Warum der BVB im Sommer Ferran Torres ablehnte
Von Marc Knieper

Jung, schnell und zielstrebig: in das Portfolio des BVB hätte Ferran Torres durchaus gepasst. Dennoch lehnten die Schwarz-Gelben einen Transfer des 20-jährigen Spaniers an den Borsigplatz im Sommer 2020 dankend ab. Der Grund dafür scheint zumindest im Nachhinein ziemlich obsolet.
Spätestens seitdem Torres beim 6:0-Kantersieg seiner spanischen Nationalmannschaft den Deutschen gleich drei Tore einschenkte, dürfte man beim BVB nur noch mit Kopfschütteln beschäftigt sein. Der spritzige Außenstürmer der Furia Roja stand in der letzten Transferperiode nämlich bereits mit einem Bein im Westfalenstadion. Nun ja, zumindest waren seine Berater laut Sky-Informationen gleich zweimal vor Ort, um über einen möglichen Transfers in die Bundesliga zu plappern.
Der BVB erkannte das Potenzial des Youngsters allerdings nicht und lehnte weitere Gespräche ab. Der einfache Grund: Torres versprühte angeblich nicht genügend Torgefahr. In der Tat traf Torres bei seinem Jugendklub, dem FC Valencia, in 97 Pflichtspielen lediglich neun Mal. Bei seinem neuen Arbeitgeber Manchester City befindet sich der quirlige Jungstar aber bereits jetzt auf dem besten Weg, diese Quote zu revidieren.
Torres mit Einstand nach Maß
Die Engländer verpflichteten Torres im August für 23 Millionen Euro und lieferten ihm den bitter benötigten Tapetenwechsel. Unter Trainer Pep Guardiola weiß der offensive Kreativspieler insbesondere in der Champions League zu überzeugen. Drei Spiele, drei Tore - so seine Quote auf internationalem Parkett. In insgesamt zwölf Pflichtspielen für die Citizens traf Torres bereits fünf Mal und legte zwei weitere Buden auf. Auch in der spanischen Nationalmannschaft läuft es derzeit hervorragend. Die drei Treffer gegen Deutschland waren nur die Krönung seiner starken sieben Nationalelf-Auftritte.
Das Beste für alle Beteiligten: Torres ist mit seinen 20 Jahren noch äußerst jung, steht am Anfang seiner Karriere und kommt gerade erst richtig in Fahrt. "Ich bin mehr als zufrieden mit seiner Leistung auf dem Platz, aber auch mit seinem Verhalten in der Kabine. Er ist ein bescheidener und schüchterner Junge, alle lieben ihn. Er ist großzügig", lobte Guardiola erst kürzlich auf einer Pressekonferenz die Qualitäten seines Schützlings. Bereits jetzt wirkt Torres' Ablöse angesichts seiner Leistungen lächerlich gering.
Neben Borussia Dortmund dürfte sich auch Mönchengladbach in den Allerwertesten beißen. Laut Sky hatten die Fohlen den erfolgreichen Knipser bereits im Januar 2019 abgelehnt.