Wegen Griezmann: Barca will rechtlich gegen Atletico vorgehen
Von Yannik Möller
Die Leihe von Antoine Griezmann sorgt weiter für dicke Luft zwischen Atlético Madrid und dem FC Barcelona. Während er in der Hauptstadt immer nur ab der 60. Minute eingesetzt wird, sind die Katalanen der Meinung, die Bedingungen für den verpflichtenden Kauf wären bereits eingetreten.
Ein Blick auf die Einsatzzeiten von Antoine Griezmann offenbart ein skurriles Bild. Zwar spielt er regelmäßig für Atlético, doch dauern seine Einsätze nie mehr als 30 Minuten.
Was der Klub auf der einen Seite qualitativ auffangen kann, ist auf der anderen Seite pures Kalkül. Denn die zweijährige Leihe des Franzosen vom FC Barcelona beinhaltet eine Kaufpflicht. Vereinfacht erklärt: Diese wird aktiv, wenn Griezmann eine bestimmte Prozentmenge an Spielzeit absolviert. Da er in der Vorsaison zumeist spielte, bekommt er nun nur noch Einsätze unter einer halben Stunde. Das senkt den prozentualen Anteil. Madrid möchte die 40 Millionen Euro nicht zahlen müssen.
Barca ist sich sicher: Griezmann ist bereits ein Atlético-Spieler
Laut der spanischen Mundo Deportivo sollen Barca-Verantwortliche bereits in Madrid angerufen haben, um sich über die Ausgangslage der Leihe zu unterhalten.
Ihrer Meinung nach sind die Bedingungen für die Kaufpflicht bereits eingetreten. Dafür werden die mehr als 50 Prozent der Einsätze aus dem letzten Jahr in den Fokus gestellt. Dass es sogar um die 80 Prozent waren, macht das Überschreiten der Grenze zwar deutlich, ist dahingehend aber irrelevant.
Die Rechtsabteilung des FCB ist sich dem Bericht zufolge sicher: Durch die mehr als 50 Prozent sind die Bedingungen für das zweite Leihjahr, inklusive der festen Verpflichtung, bereits erfüllt worden.
Entsprechend hat der katalanische Klub den Liga-Konkurrenten darauf hingewiesen, dass ihre Spielchen und Tricksereien längst keinen Einfluss mehr darauf haben. Für Barcelona ist klar, dass sich die Prozent-Hürde lediglich auf das erste Leihjahr bezog.
Um die Meinungsverschiedenheit, die nun mal eine üppige Summe an Geld beinhaltet, zu klären, soll die Rechtsabteilung nun eine Klage vorbereiten. Die Zahlung der 40 Millionen Euro soll so erzwungen werden, heißt es. Aus Sicht seines vorigen Klubs ist er also auch schon als Atlético-Spieler anzusehen. Die feste Verpflichtung habe de facto schon stattgefunden.
Ob das tatsächlich der Fall ist, bleibt offen. Es droht ein Rechtsstreit um die Zukunft des Weltmeisters. Die Haltung aus Barcelona wird man bei den Rojiblancos wohl kaum einfach so akzeptieren.