Watzke erklärt: Darum muss der BVB "nicht alles runderneuern"

Hans-Joachim Watzke hat über die aktuelle Situation von Borussia Dortmund gesprochen und warum er im Sommer keinen großen Umbruch erwartet. Trainer Edin Terzic stärkte der BVB-Boss den Rücken.
Hans-Joachim Watzke sieht seinen BVB gut aufgestellt
Hans-Joachim Watzke sieht seinen BVB gut aufgestellt / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages
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2025 will Hans-Joachim Watzke Schluss machen als Geschäftsführer von Borussia Dortmund. Bis dahin bleibt der 64-Jährige das Gesicht und Anführer von Schwarzgelb. Und als dieser hat er vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Eindhoven (Mittwoch, 21 Uhr) betont, dass
es "dem BVB wahrscheinlich deutlich besser geht als viele glauben".

Was er damit meinte? "Es verschieben sich ja auch die Realitäten. Man liest häufig, dass die Saison nicht gut ist. Fakt ist, es hat in dieser Saison Dinge gegeben, die nicht so gut waren, es hat aber auch eine ganze Menge gegeben, die gut gelaufen sind. Nur, das wird dann irgendwie so ein bisschen unter den Teppich gekehrt", führte Watzke im Interview mit DAZN aus.

Dennoch hielt der BVB-Boss auch fest: "Es kann keine gute Saison geben, in der wir am Ende nicht in der Champions League spielen."

Watzke mit Blick auf Liverpool - Rückendeckung für Terzic

Sollte tatsächlich der Worst Case eintreten und die Borussia die Qualifikation für die Königsklasse verpassen, müsse man dennoch keine Untergangsszenarien malen. Das machte Watzke auch am Beispiel Liverpool fest: "Liverpool war letztes Jahr auch nicht drin, da haben die auch nicht gesagt: Jetzt lösen wir den Verein auf. Es geht einfach weiter, und dieses Jahr stehen sie wieder oben. Das ist ja das Schöne am Fußball."

Insgesamt sei die Qualität der Bundesliga "in Gänze besser geworden". Die Konkurrenz um die Champions-League-Plätze schlafe nicht, betonte Watzke.

Den häufig in der Kritik stehenden Trainer Edin Terzic nimmt Watzke - mal wieder - aus der Schusslinie. "Wenn wir letztes Jahr bis zur 89. Minute Deutscher Meister gewesen sind, können wir nicht alles falsch gemacht haben. Und als Edin Terzic in seiner ersten Periode den DFB-Pokal gewonnen hat, haben wir das sicher auch nicht durch schlechten Fußball geschafft", so Watzke, der als großer Befürworter von Terzic gilt.

Watzke sieht keinen "ganz großen Umbruch"

Einen Umbruch im Sommer soll es in Dortmund ohnehin nicht geben: "Ich glaube nicht, dass wir den ganz großen Umbruch haben. Wir haben mit Kobel, Schlotterbeck, Bynoe-Gittens, Duranville oder Moukoko sehr viele junge Spieler in unseren Reihen. Es gibt immer mal ein paar andere Ideen, die man hat, aber ein ganz großer Umbruch ist es nicht."

Wie viel Geld für etwaige Ideen zur Verfügung steht, wird von mehreren Faktoren bestimmt. Ein Viertelfinal-Einzug in der Champions League sei zwar "wirtschaftlich völlig nebensächlich", würde allerdings dennoch gern gesehene 10,6 Millionen Euro bringen. Den Fokus will Watzke aber vor allem wieder auf das Sportliche legen: "Sportlich ist das entscheidende Thema. Sportlich wieder zu den besten acht in Europa zu gehören, hat einfach eine Qualität, da müssen wir uns nichts vormachen. Das wäre schon cool."

In Sachen Kaderplanung wurde Watzke natürlich auch nach der Zukunft der beiden Routiniers Marco Reus und Mats Hummels befragt, deren Verträge auslaufen. "Es waren und sind prägende Spieler. Wenn du auf das Karriereende zugehst, läuft das nicht linear ab. Deine Spieleinsätze werden nicht mehr. Man sieht das bei beiden. Sie sind nicht mehr bei jedem Spiel dabei", hielt sich Watzke bedeckt.

"Irgendwann wird es so weit sein, dass wir zwei, die viel für Borussia Dortmund geleistet haben, verlieren. Aber das fängt man dann auf, das hat es immer schon gegeben", so der BVB-Boss weiter. Wann das sein wird, ließ Watzke offen.


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