Völler schwärmt von Füllkrug und zieht Vergleich zu Gerd Müller
Von Dominik Hager
Julian Nagelsmann ist seiner ersten Elf in den drei Gruppenspielen stets treu geblieben. Für das Achtelfinale gegen Dänemark wird der Bundestrainer jedoch erstmals Veränderungen vornehmen müssen. Jonathan Tah fehlt gesperrt und auch ein Ausfall von Antonio Rüdiger droht. Zudem drängen David Raum und Niclas Füllkrug für Maximilian Mittelstädt und Kai Havertz in die Startelf.
Insbesondere BVB-Stürmer Füllkrug ist nach seinem späten Ausgleichstreffer gegen die Schweiz ein heißer Kandidat. Nicht umsonst wurde der 31-Jährige überschwänglich von Rudi Völler gelobt. "Niclas kreiert wahrlich eine 'Fülle' an Chancen, sobald er auf dem Feld ist", schwärmte er gegenüber der Sport Bild.
Völler, seinerzeit ebenfalls Stürmer, griff sogar zu einem Vergleich mit dem wohl begnadetsten Torjäger der deutschen Fußballgeschichte. "Die Torquote, die er hat, ist unglaublich und wohl nur mit der von Gerd [Müller] vergleichbar", verdeutlichte er. Zwar sieht die Bilanz vom Bomber der Nation (68 Tore in 62 Spielen) beeindruckender aus als jene von Füllkrug (13 Tore in 19 Spielen), jedoch knipst der Borusse noch schneller. Tatsächlich benötigt er im Schnitt nur 58 Minuten für einen Länderspieltreffer, während Müller alle 81 Minuten knipste.
Völler ist nicht nur von den sportlichen Qualitäten, sondern auch vom Menschen Niclas Füllkrug beeindruckt. "Er ist volksnah und bodenständig. Fülle kommt nicht nur mit den Fans super an, sondern auch bei den Mitspielern", schilderte er. Zudem spiele er selbst als geborener Torjäger "nicht egoistisch".
Völler auch von Havertz überzeugt: "Unheimlich wertvoll für uns"
Eine Stürmerdiskussion möchte Völler allerdings nicht aufkommen lassen und sprach auch Kai Havertz sein Vertrauen aus. Folgerichtig bescheinigte er dem Arsenal-Star einen guten Auftritt gegen die Schweiz, selbst wenn er kein Tor erzielen konnte. "Durch seine technischen Fähigkeiten, so wie er die Bälle festmacht, weite Wege geht, kopfballstark ist, ist er unheimlich wertvoll für uns", zählte Völler die Vorzüge von Havertz auf.
Gewissermaßen gibt es auch Argumente für Nagelsmann, alles so fortzusetzen, wie es bis zuletzt gut funktioniert hat. Mit seinem Joker-Treffer gegen die Schweiz hat sich Füllkrug schließlich in die deutschen Geschichtsbücher eingetragen. Keinem anderen war es zuvor gelungen, vier Joker-Tore bei Großereignissen zu erzielen. Füllkrug knipste für das DFB-Team zuvor schon gegen Spanien und Costa Rica bei der WM und gegen Schottland bei der EM.
Macht Havertz also gegen Dänemark wieder die Vorarbeit für Super-Joker Füllkrug? Gemäß Völler liefere der Dortmunder "Argumente für beide Sachen". Ginge es nur nach den DFB-Fans, wäre Füllkrug im Achtelfinale der Mann für die Startelf. Der Borusse zählt längst zu den populärsten Nationalspielern und ist einer, der mit seiner Art alle abholt.