Vom Flop zu Top: Verlängert Dragovic bei Bayer 04?

Im letzten Jahr seines Arbeitspapieres bei Bayer 04 Leverkusen gibt es für Aleksandar Dragovic doch noch ein Happy End. Der lange gescholtene Innenverteidiger ist endlich angekommen beim Klub und stand bei 16 Saisoneinsätzen immerhin neunmal in der Startelf. Doch wie geht es weiter beim Österreicher? Könnte Dragovic sogar über 2021 hinaus bei der Werkself bleiben?

Für viel Geld lotste man den Nationalspieler im Sommer 2016 nach Leverkusen. 18 Millionen Euro überwies man damals an Dynamo Kiev, mit der teuren Verpflichtung erhoffte man sich einen großen sportlichen Schritt nach vorn. Der Schuss ging nach hinten los, Dragovic fremdelte nach seiner Ankunft im Team. Schon bald wurde sein Transfer unter der Kategorie "Fehleinkauf" abgehakt.

Nach einigen Bankplätzen, einer Leihe nach England und vielen Transfergerüchten hat sich zur Saison 2020/21 die Situation aber geändert. Der mittlerweile 29-Jährige ist in der internen Rangliste der Werkself nach oben gestiegen. Bayer-Coach Peter Bosz vertraut immer häufiger auf die Dienste von Dragovic, der sich für die Wertschätzung mit guten Leistungen und bislang zwei Toren bedankte. "Er hat fast in jedem Spiel, egal ob er außen oder innen verteidigt hat, seine Aufgabe top gelöst", kommentiert Sportgeschäftsführer Rudi Völler im kicker die Situation um Dragovic. Der Österreicher sei da, wenn er gebraucht werde.

Ein vorzeitiger Abschied aus Leverkusen - Dragovic wurde in den vergangenen Wochen unter anderem mit einem Transfer nach Roter Stern Belgrad in Verbindung gebracht - scheint unter den neuen Voraussetzungen vom Tisch. "Das ist absolut kein Thema mehr. Das weiß er auch", wird Völler vom kicker zu dieser Frage zitiert. Begründung sei vor allem die hohe Belastung ab kommenden Frühjahr.

2021 wirds in der Innenverteidigung luftig: Dragovic könnte daher bleiben

Doch was kommt danach? Der Vertrag zwischen Spieler und Klub läuft im Sommer 2021 aus, vor der Saison hätte wohl niemand gedacht, dass man bei dieser Personalie nun sogar mit einer Verlängerung beschäftigen könnte. Doch das ist inzwischen der Fall. Dragovic ist nicht mehr nur Ergänzung, er ist eine wichtige Option für den Klub geworden.

Sein Standing könnte sich kommendes Jahr zudem noch verbessern, da die Werkself in der Innenverteidigung umbauen muss. Sven Bender kündigte kürzlich sein Karriereende an, zudem könnte Jonathan Tah noch wechseln. Falls auch Dragovic wechseln würde, müsste die Werkself auf Anhieb drei Innenverteidiger ersetzen. Eine durchaus schwierige Situation.

Allein aus diesen Gesichtspunkten ergibt eine Verlängerung mit dem 84-maligen Nationalspieler Sinn. Auch seine Erfahrung und Abgeklärtheit könnte der Werkself langfristig noch helfen, zudem erscheint das Verhältnis zwischen ihm und Bosz besser als zu den vorherigen Trainern des Klubs.

Und was sagt Dragovic selbst? Der Österreicher spricht im kicker von motivierenden Aussagen, möchte sein Hoch allerdings nicht überbewerten. Klar sei jedoch: "Alles geht leichter von der Hand, wenn man wertgeschätzt wird." Er wisse aber selbst, wie schnell es im Fußball gehen kann, daher wolle er die Zeit nun erstmal genießen. Sprich: Kein klares Nein zum Bayer, aber auch kein klares Ja.

Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes soll dem Sportblatt zufolge am kommenden Frühjahr die Akte Dragovic zu Tisch bringen. Bis dahin müssen sich die Fans noch gedulden. Der Ausgang der Kaderplanung scheint völlig offen.