Warum hat Thuram für seine Schwalbe gegen Freiburg keine Gelbe Karte bekommen?

Borussia Mönchengladbachs Marcus Thuram hat im Spiel gegen den SC Freiburg versucht, einen Elfmeter zu schinden. Nach Studium der Video-Bilder entschied sich Referee Benjamin Brand gegen einen Elfmeter - verzichtete aber auf die fällige Verwarnung wegen Schwalbe.

Ursprünglich hatte sich Brand von Thurams Unsportlichkeit hinters Licht führen lassen und auf den Punkt gezeigt. Nach Intervention durch den VAR Benjamin Cortus nahm er den Elfmeterpfiff zurück. Brand war in der Review Area richtigerweise zum Schluss gekommen, dass sich der Franzose im Zweikampf mit Freiburgs Nicolas Höfler zu einer Schwalbe hatte hinreißen lassen.

Warum Thuram trotz der Schwalbe keine Gelbe Karte gesehen hatte, erklärte Brands Schiedsrichter-Kollege Sascha Stegemann am Sonntag im Sport1-Doppelpass. Stegemann zufolge habe sich Brand beim Studium der Videobilder "mehr oder weniger ausschließlich auf die Frage konzentriert, ob das ein Foul ist oder nicht." In einem Telefonat habe ihm Brand geschildert, dass er zunächst "keine Zweifel hatte, dass es ein Elfmeter ist" und zunächst einmal froh war, die Fehlentscheidung korrigieren zu können. (Zitiert via kicker)

Thuram muss bei Farke zum Rapport

Inzwischen ärgere er sich aber, den Gladbacher Angreifer nicht verwarnt zu haben. "Mensch, wenn ich es jetzt noch mal sehe, dann hätte da eine Gelbe Karte sehr gut hingepasst", zitierte Stegemann seinen Kollegen.

Thurams Aktion sorgte nicht nur im Schiedsrichter-Lager für Aufregung. Borussia-Trainer Daniel Farke kündigte ein Gespräch mit dem Profi an. "Wir haben am Anfang der Saison darüber gesprochen, weil ich das Gefühl hatte, dass Marcus die Tendenz hatte, zu oft zu leicht zu fallen", sagte Farke am Samstag. "Ich finde, das gehört sich nicht, ist auf Bundesliga-Niveau auch nicht üblich. Wenn du so was in England machst, wirst du von den eigenen Fans ausgepfiffen. Diese Mentalität habe ich zu 100 Prozent übernommen." (Zitiert via kicker)