Vier Teams kämpfen um die Conference League: Wer macht das Rennen?
Von Dominik Hager
Die UEFA Europa Conference League feiert in der kommenden Saison Premiere. Mit dabei sein wird auch ein Vertreter aus der Bundesliga. Die Entscheidung hierzu fällt erst am letzten Spieltag. Noch kämpfen jedenfalls Borussia Mönchengladbach, der VfB Stuttgart, Union Berlin und der SC Freiburg um Platz sieben und damit um das Ticket für den neuen Pokal-Wettbewerb. Wir schauen uns mal an, wie die Chancen der vier Teams stehen.
1. Borussia Mönchengladbach (46 Punkte, Tordifferenz: +6)
Letzte fünf Spiele: N-N-S-N-S
Seit dem feststehenden Wechsel von Marco Rose zu Borussia Dortmund läuft es für die Fohlen überhaupt nicht mehr. Nach einem guten Auftritt folgen meist gleich zwei oder drei richtig schwache Leistungen. Beispiel gefällig? Nach einem munteren 5:0 gegen Bielefeld ließ sich die Borussia erst 0:6 von den Bayern abschlachten und verlor dann auch noch gegen ersatzgeschwächte Stuttgarter. Rang zwölf in der Rückrunden-Tabelle ist die logische Konsequenz aus der sportlichen Talfahrt.
Die Chance auf die Conference League ist für den Tabellen-Achten dennoch in Takt. Zwar hat das Team einen Punkt Rückstand auf Union Berlin, besitzt jedoch im Falle eines eigenen Unentschiedens das bessere Torverhältnis, falls Union verliert. Da die Eisernen noch gegen Leipzig spielen müssen, ist die Chance vorbeizuziehen durchaus gegeben.
Angesichts der letzten Leistungen wird das Spiel gegen Bremen aber keine leichte Aufgabe, zumal für die Werderaner nicht weniger als der Klassenerhalt auf dem Spiel steht.
2. VfB Stuttgart (45 Punkte , Tordifferenz: +3)
Letzte fünf Spiele: S-S-N-N-N
Dem VfB Stuttgart kann man die letzten Auftritte gar nicht hoch genug anrechnen. Eigentlich schien die Saison bereits vor Wochen gelaufen zu sein, zumal das Team weder mit dem Abstieg noch mit Europa sonderlich viel zu tun hatte. Nach den Verletzungen der Leistungsträger Silas Wamangituka, Nicolás González und Orel Mangala hätte man eigentlich damit gerechnet, dass die Luft raus ist.
Allerdings bewiesen die Schwaben, dass sie noch nicht in Gedanken im Sommerurlaub weilen und schoben sich dank zweier Siege gegen Augsburg und Gladbach wieder nach oben. Mit 45 Zählern hat das Team einen Punkt Rückstand auf Gladbach und zwei auf Union Berlin. Mit Arminia Bielefeld wartet zudem ein schlagbarer Gegner, wenngleich es für den Tabellen-15. noch um den Klassenerhalt geht.
Dennoch ist der VfB davon abhängig, dass Gladbach und Berlin nicht gewinnen. Letztlich stellt sich aber ohnehin die Frage, ob europäische Auftritte für den Aufsteiger noch zu früh kämen.
3. Union Berlin (47 Punkte, Tordifferenz: +6)
Letzte fünf Spiele: U-N-S-N-S
Neben dem VfB Stuttgart ist Union Berlin das Überraschungsteam der Liga. Nach dem 1:1 gegen Bayer 04 Leverkusen konnte der Hauptstadt-Klub sogar auf Rang sieben vorspringen. Diesen zu halten wird jedoch unglaublich schwer, zumal mit RB Leipzig noch ein harter Brocken wartet.
Selbst wenn für die Leipziger Rang zwei steht, wird Julian Nagelsmann darauf brennen, mit einem Sieg abzutreten. Bleibt nur noch die Frage, ob das Gewinnen seinem Team ähnlich wichtig ist. Alleine die fußballerische Klasse von RB wird es Union aber nicht leicht machen, den kleinen Vorsprung zu verwalten.
Wie auch beim VfB muss man sich aber ohnehin die Frage stellen, ob Europa nicht etwas zu früh käme. Max Kruse hat zuletzt zudem erklärt, dass er zwar auf die Europa League Bock hätte, auf die Conference League aber eigentlich weniger. Trotzdem ist aber zumindest damit zu rechnen, dass Union Berlin noch mal Vollgas gibt - zumal am Samstagnachmittag 2.000 Zuschauer in der Alten Försterei zugelassen sein werden.
4. SC Freiburg (45 Punkte, Tordifferenz: +2)
Letzte fünf Spiele: U-S-N-U-S
Der Tabellen-Zehnte der Bundesliga ist in einer klaren Außenseiter-Position. Die Breisgauer liegen zwei Punkte hinter Union, einen Punkt hinter Gladbach und ein Tor hinter Stuttgart. Demnach müssten die Freiburger darauf hoffen, dass die anderen drei Teams die Türe aufstoßen. Unmöglich erscheint das nicht, zumal die Klubs allesamt nicht wirklich konstant sind.
Die eigene Aufgabe gegen Eintracht Frankfurt wäre prinzipiell durchaus lösbar, wenn man sich die letzten Auftritte der Hessen zu Gemüte führt. Doch auch der Tabellen-Fünfte wird versuchen, die Saison zumindest noch versöhnlich zu vollenden. Ein Freiburger Satz von Rang zehn auf Rang sieben wäre schon eher eine Überraschung.
Von allen Teams dürfte der SC aber fast noch am meisten Interesse an der Conference League haben. Während die Liga für die Borussen eine Nummer zu klein ist, scheint sie für Union und Stuttgart eher eine Nummer zu groß. Als etablierter Bundesligist wäre der Wettbewerb für die Freiburger jedoch ein guter Schritt.