Warum Bayer Leverkusen über Sommer 2021 hinaus mit Arias planen sollte
Es war ein harter Schlag für Bayer 04 Leverkusen und Santiago Arias: Mitte Oktober verletzte sich der kolumbianische Neuzugang in einem Länderspiel schwer am Fuß. Die Bilder des völlig verdrehten Gliedmaßes wirken auch heute noch verstörend, inzwischen befindet sich Arias aber auf dem Weg der Besserung. Seine Rückkehr auf den Platz könnte für die Werkself noch besonders wichtig werden.
Arias wurde im vergangenen Sommer für eine Spielzeit von Atletico Madrid geliehen. Der erfahrene 29-Jährige sollte in Leverkusen eine Akutlösung für die Rechtsverteidigerposition sein, schließlich drückt dort schon länger der Schuh. Sein Wadenbeinbruch machte ihm und der Werkself einen Strich durch die Rechnung.
Noch immer hat die Werkself Bedarf an Rechtsverteidigern
Dass die Arias-Leihe durchaus sinnvoll war, zeigte sich in bisherigem Saisonverlauf. Platzhirsch Lars Bender fällt wie erwartet regelmäßig aus und Ersatzmann Mitchell Weiser hat weiterhin ein schwieriges Standing bei Trainer Peter Bosz. So kommt es, dass der gelernte Innenverteidiger Aleksandar Dragovic mittlerweile zum Rechtsverteidiger umgeschult wurde. Im Winter wurde zudem die Verpflichtung von Timothy Fosu-Mensah bekannt gegeben - seines Zeichens rechter Verteidiger.
Für die kommende Rückrunde scheint Leverkusen die Problemstelle also etwas entspannt zu haben, doch es ziehen bereits dunkle Wolken auf. Im Sommer 2021 wird es turbulent hinten rechts: Lars Bender beendet seine Karriere, Weiser wird den Verein wohl verlassen und auch die Zukunft von Dragovic, dessen Vertrag beim Bayer ausläuft, ist noch ungeklärt. Im Worst Case steht Leverkusen am 1. Juli nur noch Fosu-Mensah zur Verfügung.
Und damit schließt sich der Kreis wieder zu Arias. Das Comeback hat der Kolumbianer fest im Blick. "Ich bin sehr zufrieden mit der bisherigen Genesung. Wir sind voll im Zeitplan. Jetzt befinde ich mich an dem Punkt, wo wieder das ganze Gewicht auf das verletzte Bein einwirkt. Ich fühle mich auf jeden Fall viel besser und kann es kaum erwarten, wieder auf dem Platz zu stehen und den Sport ausüben zu können, den ich so sehr liebe", äußerte sich Arias kürzlich gegenüber Bayer 04 im Interview.
Warum nicht einfach mit Arias längerfristig planen?
Der Nationalspieler werde zeitnah wieder nach Leverkusen zurückkehren, um seinen Körper wieder für den Leistungssport aufzubauen. Nicht unrealistisch, dass Arias in dieser Saison noch für Bayer 04 zum Einsatz kommt.
Leverkusen wird seine Genesung besonders eng verfolgen. Arias ist zwar nur ausgeliehen, im Vertrag wurde allerdings eine Kaufoption vereinbart. Unter dem Bayerkreuz konnte man sich im Sommer also anscheinend gut vorstellen, Arias längerfristig an den Verein zu binden.
Die Vorteile des Südamerikaners liegen schließlich auf der Hand. Arias hat massig internationale Erfahrung und hat mittlerweile weit über 200 Pflichtspieleinsätze auf dem Buckel. Zudem gilt er als mental fitter Spieler und dürfte auch aufgrund seines zweijährigen Engagements bei Atletico charakterstark sein.
Bayer 04 wird im Sommer 2021 aller Voraussicht nach großen Bedarf an Rechtsverteidigern haben, Arias wiederum dürfte in Madrid wohl eine ähnlich geringe Chance auf Einsatzzeiten sehen wie noch im vergangenen Jahr. Warum den Kolumbianer also nicht erneut ausleihen?
Dagegen spricht natürlich, dass Arias lange und schwer verletzt war und niemand weiß, ob er an seine alten Qualitäten anknüpfen kann. Doch da er die Reha in Leverkusen absolvieren wird, liegt es sowieso in der Verantwortung der Rheinländer, Arias für das Comeback vorzubereiten. Wie gut er also nachher auf dem Platz agieren wird, liegt auch in der Hand der Werkself.
Bevor sich Bayer 04 im Sommer also auf eine große Odyssee begibt, sich einen neuen Rechtsverteidiger zu angeln, sollte man es vielleicht zunächst mit Arias versuchen. Er könnte dem Bundesligisten sicher helfen.