Vor Leverkusen-Spiel: Farke über Entlassungsgerüchte, das System und das Personal
Von Henry Einck
Am Sonntag geht es für Borussia Mönchengladbach zum letzten Auswärtsspiel der Saison zum benachbarten Konkurrenten aus Leverkusen. Vor dem Spiel hat sich Trainer Daniel Farke zu den jüngsten Entlassungsgerüchten geäußert und eine Systemumstellung in Aussicht gestellt.
Für Borussia Mönchengladbach hat die laufende Bundesliga-Saison nur noch eine untergeordnete Rolle. Die Fohlen können nicht mehr absteigen, haben aber auch keine Chance mehr auf das europäische Geschäft. Es geht einzig und allein um das attraktive TV-Geld, das bei jeder besseren Tabellenposition winkt. Zumindest in diesem Punkt ist noch viel möglich.
Auf der Pressekonferenz vor dem Sonntagabendspiel (Anstoß: 19.30 Uhr) ging es weniger um den kommenden Gegner, sondern mehr um die aufgekommenen Entlassungsgerüchte um den Trainer. Daniel Farke (46) zu dem Thema: "Es ist Profi-Fußball, ich habe solche Situationen schon erlebt. Ich bin weit davon entfernt, solche Situationen persönlich zu nehmen. [...] Als Trainer-Novize hätte ich es mir vielleicht etwas mehr zu Herzen genommen."
Weiter dazu: "Es wird meinem Team immer vorgeworfen, bei Widerständen nicht immer resilient zu sein. Es wird vom Cheftrainer aber nun genauso erwartet, damit zurechtzukommen." Zuvor hatte Farke auf Nachfrage noch versucht abzublocken: "Für Gerüchte und Spekulationen bin ich nicht zuständig. Mein Fokus liegt nur auf meiner Mannschaft, zwischen Platz neun und dem 13. Platz ist theoretisch noch alles möglich."
Farke: "Ich bin nicht in eine Grundordnung verliebt"
Anschließend sah sich Farke mit sportlichen Fragen konfrontiert. Zum Thema wurde besonders die Frage nach einer möglichen Dreierkette. "Die Grundordnung war in der ersten halben Stunde in Dortmund aber nicht das Problem", betonte Farke. Dass der 46-Jährige so selten das System umstellt, habe seine Gründe. "Ich bin nicht in eine Grundordnung verliebt. Mir geht es vor allem darum, Wiedererkennungswert mit unserem Spielstil zu haben. [...] In so einer Phase ist es wichtig, nicht zu viel umzustellen", so Farke.
Dass das zwischenzeitliche Experiment, auf eine Dreierkette umzustellen, gescheitert sei, habe auch der Ex-Norwich-Trainer festgestellt. "Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich die Spieler in einer Dreierkette nicht so wohlgefühlt haben und lieber zu einer Viererkette tendiert haben", gab Farke zu. Gegen Leverkusen sei eine Rückkehr zur Dreierkette dennoch nicht ausgeschlossen. Der VfL-Trainer möchte sich aber nicht auf die Grundordnung versteifen, andere Aspekte seien wichtiger.
Thuram steht zur Verfügung, Omlin fällt aus
Dass Gegner Bayer Leverkusen am Donnerstagabend im Europa-League-Halbfinale gegen AS Rom ausgeschieden ist, habe laut Farke einen Einfluss auf das Spiel. "Ganz ehrlich, ich hätte es lieber gehabt, wenn Leverkusen ins Finale eingezogen wäre. Dann wäre der Fokus von diesem Bundesliga-Spiel weggekommen", erklärte Farke. Für ihn seien die Spieler der Werkself die "Sieger der Herzen". Eine dementsprechend "positive Stimmung" erwartet er am Sonntag im Stadion.
Zum Abschluss gab Daniel Farke auch noch ein Update zur Personalsituation. Zum zuletzt verletzten Marcus Thuram (25) sagte der 46-Jährige: "Ob es für die vollen 90 Minuten reicht, das werden die nächsten Tage zeigen. Ich glaube aber, dass er zur Verfügung steht." Anders sieht es bei Torwart Jonas Omlin (29) aus. Der Schweizer werde mit Oberschenkelproblemen fehlen. Ebenfalls nicht im Kader steht Ramy Bensebaini (28), der wegen einer Gelbsperre aussetzen muss.
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