Warum die Kritik an Neuers Stadionbesuch gegen PSG keinen Sinn macht
Von Dominik Hager
Manuel Neuer verfolgte die Partie zwischen den FC Bayern und Paris Saint-Germain gemeinsam mit Benjamin Pavard und Lucas Hernandez live im Stadion. Der Kapitän sprang bei der Rettungstat von de Ligt sogar von seinem Sitz auf und Hasan Salihamidzic sah es als wichtig an, dass der Keeper vor Ort dabei war. Es gab jedoch auch Kritik am Stadionbesuch des verletzten Kapitäns.
Nach seine schweren Ski-Verletzung muss Manuel Neuer in der Reha kräftig ackern um sein ehrgeiziges Ziel zu erreichen, zum Trainingsauftakt der kommenden Saison wieder mit dabei zu sein. Zwar scheinen die Dinge aktuell gut zu laufen, jedoch darf eben auch nichts dazwischen kommen, was sein Comeback verzögern könnte. Obwohl es dem Schlussmann wieder besser geht, gestaltet sich ein Stadiobesuch noch nicht ganz so einfach. Laut Merkur-Angaben hat die Anwesenheit von Neuer ein kleines Tribünen-Chaos ausgelöst. Zahlreiche Fans wollten mit dem Keeper ein Selfie machen und der Schlussmann, der noch nicht wieder ganz so gut zu Fuß ist, konnte erst durch die Hilfe von Orndern zu seinem Platz gelangen.
Aus diesem Grund kritisierte Stefan Effenberg den Keeper nun. "Er weiß ganz genau, dass seine Reha jetzt an erster Stelle steht und tut alles dafür", äußerte sich der T-Online-Experte. Es sei jedoch "nicht entscheidend, dass er bei Spielen im Stadion erscheint", da die Spieler "eh im Tunnel" seien. Wichtiger sei es, dass er sich als Kapitän "regelmäßig bei den Trainingseinheiten blicken lässt".
Genau das tut Neuer allerdings, was eigentlich auch aus dem T-Online-Bericht herausgeht. "Wir sprechen viel, er ist ja täglich beim Training. Er ist auch bei den Besprechungen dabei", wird Thomas Müller zitiert.
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Kritik an Neuer unsinnig: Gutes Verhältnis zu Sommer und Rechner
Demnach ist die Kritik an Neuer schon ein wenig unsinnig. Wäre Neuer nicht im Stadion gewesen, wäre wahrscheinlich wieder kritisiert worden, dass es dem Keeper offenbar egal sei, was seine Kollegen in so einem wichtigen Spiel machen. Taucht er mit Krücken auf, um sein Bein zu entlasten, entstehen sofort Gerüchte, dass die Genesung nicht gut läuft und er hinter dem Plan ist. Aus diesem Grund sollte man eher die sprichwörtliche Kirche im Dorf lassen.
Prinzipiell scheint sich die Angelegenheit positiv zu entwickeln. Salihamidzic zeigte sich froh darüber, dass es dem Kapitän besser geht und auch mit seinem Konkurrenten Yann Sommer scheint Neuer gut klar zu kommen. Die beiden sehen und sprechen sich täglich und auch der Kontakt zum neuen Torwart-Trainer Michael Rechner soll laut AZ-Angaben positiv sein. Demnach sieht alles danach aus, als würde Neuer vergangenes hinter sich lassen und wieder nach vorne sehen.