Von Siegern und Verlierern in den europäischen Klub-Wettbewerben
Von Guido Müller

Die Würfel sind gefallen, die letzten Entscheidungen des Kalenderjahres in den europäischen Wettbewerben gefällt: der weltweiten Corona-Krise zum Trotz hat die UEFA die erste Etappe ihres Europapokal-Kalenders hinter sich gebracht. Und natürlich gab es neben strahlenden Siegern auch betrübte Mienen. Die Liste der gescheiterten Klubs ist durchaus prominent besetzt.
Allein in der Champions League erwischte es mit Inter Mailand, Zenit St. Petersburg und Olympique Marseille gleich drei Klubs, die allesamt schon mindestens einen europäischen Titel in ihrer Vereinschronik verzeichnen können. Besonders bitter verlief der Abend für Inters Romelu Lukaku. Einem déja-vu ähnlich, stand er (wie beim Europa League-Finale gegen den FC Sevilla) kurz vor Schluss irgendwie unglücklich im Weg und verhinderte damit das sichere Tor seines Sturmpartners Alexis Sánchez, das zum Erreichen des CL-Achtelfinales gereicht hätte.
Des einen Pech war des anderen Glück: Borussia Mönchengladbach schaffte so - trotz der Pleite in Madrid - zum ersten Mal in der Klubhistorie die Qualifikation für das Champions-League-Achtelfinale (im Vorgängerwettbewerb, dem Europapokal der Landesmeister schafften es die Fohlen in den 1970ern fünf Mal in die K.o.-Runde. 1977 sogar ins Finale. Damals setzte es eine 1:3-Niederlage gegen Liverpool).
Die Liste der Enttäuschten
Inter Mailand
Zenit St. Petersburg
Olympique Marseille
Auch aus der Europa League verabschieden sich prominente Namen
Doch auch aus der Europa League verabschieden sich einige große Namen. Mit Feyenoord Rotterdam und Celtic Glasgow haben zwei ehemalige Champions-League-Sieger es nicht geschafft, in die Runde der letzten 32 einzuziehen. Zu ihnen gesellen sich frühere UEFA-Cup-Sieger wie ZSKA Moskau (2004/05) oder Finalisten (auch anderer Klub-Wettbewerbe) wie Rapid Wien (das 1996 gegen Paris St. Germain im Pokalsieger-Finale stand), Standard Lüttich (das im selben Wettbewerb 14 Jahre zuvor dem FC Barcelona 1:2 unterlag) oder AZ Alkmaar (das sich 1981 einen packenden UEFA-Cup-Showdown mit dem englischen Klub Ipswich Town lieferte).
Feyenoord Rotterdam
Celtic Glasgow
Die Liste der Glückseligen
Das Gegenstück zu den Enttäuschten bilden Klubs wie der österreichische Wolfsberger AC oder die Südspanier vom FC Granada. Für beide ist der Einzug ins Sechzehntelfinale der Europa League der bisher größte Erfolg ihrer Vereinsgeschichte auf internationaler Bühne.
Mit den Rangers aus Glasgow schaffte zudem ein Klub mit langer Europapokal-Historie nach langen Jahren der sportlichen Bedeutungslosigkeit ein kleines Comeback auf internationaler Bühne - und verschafft so wenigstens dem protestantischen Teil der schottischen Metropole ein wenig Freude.
FC Granada
Wolfsberger AC
Glasgow Rangers
Ein bisschen müssen sich alle für die nächste Runde Qualifizierten noch gedulden. Am kommenden Montag findet in Nyon die Auslosung für die K.o.-Runde beider Wettbewerbe statt.