Wann ist Jonas Omlin wieder fit & wie plant Gladbach im Tor?
- Fohlen-Kapitän fällt seit Saisonbeginn aus
- Eigengewächs Nicolas als souveräner Vertreter
- Wie plant Gladbach ab Sommer im Tor?
Von Simon Zimmermann
Gladbach muss weiter auf Kapitän Jonas Omlin verzichten. Moritz Nicolas hat sich aber als starker Vertreter herausgestellt. Ohnehin besitzen die Fohlen viele Optionen im Tor. Wie geht es zwischen den Pfosten ab Sommer weiter?
Vor der Saison wurde Jonas Omlin zum neuen Kapitän von Borussia Mönchengladbach ernannt. Zwischen den Pfosten stand der 30-jährige Schweizer aber nur an den ersten beiden Bundesliga-Spieltagen. Dann musste sich Omlin wegen einer Schulterverletzung einer Operation unterziehen und fällt seither aus.
Omlin-Rückkehr nicht vor März realistisch
Mit einem Comeback der eigentlichen Nummer eins ist wohl frühestens im März zu rechnen. Vorausgesetzt es folgen keine weiteren Rückschläge im Genesungsprozess.
In Omlins Abwesenheit hat sich Trainer Gerardo Seoane für Eigengewächs Moritz Nicolas als Vertreter entschieden. Der 26-Jährige zeigt konstant gute Leistungen und rechtfertigt das Vertrauen. So sehr, dass sich sogar die Frage stellen lässt, was passiert, wenn Omlin wieder fit ist?
Nicolas überzeugt als Omlin-Vertreter - Strebt das Eigengewächs nach mehr?
In 16 Ligaspielen der laufenden Saison kassierte Nicolas 31 Gegentore, einmal spielte er zu Null. Mit 68,4 Prozent abgewehrter Bälle steht er ligaweit auf Rang zehn unter den Torhütern. Mit 68 gehaltenen Torschüssen teilt er sich, was die reine Anzahl betrifft, Rang fünf gemeinsam mit Gregor Kobel. Nackte Zahlen, die allerdings nur bedingt aussagekräftig sind, da sie die Qualität der Torschüsse nicht mit einbeziehen. Insgesamt kann man aber klar festhalten, dass Nicolas ein sicherer Rückhalt für die Fohlenelf ist.
Auch deshalb scheint es noch offen zu sein, was nach einem Omlin-Comeback passiert. Schließlich ist der Schweizer sehr lange verletzt gewesen und muss sich zunächst noch an seine alte Form herankämpfen. Nicht ausgeschlossen, dass Nicolas auch im März zunächst die Nummer eins bleibt.
Gladbach hat im Sommer viele Torwart-Optionen
Noch interessanter wird aber die Frage, was im Sommer passiert. So oder so wird Nicolas fast eine komplette Spielzeit als Nummer eins absolviert haben. Dass er sich im Anschluss mit der Ersatzkeeper-Rolle zufrieden gibt, klingt unwahrscheinlich. Muss es in Gladbach deshalb im Sommer heißen: Omlin oder Nicolas?
Während Sommer-Nachfolger Omlin im Januar 2023 als klarer Stammkeeper für neun Millionen Euro Ablöse verpflichtet wurde und noch bis 2027 unter Vertrag steht, hat sich Nicolas nach vier Leihen bei seinem Stammklub etabliert. Sein Vertrag ist noch bis 2026 gültig. In Sachen geschätzter Marktwert liegen beide Keeper ein gutes Stück weit auseinander. Der von Omlin wird auf neun Millionen Euro geschätzt, der Marktwert von Nicolas auf 1,5 Millionen Euro.
Nicolas oder Omlin: Sollte einer gehen?
Aufgrund seiner Leistungen dürfte es im Sommer aber durchaus Interesse an Nicolas geben. Gladbach könnte mit seinem Verkauf gute Einnahmen generieren und hätte mit Youngster Jan Olschowsky (Vertrag bis 2027) und Routinier Tobias Sippel (vorausgesetzt er verlängert erneut) guten Ersatz zur Verfügung. Zudem kehrt mit Jonas Kersken ein weiterer Keeper zurück, dem großes Talent nachgesagt wird. Der 23-Jährige ist aktuell an Arminia Bielefeld verliehen und beim Drittligisten die klare Nummer eins. Kerksens Vertrag in Gladbach ist noch bis 2025 gültig.
Seoane hatte Omlin bei seinem Start als Gladbach-Coach nicht ohne Grund zum Kapitän gemacht. Der Schweizer sollte als sicherer Rückhalt und Führungsspieler ein Eckpfeiler des sich im Umbruch befindlichen Teams sein. Könnte man von diesem Plan auch abkehren?
Auch für Omlin gäbe es sicherlich einen Markt. Mit einem Verkauf des Schweizers würden Gladbach noch höhere Einnahmen winken. In diesem Fall würde man auf Nicolas als künftige Nummer eins setzen - mit den talentierten Olschowsky und Kerksen in der Hinterhand. Und womöglich auch noch mit Sippel als erfahrenen Schlussmann.
Was wird aus Olschowsky und Kerksen?
Diese Entscheidung würde aber noch mehr Risiko mit sich bringen. Omlin wäre die sicherere Wahl. Insgesamt aber dürfte es so oder so Abgänge auf der Torhüter-Position geben. Denn mit Omlin, Nicolas, Olschowsky und Kerksen wird man nicht in die Saison 24/25 gehen.
Möglich wären auch die Verkäufe oder Leihen von Olschowsky und Kerksen, um Einnahmen zu erziehlen oder Spielpraxis zu gewähren. Olschowsky jedenfalls dürfte mit seiner Situation nicht ganz glücklich sein. In der Vorsaison war er noch die Nummer zwei und konnte in seinen vier Bundesliga-Einsätzen überzeugen.
Durchaus Konfliktpotenzial würde die Lösung bieten, mit Omlin und Nicolas in die neue Spielzeit zu gehen. Dafür dürften Nicolas' Ansprüche zu hoch sein. Im umgekehrten Fall müsste Omlin als Kapitän auf die Bank.
Alles in allem verfügen die Fohlen also über viele gute Optionen zwischen den Pfosten. Im Sommer sollte man sich aber für eine klare Richtung entscheiden. Und das könnte bedeuten: Omlin oder Nicolas.
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