Wegen Football Manager: Manchester United verklagt SEGA

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Berichten zufolge hat Premier-League-Rekordmeister Manchester United den Spiele-Entwickler SEGA wegen eines Verstoßes gegen Lizenzrechte verklagt. Demnach habe man die Marke des Vereins im bekannten Simulations-Spiel 'Football Manager' verletzt. Das berichtet Sky.

Demnach sieht sich der Verein im Spiel zu häufig erwähnt, um das Produkt noch intensiver zu bewerben. Gleichzeitig sei aber das klubeigene Logo so verändert worden, dass letztendlich die Marke Manchester United darunter leide. Das ursprüngliche Logo sei im Spiel durch ein vereinfachtes Logo mit rot-weißen Streifen ersetzt worden. Laut einer Stellungnahme von Seiten des Premier-League-Klubs entziehe dies "dem registrierten Inhaber das Recht, das Klubwappen lizenzieren zu lassen."

Spiel bereits seit 1992 auf dem Markt

SEGA wehrt sich jedoch gegen etwaige Vorwürfe und stellt die Frage, weshalb man bei ManUnited ausgerechnet jetzt auf dieses Phänomen aufmerksam geworden sei. Vielmehr sei sie Verwendung des Vereinsnamen ein "legitimer Verweis auf den Fußballverein Manchester United im Fußball-Kontext." Darüber hinaus sei man beim Spiele-Entwickler erstaunt darüber, dass solche Vorwürfe erst jetzt zu Tage kommen. Das Spiel sei bereits seit 1992  "ohne Beschwerde des Antragstellers" in verschiedenen Versionen auf dem Markt.

Das Original: So sieht das United-Logo in der echten Version aus
Das Original: So sieht das United-Logo in der echten Version aus / Visionhaus/Getty Images

Doch wie so häufig geht es vermutlich auch in der aktuellen Streitigkeit um den finanziellen Aspekt. Das ließ zumindest Manchster Uniteds Rechtsanwalt, Simon Malynicz, durchblicken, der bei der entsprechenden Anhörung aussagte: "Der Name 'Manchester United' ist eine der wertvollsten und anerkanntesten Marken der Welt", und fügte an, "die Produkte und Dienstleistungen, die vom Antragsteller lizenziert werden, profitieren von einer Verbindung mit der Gewinnkultur des Clubs und seinen Markenwerten."

SEGA verdient durch 'Patches'

Ein falsches Logo zum richtigen Namen sei laut Malynicz "eine missbräuchliche Verwendung." Allerdings wolle der Rechtsanwalt auch eine Anpassung der Anklage vornehmen. Demnach solle zumindest das Recht auf sogenannte 'Patches', also "im Wesentlichen herunterladbare Dateien mit Replikatmarken, die die Verbraucher dann in das Spiel aufnehmen", kontrolliert werden.

Denn an diesen verdiene schließlich auch SEGA. Der Konzern müsse sich dann keine Gedanken mehr über eine Lizenzerwerbung der jeweiligen Vereine machen und vereinfacht erklärt an Replikaten verdienen. Jedoch lehnte der juristische Beistand der Konzern-Seite eine solche Anpassung bereits ab.

Manchester United mit plötzlicher Kehrtwende?

Schon vor einer gerichtlichen Verhandlung könnte sich Manchester United jedoch selbst ein Bein gestellt haben. Denn neben den Rechtfertigungen des Spiele-Herstellers, die Verhinderung der Verwendung des Vereinsnamens stelle "eine unzumutbare Einschränkung des Rechts auf freie Meinungsäußerung" dar, sei die Kommunikation mit dem Verein in den letzten Jahren, bezüglich des Spiels sogar positiv gewesen.

Klingt also nach einer plötzlichen Kehrtwende in Manchester. Die SEGA-Anwälte erklärten, dass "Kopien des Spiels seit einigen Jahren von SI auch an eine Reihe von Offiziellen und Spielern des (Vereins) gesendet wurden und dass sie eine Reihe positiver Pressekommentare und Tweets über das Spiel abgegeben haben. Außerdem haben die Mitarbeiter des Antragstellers, die in den Datenanalyse- und Scouting-Teams arbeiten, SI bei verschiedenen Gelegenheiten kontaktiert und um Zugriff auf die Football Manager-Datenbank für Scouting- und Forschungszwecke gebeten."