Watzke über Terzic: "Genau für dieses Szenario hatten wir ihn verpflichtet"

Aki Watzke und Lucien Favre im Gespräch
Aki Watzke und Lucien Favre im Gespräch / TF-Images/Getty Images
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Nach zweieinhalb Jahren musste Lucien Favre an diesem Sonntag seine Koffer beim BVB packen. Die 1:5-Heimpleite gegen den VfB Stuttgart in Verbindung mit den vorangegangenen schwachen Leistungen war letztlich ein zu großer Offenbarungseid, als dass die Bosse am Schweizer festhalten wollten. Interims-Lösung Edin Terzic ist nicht nur für genau solch ein Szenario geholt worden, sondern darf sich auch Hoffnungen auf eine Festanstellung machen.

Im Gespräch mit der Bild-Zeitung verriet BVB-Boss Hans-Joachim Watzke am Montag, dass Edin Terzic, der im Sommer 2018 zeitgleich mit Lucien Favre an Bord geholt und in dessen Trainerstab integriert worden war, wie gemacht für die aktuelle Situation sei.

"Wir haben Edin Terzic schon 2018 im Hinblick geholt, dass so was mal eintreffen kann. Wir trauen ihm die Aufgabe zu. Deshalb sind wir auch keine Blaupause Bayern München, wo es mit Hansi Flick überragend funktioniert", verneint der 61-Jährige auch, dass der BVB bloß das erfolgreiche Modell des großen Rivalen aus Süddeutschland kopiere, der vor gut einem Jahr mit Hansi Flick ebenfalls den Co-Trainer zum Chef gemacht hatte.

Auch Sportdirektor Michael Zorc lobt Terzic explizit als "ausgewiesenen Fachmann, der ein super Gespür für die Zusammenarbeit mit den Jungs hat und auch die nötige Emotionalität mitbringt".

Terzic mit Chancen, BVB-Cheftrainer zu bleiben?

Unmittelbar nach der Beförderung des 38-jährigen Deutsch-Kroaten will Watzke zudem nicht ausschließen, dass Terzic - ähnlich wie Flick beim FC Bayern - zukünftig dauerhaft den Posten des Cheftrainers übernehmen kann: "Fußball ist dynamisch. Wir haben uns jetzt erst einmal auf den 30.6. verständigt. Wir haben Optionen."

Auf die Frage, ob eine dieser Optionen auch der aktuell ganz heiß gehandelte Marco Rose sei, antwortete Watzke, dass er natürlich lese, "was in Zeitungen steht und da gibt es auch Gerüchte, die nicht stimmen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob er eine Klausel hat." Ein klares Dementi klingt jedenfalls anders - und dass er Terzic erstmal Chancen anrechnen will, dient wohl mehr als Ablenkungsmanöver denn als ernsthafte Überlegung.

Zudem gab der Dortmunder Geschäftsführer bekannt, dass ihm die Entlassung von Lucien Favre persönlich "sehr weh" getan habe: "Trainerentlassungen sind in den letzten zehn Jahren nicht so häufig gewesen. Lucien hat hier gute Arbeit geleistet und uns zwei Vizemeisterschaften beschert." Watzke wollte sich daher "auch noch persönlich bei ihm bedanken", bislang konnte er den Schweizer aber nicht erreichen: "Er hat wahrscheinlich momentan viel um die Ohren."