Viele Fragezeichen beim Personal: Tommy Stroot vor dem Topspiel gegen den FC Bayern

  • Einsätze mehrerer Top-Spielerinnen ungewiss
  • Es wartet "ein Duell auf Augenhöhe"
  • Spielerinnen "brennen" auf das Duell mit den Bayern
Tommy Stroot geht mit dem VfL Wolfsburg als Tabellenführer in das Duell gegen Bayern München
Tommy Stroot geht mit dem VfL Wolfsburg als Tabellenführer in das Duell gegen Bayern München / Eurasia Sport Images/GettyImages
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Am Sonntag kommt es zum großen Kracher in der Frauen-Bundesliga, wenn der VfL Wolfsburg am FC Bayern-Campus gastiert. Fans erwarten sich von diesem Duell ein qualitativ hochwertiges Fußballspiel - immerhin geht es hier um die Tabellenführung. Allerdings werden beide Mannschaften von Personalsorgen geplagt. Vor der Partie blickt Wölfinnen-Coach Tommy Stroot auf die einsätzfähigen Spielerinnen, sein Bauchgefühl vor dem Duell sowie die Mentalität seiner Mannschaft.

Die Personalsituation

Personaltechnisch sieht es bei den Wölfinnen aktuell nicht gut aus. Neben den Langzeit-Ausfällen von Rebecka Blomqvist (Kreuzband) und Tabea Sellner (Schwangerschaft) kehrte die isländische Nationalspielerin Sveindís Jónsdóttir nach Information von Stroot erst kürzlich wieder für das Lauftraining auf den Platz zurück. Außerdem waren sowohl Alexandra Popp als auch Marina Hegering aufgrund von Blessuren schon früher von der Nationalmannschaft abgereist, um regenerieren zu können. Hinzu kommt auch noch die angeschlagene Dominique Jansen. "Alle haben heute Teile des Trainings absolviert und sind morgen dann in der Gesamtbelastung, um zu schauen, ob das reicht oder ob irgendwelche Themen aufkommen", so Stroot zur aktuellen Situation. "Aber dennoch wollen wir jetzt keine Dummheiten machen, sodass wir vielleicht jetzt schon auf die Spielerin verzichten müssten."

Ein weiteres dickes Fragezeichen steht noch hinter Torhüterin Merle Frohms, die nach einer Gehirnerschütterung wieder zurück im Mannschaftstraining ist. Auch hier bleibt der VfL-Coach mit einer Prognose vorsichtig: "Es ist jetzt nicht so, dass ich fest beantworten kann, dass sie im Tor steht. Auch da ist es abhängig von dem morgigen Training, den Torschlussmomenten und vor allem von Reaktionen, die vielleicht nach den Einheiten noch auftreten können."

Aber es gibt auch eine positive Nachricht bei den Wölfinnen. Die 20-jährige Camilla Küver hat nach der Auskurierung eines Meniskusrisses die "Freigabe für Spielfähigkeit" erhalten, soll allerdings erst über Einsätze in der 2. Mannschaft wieder herangeführt werden.

Die Bedeutung des Topspiels

"Ich erwarte wieder ein Spiel auf Augenhöhe, auf Topniveau", stellte Stroot klar. "Auch wenn sich beide Mannschaften gerade nicht auf ihrem individuellen Topniveau bewegen, bleibt es das Topspiel der Frauen-Bundesliga. Die Duelle zwischen dem VfL und dem FCB sind bekannt dafür, dass es zur Sache geht." In der vergangenen Saison hatte Wolfsburg zwar das Hinspiel mit 2:1 gwonnen, doch in der Rückrunde waren es dann die Bayern gewesen, welche durch einen 1:0-Erfolg im eigenen Stadion drei wichtige Punkte festmachen konnten, die letztendlich im Kampf um den Meistertitel den Unterschied machten.

"Es waren enge, krasse Spiele", meinte auch Stroot. "Es ist das Spiel, auf dem der Fokus liegt, das sieht man allein am ganzen Drumherum. Das Spiel hat das in den vergangenen Jahren auch in verschiedenen Konstellationen bestätigt." Wolfsburg will ganz klar die Tabellenführung sichern. Aktuell liegen die Wölfinnen zwei Punkte vor den Bayern, doch FCB-Trainer Alexander Straus kann auf eine starke Serie im heimischen Stadion zurückblicken. Seit 20 Bundesliga-Heimspielen blieb der norwegische Trainer ohne Niederlage - eine harte Nuss zu knacken für Stroots Wolfsburgerinnen.

Svenja Huth
Svenja Huth - die deutsche Nationalspielerin ist eine der Schlüsselspielerinnen im Wolfsburger Kader / Eurasia Sport Images/GettyImages

Die Mentalität bei den Wölfinnen stimmt

Es wird sich um ein Topspiel handeln, bei dem es auf Kleinigkeiten ankommt. Gerade hier sind Fitness und Mentalität wichtig. Der Wolfsburger Trainer ist sich sicher, dass seine Mannschaft perfekt auf das Duell eingestellt ist: "Ich weiß, dass meine Mannschaft komplett brennt auf das Spiel am Sonntag."

Darüber hinaus dementierte Stroot, dass die relativ frühe Auswechslung von Svenja Huth zur Halbzeit beim letzten Spiel der Nationalmannschaft gegen Island eine negative Auswirkung auf die Spielerin habe. Eher sieht der 34-Jährige die positive Seite darin aufgrund der schnelleren Regeneration. "Dass eine Svenni [Svenja Huth, Anm. d. Red.] zur Halbzeit ausgewechselt wurde, ist überhaupt kein Problem, sondern vielleicht sogar gut für uns", so Stroots Meinung.

Ähnlich ging es auch Linksverteidigerin Felicitas Rauch, die in beiden Länderspielen der Hoffenheimerin Sarai Linder den Vorzug geben musste. Doch auch hier stellte Stroot fest, es sei egal, aus welcher Situation von der Nationlmannschaft komme, denn das spiele keine Rolle. "Die ganze Truppe brennt" auf dieses Spiel. Es bleibt abzuwarten, ob die Wölfinnen am Sonntag ein Feuerwerk auf dem Platz abliefern werden.


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