schwung aber auch über Neujahr hinaus in die Bundesliga bringen.

Kohfeldt hofft, dass sich durch den nie gefährdeten Pokal-Erfolg seines Teams weiteres Selbstbewusstsein für die kommenden Aufgaben ergibt. Am 2. Januar empfängt Grün-Weiß das formstarke Eisern Union. Ganze drei freie Tage erhalten die Kohfeldt-Akteure vor diesem Spiel.

5. Stille Nacht, stürmischer Aufbruch

Zeit für die jungen Wilden: Kohfeldt setzt auf Dinkci und Co.
Zeit für die jungen Wilden: Kohfeldt setzt auf Dinkci und Co. / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

2020 abhaken, einen "gemütlichen Weihnachtsabend verbringen" und nächstes Jahr wieder angreifen. So die Devise des Bremer Übungsleiters, dessen Wunsch es vor allem sein dürfte, dass sich die von ihm eingeleitete Verjüngungskur mehr und mehr auszahlen wird.

Trotz kurzer Verschnaufpause und einer wohltuenden Auszeit, dürfte Kohfeldt während der stillen, heiligen Nacht sein Ziel nicht gänzlich aus den Augen verlieren. Kohfeldt plant mit den jungen Wilden. Die Weihnachtsruhe avanciert zum Vorboten des Bremer Aufbruchs im neuen Jahr. Eigengewächse wie Eren Dinkci, Nick Woltemade und Jean Manuel Mbom sollen sich stetig weiterentwickeln und mitunter dafür sorgen, eine sorglose Rückrunde zu erleben.