Wechselt Martin Harnik in die dritte Liga?
Von Janne Negelen
Martin Harnik kehrt nach einem durchwachsenen Jahr zum SV Werder zurück. Im deutschen Oberhaus hat der Österreicher allerdings keine Perspektive mehr. Deswegen könnte es den 33-Jährigen zu einem Drittliga-Aufsteiger ziehen.
Seine Startprobleme in Bremen zogen sich über eine ganze Saison. Mit der Ankunft bei seinem ehemaligen Herzensklub, kam bei Harnik und vielen Beteiligten die Ernüchterung. Mit steigendem Alter war er nicht mehr die erhoffte Verstärkung für die Grün-Weißen und wurde prompt nach Hamburg verliehen.
Dort lief es etwas besser. Fünf Torbeteiligungen in 23 Ligaspielen sind dennoch dürftig. So winkt dem Angreifer bei keinem der beiden Klubs eine große Zukunft. Viel eher will Werder das Sorgenkind von der Gehaltsliste streichen. Ausgerechnet aus der dritten Liga klopft nun ein Interessent an.
VfB Lübeck startet Gespräche mit Harnik
Dabei handelt es sich laut den Lübecker Nachrichten um eben jenen VfB, der gerade erst den Aufstieg in die dritte Liga klar gemacht hat. "Es gab Kontakte", so Trainer Rolf Landerl. "Harnik ist ein Top-Stürmer, der in der dritten Liga sicher helfen könnte. Es gibt Gespräche, um die Möglichkeiten auszuloten." Für die Norddeutschen ist der Wunschspieler mehr als ein Gedankenspiel.
Auf Tuchfühlung ging Sportdirektor Rocco Leeser anscheinend bereits vor einigen Wochen. "Ich habe mit Martin schon vor einiger Zeit gesprochen. Da mussten wir abwarten, wie sich die Situation beim HSV klärt - und die bei Werder Bremen." Diese hat sich mittlerweile geklärt. Hamburg steuert auf eine weitere Zweitliga-Saison hin, der SVW rettete sich zum Klassenerhalt.
Nur im Aufstiegsfall hätte der HSV den Österreicher fest übernehmen müssen. So hängt der 33-Jährige nun in den Seilen. Verfügbar wäre der Angreifer sofort, doch die Gehaltsvorstellungen könnten zum Problem werden. "Alles, was wir tun, muss nicht nur sportlich sondern auch finanziell sinnvoll sein", so Leeser.
Leeser: "Wir drehen jeden Euro zweimal um"
Der VfB will allerdings nichts unversucht lassen, um Harnik letztendlich zum nächsten Nordklub zu locken. "Wir drehen jeden Euro zweimal um und kennen unsere Grenzen." Auf einen großzügigen Kompromiss müssen die Lübecker trotzdem hoffen.
Mit oder ohne Harnik will der Traditionsklub auch in der kommenden Spielzeit hoch hinaus. Auf dem Zettel hat der VfB auch unter anderem den ehemaligen Bremer Justin Eilers, der seit einem Jahr vereinslos ist.