Warum Burke bei Werder wieder eine Option ist

Oliver Burke galt eigentlich als abgeschrieben. Der Schotte von Werder Bremen sollte im Sommer den Verein verlassen, es konnte jedoch kein Abnehmer gefunden werden. Gegen den SC Freiburg spielte er dann plötzlich wieder. Wie ist dieser Sinneswandel zu erklären?
Oliver Burke bei einem Kopfballduell gegen den SC Freiburg
Oliver Burke bei einem Kopfballduell gegen den SC Freiburg / Oliver Hardt/GettyImages
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Sonderlich viel Torgefahr strahlte der SV Werder Bremen am Samstag nicht aus. Gegen den SC Freiburg blieb es über 90 Minuten ein blasser Auftritt. Zwar ließen die Grün-Weißen auch nicht viele Torchancen zu, offensiv war man jedoch deutlich zu harmlos.

Auch im dritten Heimspiel der Saison bleiben die Bremer somit ohne eigenen Treffer. Wobei die Gegner der beiden ersten Partien im Weserstadion, der BVB und der FC Bayern, dazu sicherlich beigetragen haben. Das Spiel gegen Freiburg erschien dennoch symptomatisch für die bisherigen Heimspiele.

Nachdem Freiburg etwas glücklich zum späten Führungstreffer gekommen waren, wechselte Trainer Ole Werner nochmal alles an Offensivpower ein, was noch auf der Bank zu finden war. Marco Grüll, Keke Topp, Oliver Deman. Und einen gewissen Olvier Burke. Und das kommt durchaus überraschend.

Der Schotte war beim SVW eigentlich abgemeldet. Seit über 400 Tagen kam der pfeilschnelle Angreifer nicht mehr im grün-weißen Trikot zum Einsatz. Eigentlich sollte Burke daher im Sommer abgegeben werde, es gab keine Verwendung mehr für ihn. In den letzten anderthalb Jahren war Burke nach England ausgeliehen - sowohl in Birmingham als auch bei Millwall ohne Erfolg. Nicht gerade eine Bewerbung für mehr Einsätze.

Dass er dennoch reingeworfen wurde, hat sicherlich auch mit der Personalsituation bei Werder zu tun. Mit Justin Njinmah fällt aktuell eine der Optionen im Sturm weg. Zusätzlich waren mit Milos Veljkovic, Niklas Stark und Senne Lynen weitere Spieler ausgefallen, somit öffnete sich eine Lücke im Kader für den 27-Jährigen. Dass er schließlich sogar zum Einsatz kam lag schlicht und ergreifend, daran, dass es in der Schlussphase der Partie nur noch darum ging "möglichst viele Spieler in und um den Strafraum zu haben, die Torgefahr ausstrahlen können", wie Werner nach dem Spiel erklärte.

Doch nach seiner Einwechslung kam tatsächlich noch einmal so etwas wie Torgefahr auf. Burke strahlte mit einer Kopfballchance und einer gefährlichen Flanke mehr davon aus als so manch anderer Angreifer, der in diesem Spiel auf dem Platz gestanden hatte. Bedeutet das nun, dass Burke auch in Zukunft zu einer ernsthaften Option im Bremer Angriff wird? Leiter Profifußball Peter Niemeyer öffnete dem Kicker gegenüber dafür zumindest die Tür.

"Oli will um seinen Platz kämpfen und hat das Gefühl, dass er hier noch nicht fertig ist. Wir alle wissen ja, was er für ein Potenzial hat. Er muss es immer wieder nachweisen im Training - und dann kommen die Momente, in denen er auch zum Spielen kommt."

Gleichzeitig betont der 40-Jährige jedoch auch, dass Burke nun seinen "Worten auch Taten folgen lassen muss". Denn bislang war es doch stets etwas dünn, was der Schotte angeboten hat. Letztlich bleibt bislang vor allem der legendäre Treffer zum 3:2-Sieg gegen den BVB in seiner ersten Werder-Saison. Danach kam jedoch zwei Jahre lang deutlich zu wenig. Mit der Rückkehr von Njinmah nach der Länderspielpause dürfte der Angreifer vorerst wieder seinen Kaderplatz verlieren. Ob er ihn noch einmal zurück bekommt liegt nun vor allem an ihm selbst.


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