Vor Wechsel zum BVB: Wie es der 1. FC Köln versäumt hat, Giovanni Reyna zu verpflichten

Giovanni Reyna wäre um ein Haar beim 1. FC Köln und nicht bei Borussia Dortmund gelandet
Giovanni Reyna wäre um ein Haar beim 1. FC Köln und nicht bei Borussia Dortmund gelandet / DeFodi Images/Getty Images
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Mit gerade einmal 17 Jahren hat Giovanni Reyna bereits 23 Pflichtspiele für Borussia Dortmund absolviert. Der US-Amerikaner gilt als Riesen-Talent für die Zukunft, wäre laut eines Berichts des Express aber beinahe beim 1. FC Köln gelandet.

Borussia Dortmund scoutet und bemüht sich frühzeitig um junge Spieler. Jadon Sancho war zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung noch im Nachwuchs von Manchester City, Christian Pulisic kam aus einer Fußballschule in Pennsylvania und Giovanni Reyna spielte in der Akademie des New York City FC. Um ein Haar wäre ihnen der 1. FC Köln bei Reyna jedoch zuvorgekommen, wie der Express berichtet. Die personellen Veränderungen in der Abstiegssaison 2017/18 sollen den Rheinländern aber einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.

Das derzeitige Aufsichtsratsmitglied Jörg Jakobs war von Juli 2014 bis Januar 2018 Sportdirektor beim FC und habe sich zum damaligen Zeitpunkt besonders um den Nachwuchs gekümmert. Im Herbst 2017 sei ihm Reyna das erste Mal aufgefallen. Von dessen Qualitäten schien Jakobs auf Anhieb begeistert: "Man konnte zwar nicht wissen, dass es so schnell gehen würde. Dass er das Zeug zu einem Bundesliga-Profi haben würde, sah man aber sehr wohl", erinnert er sich zurück.

Wirbelt mit 17 Jahren in der Bundesliga: Giovanni Reyna
Wirbelt mit 17 Jahren in der Bundesliga: Giovanni Reyna / Lars Baron/Getty Images

In der Folge habe Jakobs dem damaligen Präsidenten Werner Spinner vorgeschlagen, Reyna für die U19-Mannschaft zu verpflichten. Spinner sei daraufhin nach New York geflogen, habe sich mit der Familie getroffen und Reynas Mutter, die ehemalige us-amerikanische Nationalspielerin Danielle Egan, einen Job in der Frauenmannschaft der Domstädter angeboten.

Später soll Reyna auch zu Besuch in Köln gewesen sein. Der Wechsel wäre wohl problemlos über die Bühne gegangen, da er aufgrund der portugiesischen Wurzeln seines Vaters Claudio einen portugiesischen Pass hätte beantragen können, wodurch er als Minderjähriger beim FC hätte unterschreiben können.

Strukturelle Veränderungen unter Armin Veh - dann schlug Dortmund zu

Allerdings trennte sich der Verein am 23. Oktober 2017 vom damaligen Geschäftsführer Jörg Schmadtke. Anderthalb Monate später wurde Armin Veh als Nachfolger installiert, und der 59-Jährige vertraute vorwiegend auf Frank Aehlig, den er zum 1. Januar 2018 von RB Leipzig verpflichtete. Jakobs' Einfluss sei daraufhin geschwunden, und trotz Spinners Bitte an Veh, Reyna weiter zu verfolgen, ging der Transfer nicht über die Bühne; denn längst waren andere Klubs hinter dem Talent her, das im Sommer 2019 schließlich nach Dortmund wechseln sollte.