Watzke spricht von BVB-Transferoffensive und erklärt umstrittenen Rheinmetall-Deal

Trotz des bevorstehenden Champions-League-Finals gibt es bei Borussia Dortmund viele Themenfelder abseits des Platzes. Hans-Joachim Watzke hat über mögliche Sommertransfers sowie den viel kritisierten Deal mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall gesprochen.
Hans-Joachim Watzke
Hans-Joachim Watzke / Frederic Scheidemann/GettyImages
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Am Samstag (21 Uhr) steht für Borussia Dortmund mit dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid der große Abschluss einer denkwürdigen Saison bevor. Während der Fokus der Spieler sowie des Trainerteams damit noch auf der laufenden Saison liegen, beschäftigt sich BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bereits mit Verstärkungen für die neue Spielzeit. Da der BVB angesichts der Einnahmen durch die Champions League, der Teilnahme an der Klub-WM 2025 sowie steigender Merchandising-Erlöse durchaus die finanziellen Mittel hat, ist im Sommer von Transfers auszugehen.

"Wir planen mit keinem Transfer-Überschuss, sondern eher mit einem Minus. Wir können keine 100 Millionen Euro netto investieren, aber wir werden deutlich mehr in Transfers investieren, als wir durch Transfers einnehmen werden. Und das ist neu für Borussia Dortmund", sagte Watzke im Bild-Interview.

Ein Transfer in der Größenordnung von Harry Kane, für den der FC Bayern im vergangenen Sommer rund 100 Millionen Euro bezahlte, konnte Watzke jedoch ausschließen: "Dafür müssten wir dann einen Umsatz von 750, 800 Millionen Euro machen." Dafür wird beispielsweise ein Serhou Guirassy, der den VfB Stuttgart in der abgelaufenen Saison zur Vizemeisterschaft schoss, mit einem Transfer zum BVB in Verbindung gebracht.

Zudem ist zu erwarten, dass die Dortmunder Leih-Spieler Jadon Sancho fest verpflichten wollen. Das habe der BVB jedoch nicht in der eigenen Hand, "das Thema liegt bei Manchester United. Dass wir Jadon natürlich sehr gerne weiter bei uns hätten, darüber müssen wir nicht reden."

Watzke entgegnet Kritik am Rheinmetall-Deal

In Sachen Finanzen musste der BVB in den vergangenen Tagen jedoch auch eine Menge Kritik einstecken. Grund dafür ist der neue Deal mit der Rüstungsfirma Rheinmetall, die Waffen produziert. Watzke entgegnet seinen Kritikern jedoch: "Wir haben zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten Krieg in Europa. Die Mehrheit der Deutschen begrüßt es, dass die Bundeswehr zur Sicherung von Freiheit und Demokratie, modernisiert wird. Genauso gibt es eine deutliche Mehrheit der Menschen, die möchte, dass wir die Ukraine, die unter dem Angriffskrieg Russlands leidet, unterstützen. Beides funktioniert aber nur mit moderner Verteidigungstechnik."

"Wo wäre die Ukraine denn heute ohne Waffen aus den USA und Europa? In anderen Ländern wurde dieser Diskurs längst geführt, wir möchten durch unsere Partnerschaft einen kleinen Teil dazu beitragen, dass er auch hier ermöglicht wird. Übrigens gerne auch differenziert. Wir wissen sehr genau, dass es zu diesem Thema unterschiedliche Meinungen gibt. Gerade bei unseren Fans. Das respektieren wir natürlich. Aber genau aus den oben genannten Gründen ist die Diskussion sehr wichtig", so Watzke weiter.


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