Von diesen Bayern-Stars erwarten wir 2024 mehr
Von Dominik Hager
Der FC Bayern hat ein ordentliches, aber keinesfalls überragendes Jahr 2023 absolviert. Als prägend bleiben sicherlich die Last-Minute-Meisterschaft, aber auch die Pleiten im Pokal und in der Champions League hängen. In Summe haben einige Stars nicht das gebracht, was man sich vielleicht erhofft hatte. Wir werfen einen Blick auf Spieler von denen wir im Jahr 2024 mehr erwarten.
Alphonso Davies
Der Kanadier geriet in den vergangenen Monaten immer häufiger in die Kritik, was durchaus auch gerechtfertigt war. Der pfeilschnelle Linksverteidiger setzte sein Tempo in der Offensive zu wenig gewinnbringend ein und verzeichnete nur sehr selten Torbeteiligungen. Zudem fällt Davies häufiger mit technischen Unzulänglichkeiten und mäßigem Stellungsspiel auf. Zwar hat er seinen Stammplatz berechtigterweise noch inne, jedoch muss er wieder eine Schippe drauflegen. Aus Bayern-Sicht ist angesichts des Real-Interesses zu hoffen, dass er das auch in München und nicht in Madrid macht.
Kim min-jae
Natürlich kann man nicht sagen, dass Kim im-jae bislang eine große Enttäuschung ist. Der Schritt von Neapel nach München ist nicht zu unterschätzen und der Südkoreaner stieß erst relativ spät in der Vorbereitung zum Team. Der Neuzugang offenbarte gelegentlich Probleme im Aufbauspiel und leistete sich noch den ein oder anderen Fehler zu viel. Auch seine Zweikampfquote von 58 Prozent gewonnenen Duellen ist noch ausbaufähig. Gegen Ende der Hinrunde hat Kim jedoch angedeutet, warum er den Spitznamen "Monster" trägt. Von Kim ist im Jahr 2024 zu erwarten, dass er sich auf dem jüngst gezeigten Niveau stabilisiert und als Fels in der Brandung in der Bayern-Abwehr agieren kann.
Noussair Mazraoui
Noussair Mazraoui hat ein überaus kompliziertes Jahr 2023 hinter sich. Der Marokkaner kam mit einer Herzbeutelentzündung von der WM zurück und musste lange pausieren. Im Anschluss hatte er gegen den gesetzten Benjamin Pavard das Nachsehen. Infolge des Abgangs von Pavard hätte man eigentlich gedacht, dass sich Mazraoui nun richtig beim FC Bayern festsetzen kann. Trotz seiner fußballerischen Klasse blieben seine Leistungen aber ein wenig zu unkonstant. Daher hatte er auch Probleme, sich im Konkurrenzkampf gegen Konrad Laimer durchzusetzen. Im Dezember zog er sich dann auch noch einen Muskelbündelriss zu. Mazraoui hat gute Anlagen und kann sich noch verbessern. Das muss er auch, wenn er einen langfristigen Stammplatz möchte.
Joshua Kimmich
Kein Spieler in Deutschland wurde im Jahr 2024 so häufig kritisiert wie Joshua Kimmich. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob die Beurteilung des 28-Jährigen zu negativ ausfällt, jedoch muss man von einem Spieler seiner Klasse auch einfach mehr erwarten. Auffällig häufig hat der FC Bayern und das DFB-Team in Spielen ohne seiner Anwesenheit stärker performt. Kimmich tut sich schwer mit der Balance im Spiel und leistet sich mehr Fehler als früher. Von seinem Anspruch, der Mittelfeld-Leader schlechthin zu sein, hat er sich ein Stück weit entfernt. Natürlich erwarten wir uns für 2024 wieder einen wesentlich stärkeren Joshua Kimmich.
Leon Goretzka
Leon Goretzka hat ein ganz schwaches erstes Halbjahr absolviert und seinen Stammplatz phasenweise verloren. Der Höhepunkt der Goretzka-Krise war wohl seine Nichtnominierung für die Nationalmannschaft im Rahmen der letzten Flick-Länderspiele. Man muss Goretzka aber immerhin attestieren, dass sein zweites Halbjahr deutlich stärker ausgefallen ist und er wichtige Dienste im zentralen Mittelfeld und auch in der Abwehr übernommen hat. Trotzdem wünscht man sich in einigen Spielen noch mehr Präsenz und Feuer. Daran gilt es 2024 zu arbeiten. Guerreiro, Laimer und Pavlovic lauern schließlich in seinem Schatten.
Serge Gnabry
Serge Gnabry begann das Jahr 2023 ganz schwach und hatte im Saison-Endspurt der Vorsaison sein einziges wirkliches Hoch. Demnach hatte er zwar einen Anteil an der Meisterschaft, jedoch kam in den anderen Monaten viel zu wenig. Insbesondere die abgelaufene Hinrunde war für Gnabry (auch verletzungsbedingt) völlig verkorkst. Gnabry muss schleunigst liefern und gewissermaßen steht auch seine Zukunft auf dem Spiel. Es bleibt zu hoffen, dass der Offensivspieler seine Unbeschwertheit und Torgefahr wiederfindet, ansonsten wäre ein Abschied naheliegend.