Viertelfinale der Minimalisten: Frankreich schlägt Portugal im Elfmeterschießen

Minimalismus scheint das primäre taktische Konzept der EM 2024 zu sein. Zumindest wird das von vielen Titelfavoriten angewandt, darunter Frankreich, Portugal oder England. Am Freitagabend kam es nach dem Kracher zwischen Deutschland und Spanien zum Minimalismus-Viertelfinale zwischen Frankreich und Portugal.

Es brauchte 120 einschläfernde Minuten ohne Treffer, bis es zwischen Les Bleus und Portugal schließlich ins Elfmeterschießen ging. Der Spielverlauf war wenig verwunderlich, schließlich stand Portugal vor dem Viertelfinale erst bei fünf, Frankreich gar erst bei drei Turniertoren. Abgesehen von zwei portugiesischen Großchacnen nach knapp einer Stunde passierte im direkten Duell der beiden Titelfavoriten erwartungsgemäß relativ wenig vor den Toren.

Im Elfmeterschießen zeigte Frankreich dann überhaupt keine Nerven und verwandelte alle fünf Strafstöße. Joao Felix setzte den dritten Elfmeter der Portugiesen an den Pfosten, das Aus für den Europameister von 2016 war damit besiegelt.

Frankreich trifft im Halbfinale nun auf Spanien, die bisher stärkste Mannschaft im Turnier. Hier dürfte auch der französische Minimalismus endlich an seine Grenzen stoßen. Nach den teils furiosen Auftritten von La Roja ist es kaum vorstellbar, dass Frankreich nur mit dem Fokus auf das Verteidigen eine Chance im Halbfinale hat.

Die Equipe Tricolore muss endlich den offensiven Motor anschmeißen. Drei Tore nach fünf Turnierspielen sind ein Armutszeugnis, selbst für die als Minimalisten wohl bekannten - zumindest unter Nationaltrainer Didier Deschamps - Franzosen. Kurios: Les Bleus warten weiterhin auf ihr erstes eigenes Tor aus dem Spiel heraus. Zwei Eigentore und ein Elfmetertor stehen bisher auf der Habenseite von Frankreich.