Die voraussichtliche Werder-Aufstellung im Zweitliga-Kracher gegen Schalke
Von Marc Knieper
Bei Werder Bremen will einfach keine Ruhe einkehren. Auch vor dem Ligakracher gegen Schalke 04 überschlagen sich die Ereignisse. Markus Anfang benötigt in einer richtungsweisenden Partie das nötige Fingerspitzengefühl. Folgende Elf könnte der Bremer Cheftrainer dafür auf den Rasen schicken.
Der SVW hat große Abwehrsorgen – gegen ein nominelles Schwergewicht wie Schalke 04 kein gutes Omen. Mit Marco Friedl und Milos Veljkovic fehlen gleich zwei potenzielle Stammspieler aus der Abwehrreihe. Zudem darf Mittelfeldakteur Nicolai Rapp die Partie wegen seiner fünften Gelben Karte nur von der Tribüne aus begutachten.
Die Werder-Ausfälle gegen Schalke:
- Marco Friedl - Gelbsperre und Corona-Infektion
- Milos Veljkovic - Muskelverletzung an der Leiste
- Nicolai Rapp - Gelbsperre
- Nick Woltemade - Fußoperation
Mögliche Abwehr-Konstellationen hat Anfang im Laufe der Woche zur Genüge durchgekaut. Sogar der Name des gerade einmal 16 Jahre alten und gänzlich unerfahrenen Fabio Chiarodia blieb nicht aus. Die große Hoffnung ruht aber auf Kapitän Ömer Toprak. Der habe "in den letzten zwei Wochen die Trainingseinheiten problemlos absolvieren" können. Nun wolle man gemeinsam entscheiden, "ob und vor allem wie lange wir ihn spielen lassen", so Anfang auf der Spieltags-Pressekonferenz.
Dabei scheint Werders Abwehrboss vor allem für die große Aufgabe, Goalgetter Simon Terodde in Schach zu halten, beinahe unverzichtbar. Besonders im Strafraum müsse man "an ihm kleben", forderte Anfang bereits am Dienstag via Bild und scherzte: "Ich kann ihn anrufen und sagen: Bitte nicht treffen. Aber den Gefallen wird er mir nicht tun." Werders Cheftrainer und Schalkes Torjäger kennen sich noch aus gemeinsamen Zeiten in Köln. Damals wurde Terodde mit 29 Treffern Torschützenkönig der 2. Bundesliga.
Doch auch die Präsenz eines Terodde dürfte Grün-Weiß nicht einschüchtern. Nach dem erlösenden Last-Minute-Sieg in Nürnberg vor zwei Wochen möchte man mit drei Punkten gegen Schalke eine kleine Serie einfädeln – auch, um den Anschluss an die Top-3 der Liga nicht zu verlieren. Das nötige Selbstbewusstsein dürfte auf Bremer Seite durchaus vorhanden sein. "Ich spüre, dass die Mannschaft nach dem Auswärtssieg vor zwei Wochen jetzt unbedingt nachlegen will", unterstrich Anfang gegenüber den Medien.
Für unsere 90min-Autoren sprechen vor allem das sportliche Momentum und die Kulisse im heimischen Weserstadion für einen Bremer Sieg gegen Schalke. Am späten Donnerstagabend musste eine sehr plötzliche Meldung doch noch für Furore sorgen: SVW-Coach Anfang wird vorgeworfen, ein gefälschtes Impfzertifikat genutzt zu haben. Es läuft ein Ermittlungsverfahren. Ärgerliche Aufruhr vor dem wichtigen Ligakracher gegen S04.
Vor Ligakracher: Wie sieht Werders Abwehr aus?
Trotz dieses Vorfalls, den Anfang übrigens gänzlich abstreitet, muss er sich – wie schon erwähnt – besondere Gedanken über seine Hintermannschaft machen. Dass Jiri Pavlenka zwischen den Pfosten steht, ist klar. Doch dann wird es spannend. Toprak dürfte erst einmal starten und je nach Wehwehchen im Laufe der Partie, gen Ende oder aber gar nicht den Platz verlassen. Das entscheidet einzig und allein die Wade. Neben ihm stehen Lasse Mai und Anthony Jung in einer Dreierkette.
Auf den Flügelpositionen sprinten Felix Agu (defensiver) und Romano Schmid (etwas offensiver) die Außenbahnen rauf und runter. Das dichte Zentrum formen Ilia Gruev als alleiniger Sechser sowie Jean Manuel Mbom und Leo Bittencourt auf den Achter-Positionen. Im Sturm warten Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch auf ihre Chancen.
Mit dieser Konstellation würde Anfang – bis auf den Tausch von Bittencourt für Rapp – das gleiche Mittelfeld wie schon im Heimspiel gegen St. Pauli einsetzen. Um defensiver zu agieren, wäre auch ein Einsatz von Mitchell Weiser anstelle von Schmid denkbar. Zudem könnten Bittencourt und Schmid ihre Rollen tauschen, sodass Bittencourt auf Außen und der Österreicher im Zentrum wirbeln würde.