VfL verpasst die Sensation nur knapp: Die Noten zum Wolfsburger Rückspiel-Sieg gegen Barça
Von Daniel Holfelder
Obwohl sich die Wölfinnen nach der 1:5-Schlappe vor einer Woche von einer ganz anderen Seite präsentieren und den FC Barcelona in der Volkswagen-Arena mit 2:0 nach Hause schicken, scheidet der VfL Wolfsburg im Halbfinale aus der Champions League aus. Vor einer Rekordkulisse von über 20.000 Zuschauern fügt die Elf von Trainer Tommy Stroot den Katalaninnen die erste Saisonniederlage überhaupt zu und hätte den Rückstand aus dem Hinspiel mit etwas Glück sogar aufholen können. Am Ende war die Hypothek aus dem Hinspiel jedoch zu groß.
Tore:
1:0 Waßmuth (47.)
2:0 Roord (59.)
Die Wölfinnen in der Einzelkritik:
Almuth Schult
Hielt als erste Torhüterin in dieser Saison ihren Kasten gegen Barça sauber. Musste nur einmal ihre ganze Klasse aufbieten (38.), ansonsten wie gewohnt souverän. Leistete sich aber einen schwachen Abwurf (67.), der beinahe zum 1:2 geführt hätte. In der Nachspielzeit zudem mit einem groben Fehlpass, den Jonsdottir ausbügelte.
Bewertung: 6/10
Lynn Wilms
Rückte im Vergleich zum Hinspiel für Wedemeyer in die Startelf und rechtfertigte ihren Einsatz mit einer couragierten Leistung. Bis auf einen groben Fehler gegen Crnogorcevic (43.), den die Schweizerin glücklicherweise nicht nutzen konnte, sehr konzentriert und zweikampfstark unterwegs. Nach vorne allerdings äußerst zurückhaltend.
Bewertung: 6/10
Kathrin Hendrich
Kam deutlich besser in die Zweikämpfe und störte das Kombinationsspiel der Spanierinnen wesentlich entschlossener als im Camp Nou. Trotzdem keineswegs fehlerfrei, mit mehreren unnötigen Ballverlusten und Fehlpässen (etwa 68./84.)
Bewertung: 6/10
Dominique Janssen
In der Anfangsphase direkt mit einem schlimmen Fehlpass im Aufbauspiel (11.), stabilisierte sich aber schnell. Ließ sich anders als beim 1:5 nicht aus der Viererkette herauslocken und überzeugte mit starkem Zweikampfverhalten. Rettete nach einem Fehler von Hendrich in höchster Not (69.).
Bewertung: 6/10
Felicitas Rauch
Gute Leistung der Nationalspielerin, die ihre Seite defensiv im Griff hatte, nach vorne aber kaum Impulse setzte. Ihre Standards strahlten nicht die gewohnte Gefahr aus.
Bewertung: 6/10
Lena Lattwein
Hatte im Mittelfeldzentrum deutlich mehr Zugriff, wie Trainer Stroot im Vorfeld der Partie gefordert hatte. Im Offensivspiel trotzdem zu ungenau und nicht mutig genug.
Bewertung: 5/10
Svenja Huth
Die Kapitänin agierte in ungewohnter Rolle im zentralen Mittelfeld, überzeugte jedoch mit Aggressivität und großer Einsatzbereitschaft. Rettete zu Beginn in höchster Not im eigenen Sechzehner (6.) und hätte in der Schlussphase das 3:0 erzielen müssen (83.), traf aber den Ball nicht richtig. In der 90. mit einem klasse Versuch, der knapp über den Querbalken ging.
Bewertung: 6/10
Sveindis Jonsdottir
Beackerte diesmal die rechte und nicht die linke Außenbahn. Die Isländerin stellte ihre Schnelligkeit und Zweikampstärke mehrfach unter Beweis, schaffte es jedoch nicht, wirklich für Gefahr zu sorgen. Zudem verpufften ihre langen Einwürfe ein ums andere Mal.
Bewertung: 5/10
Tabea Waßmuth
Rückte im Vergleich zum 1:5 aus dem Sturmzentrum auf die linke Seite. Trotz ihres schönen Weitschusses zum 1:0 insgesamt mit einem eher unglücklichen Auftritt. Vergab beispielsweise in der 83. mit einem haarsträubenden Fehlpass eine hervorragende Konterchance. Kurz vor Schluss beinahe noch mit ihrem zweiten Treffer, ihr Schuss wurde jedoch kurz vor der Linie geblockt (89.).
Bewertung: 5/10
Jill Roord
Ließ zunächst eine ausgezeichnete Gelegenheit liegen, als sie Barça-Keeperin Panos genau in die Arme schoss (34.). Umso sehenswerter dafür ihr satter Distanzschuss zum 2:0, der haargenau neben dem linken Pfosten einschlug. Warum ausgerechnet die in den letzten Wochen torgefährlichste Spielerin des VfL in der 62. Minute ausgewechselt wurde, wird wohl das Geheimnis von Tommy Stroot bleiben.
Bewertung: 6/10
Ewa Pajor (Spielerin des Spiels)
Was für ein starker Auftritt der Polin. Obwohl ihr kein eigener Treffer gelang, sorgte die 25-Jährige ständig für Gefahr, machte zahlreiche Bälle fest und öffnete mit ihren Läufen in die Tiefe immer wieder wichtige Räume für ihre Kolleginnen. Ließ die Barça-Abwehr dank ihrer Schnelligkeit bisweilen ganz schön alt aussehen und bewies mehrfach gutes Auge für ihre Mitspielerinnen, beispielweise bei Roords Top-Chance in der 34..
Bewertung: 8/10
Einwechslungen:
Alexandra Popp (ab 62. für Roord)
Mit ihrer Physis sofort gut im Spiel. Der VfL hätte in der Schlussphase vor allem die Kopfballstärke der DFB-Kapitänin besser nutzen müssen, die 31-Jährige wurde aber nie in eine gute Abschlussposition gebracht.
Ohne Bewertung
Pauline Bremer (ab 85. für Wilms)
Sollte vorne noch einmal für Gefahr sorgen, blieb jedoch in der kurzen Spielzeit ohne nennenswerte Aktion.
Ohne Bewertung
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