"Wäre ein Segen für alle" - Rolfes fordert Änderung am Transferfenster
Nach exakt zwei Monaten bzw. 61 Tagen schloss am vergangenen Freitagabend (31.08.) um 20:00 Uhr in Deutschland das Sommer-Transferfenster der Saison 2024/25. Wie fast immer konnten dabei am Deadline-Day noch einige Wechsel vollzogen werden, andere scheiterten auf den letzten Metern. Dass diese finalen Entscheidungen dabei erneut erst mehrere Wochen nach Saisonstart fielen - Robin Gosens verließ Union Berlin sogar erst wenige Stunden vor Spielbeginn gegen den FC St. Pauli - sorgt derweil für Ungemach.
"Diese Hektik der letzten zwei Wochen, diese Unruhe, die es dann auch immer in einer Mannschaft gibt oder bei Spielern - da fände ich es gut, wenn die früher vorbei ist", klagte etwa Simon Rolfes vom amtierenden deutschen Meister Bayer Leverkusen. Der Sport-Geschäftsführer hatte bis zum Schluss um den Verlust von Abwehrchef Jonathan Tah zittern müssen, der heftig vom FC Bayern München umworben worden war. Im Podcast 'Spielmacher - Fußball von allen Seiten' von 360Media wünschte Rolfes sich deshalb, "dass früher, vor dem ersten Spieltag, klar ist: Das ist die Mannschaft, mit der gehen wir in die Saison."
Mit diesen Aussagen ist Rolfes gewiss kein Trendsetter, brachten in den vergangenen Jahren doch speziell in der englischen Premier-League einige Trainer eine Verkürzung der Sommer-Transferperiode ins Spiel. 2018 wurde eine Schließung vor Saisonbeginn sogar bereits getestet, schon nach kurzer Zeit aber wieder verworfen - sehr zum Ärger des Leverkuseners. Denn laut Rolfes würden die meistens Transfers auch bei einem kürzeren Zeitfenster über die Bühne gehen und manche Verhandlungen würden sich durch den Zeitdruck auch nicht so lange ziehen. "Das wäre ein Segen für alle", hielt er fest.
Immer wieder hatten Bundesliga-Klubs in den vergangenen Jahren nach dem Saisonstart in Liga- und DFB-Pokal noch wichtige Stammspieler verloren, weshalb auch in Deutschland der Ruf nach einem früheren Transferschluss immer lauter wird. "Ich finde, es würde nichts verändern, wenn wir die ganze Story einen Monat früher beenden würden. Dann hättest du vielleicht mal ein paar Wochen, in denen du mit deiner Mannschaft arbeiten kannst und dann am ersten Spieltag weißt: Das ist deine Truppe", kommentierte zuletzt etwa Wolfsburg-Coach Ralph Hasenhüttl.
Dass sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) zu einer früheren Schließung des Transferfensters entschließt, erscheint allerdings äußerst unwahrscheinlich. Denn damit würde ein massiver Wettbewerbsnachteil für deutsche Klubs entstehen, wenn sie beispielsweise schon Anfang August keine Einkäufe mehr tätigen dürfen, während das Transferfenster im restlichen Europa noch geöffnet ist und sich Klubs noch verstärken können. Es bräuchte folglich eine frühere Schließung in ganz Europa, doch das dürfte nur sehr schwierig umzusetzen sein.
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