Vorzeitiger BVB-Abschied von Real-Leihgabe Reinier kein Thema: "Wir haben die Geduld mit ihm"
Von Simon Zimmermann
Die Unzufriedenheit bei Reinier und Stammklub Real Madrid wuchs zuletzt hörbar. Ein vorzeitiger Abbruch der Leihe kommt für BVB-Sportdirektor Michael Zorc aber nicht infrage. Und dafür gibt es auch gute Gründe.
Die Leihe des 18-jährigen Brasilianers Reinier von Real Madrid hat bislang noch nicht den erwünschten Erfolg gebracht - weder für den Offensiv-Youngster selbst, noch für den BVB. Zuletzt wurde die Unzufriedenheit beim flexibel einsetzbaren Angreifer offenbar immer größer. Reinier und die Königlichen sollen sogar über einen vorzeitigen Abbruch der auf zwei Jahre angelegten Leihe nachdenken. Zu allem Überfluss wurde der Brasilianer Ende November auch noch positiv auf das Coronavirus getestet.
Ganz so weit ist es dann aber noch nicht. Und auch noch nicht ganz so dramatisch. Zumindest aus Sicht der Dortmunder Verantwortlichen. "Grundsätzlich haben wir keine Überlegung, die Leihe zu verkürzen bei Reinier. Nach seiner Corona-Infektion ist er zurückgeworfen worden, aber wir haben die Geduld mit ihm. Ich hoffe, er hat sie auch", erklärte Sportdirektor Michael Zorc auf der PK vor dem Auswärtsspiel in Frankfurt.
Die Konkurrenz in der BVB-Offensive ist groß. Für Reinier macht sie es umso schwerer, in Dortmund Fuß zu fassen und die von Real Madrid erhoffte Entwicklung einzuschlagen. In Madrid dürfte die Leihe von Achraf Hakimi als Musterbeispiel dienen. Doch anders als der Marokkaner hat Reinier auf seinen Positionen jeweils namhafte Spieler vor sich.
Und so verteilen sich seine bisherigen sieben Pflichtspieleinsätze für Schwarz-Gelb auf magere 107 Minuten. Aktuell, wo Torjäger Erling Haaland ausfällt, hätte Reiniers Stunde schlagen können. So muss er sich aber zunächst von seiner Corona-Pause zurückkämpfen. Dennoch könnte die "Neuneinhalb", wie Favre es in der Sommervorbereitung ausdrückte, noch sehr wichtig werden. Viel zu groß ist Reiniers Potenzial - eben auch statt Haaland im Sturmzentrum zu agieren. Das weiß auch Michael Zorc - und versucht deshalb verständlicherweise zu beschwichtigen.