Warum wird Bayern gegen Dortmund "Der Klassiker" genannt?
Von Hendrik Gag
Der Name hat keine jahrzehntelange Tradition. „Zu meiner Zeit als Spieler hatte diese Partie nie die große Bedeutung wie heute", sagt Sky-Experte Dietmar Hamann. Hamann spielte von 1993 bis 1998 beim FC Bayern.
Der Ursprung geht auf die Ära Klopp beim BVB zurück. Klopp gewann mit den Schwarz-Gelben 2011 und 2012 die deutsche Meisterschaft. Zum ersten Mal seit 1996 wurde der FC Bayern in zwei aufeinanderfolgenden Jahren nicht mindestens einmal Meister. 2012 holten die Dortmunder sogar das Double, indem sie die Bayern mit 5:2 im Pokalfinale düpierten. Die Vorherrschaft der Münchener in Deutschland schien so ernsthaft gefährdet wie lange nicht mehr. Die direkten Duelle boten eine besondere Brisanz.
2013 trafen sich die beiden Mannschaft sogar im Champions League-Finale. Der FC Bayern konnte sich durch das späte Siegtor von Arjen Robben den Henkelpott sichern. In dieser Zeit erhielt der Begriff "Klassiker" Einzug in die deutsche Fußballsprache. Wohl auch, um die entstandene Rivalität im Ausland zu vermarkten.
„Durch die internationale Vermarktung wurde dieses Spiel zum German Clásico gepusht", erzählt der damalige BVB-Torwart Roman Weidenfeller. Angelehnt ist der Begriff an „El Clásico“, den Spitznamen für die Duelle zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. Im Gegensatz zum deutschen Pendant wird diese Bezeichnung jedoch schon seit geraumer Zeit von spanischen Fans benutzt, weshalb sich nicht jeder mit dem Begriff anfreunden kann.
„Es ist der Versuch, etwas zu adaptieren, das nicht in der Kultur liegt", so Sky-Kommentator Wolff Fuss.
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